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Mit List und Tücke

Kartenspiel Mit List und Tücke, Bild: Steffi Münzer

Ob Ritter, Königin oder Bischof – bei Hofe ist jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Hier wird gemeuchelt, beseitigt und spioniert. Das intrigante Kartenspiel von Michael Rieneck aus dem Kosmos Verlag ist für drei oder vier Spieler ab zwölf Jahren geeignet.

Wie wird das Kartenspiel Mit List und Tücke gespielt?

Ziel des Spieles ist das Sammeln von Punkten in Form von Einfluss(plättchen) und beseitigten Gegnern. Es gibt 20 verschiedene Charakter-Karten, die dem Spieler dabei helfen. Einige Karten geben lediglich Punkte, andere Karten ermöglichen einen Blick in die Karten des Gegners oder einen Tausch und wieder andere Charaktere können die ausliegenden Karten eines Mitspielers beseitigen und ihn damit schädigen. Ein Spiel besteht aus vier Kapiteln – und ein Kapitel aus jeweils vier Runden. In der ersten Runde erhält jeder Spieler vier Charakter-Karten, die nach und nach ausgespielt werden. In der Mitte liegen vier weitere verdeckte Karten zum Tauschen. Nach jeder Runde startet der Spieler mit der höchsten Rangzahl. Sind alle Karten ausgespielt, werden gewonnene Einflussplättchen einkassiert, die Karten neu verteilt und das zweite Kapitel startet.

Besonderheiten bei Mit List und Tücke

  • Es gibt Karten mit heller und dunkler Rückseite. Zunächst erhält jeder Spieler zwei der helleren Karten und gibt eine an seinen linken Nachbarn. Dann bekommt jeder Spieler zwei dunkle Charaktere und gibt einen davon an seinen rechten Nachbarn ab. Das ist sehr hilfreich, denn der Spieler sollte sich generell stets merken, wer welche Karten hat und welche schon ausgespielt wurden.
  • In der Mitte liegt eine Karte mit einer Kapelle, die als Rundenzähler fungiert. Der Spieler mit der Karte „Heilige“ darf dort pro Kapitel ein Einflussplättchen ablegen.
  • Es gibt drei verschiede Arten von Einfluss: royaler Einfluss (blaue Plättchen), kirchlicher Einfluss (grün) und magischer Einfluss (gelb). Jedes Plättchen zählt am Ende so viele Punkte, wie von seiner Farbe noch Plättchen im Vorrat und auf der Kapelle liegen. Man sollte also stets den Vorrat und die gesammelten Plättchen seiner Mitspieler im Auge behalten.
  • Beim Spiel zu Dritt werden vier Karten aus dem Deck entfernt. Empfohlenerweise die Karten 1 bis 4, alternativ werden vier beliebige Karten verdeckt aussortiert.

Das Beseitigen der Kartenfiguren

Zum besseren Überblick erhält jeder Spieler eine kleine Info-Karte, welche eine Zusammenfassung der Beseitigungen darstellt. Zum Beispiel beseitigt die Giftmischerin den Abt und der Abt beseitigt die Hexe. Dabei gilt: Das „Opfer“ kann nur beseitig werden, wenn es zuerst ausliegt und der „Täter“ gespielt wird (Ausnahme: König und Königin, hier ist genau anders herum). Wird ein Charakter beseitigt, muss der Spieler alle ausgespielten Karten umdrehen. Sie werden am Ende des Kapitels nicht gewertet. Der Beseitiger erhält eine Belohung im Wert von einem Punkt.

Wie gut ist das Kartenspiel Mit List und Tücke?

Die Spielkarten sind sehr hochwertig, fassen sich sehr gut an und wurden von Franz Vohwinkel wunderschön illustiert. Die Übersichtskarten für jeden Spieler sind besonders für den Anfang sehr hilfreich, hier wurde mitgedacht. Die Spielanleitung hat bei mir nicht funktioniert. Sie hätte meiner Meinung nach auch etwas knackiger zusammengefasst sein können. Das eigentliche Verständnis kam erst beim Spielen selbst.

Eine Spielrunde ist nach einer halben Stunde vorbei, zum Kennenlernen der Charaktere sind allerdings mehrere Runden nötig. Es ist für sowohl für Gelegengheitsspieler als auch Vielspieler geeignet. Man kann es gut mit älteren Kindern spielern.

Anstatt sich jede Charakterkarte einmal anzusehen und zu analysieren, sollte man am besten einfach drauflosspielen. In den ersten Spielerunden gab es einige Diskussionen, wie die verschiedenen Anweisungen auf den Karten denn zu interpretieren sind. Sobald man dann die Möglichkeiten dieses Spiels entdeckt hat, kann das Intregieren und Meucheln losgehen. Es ist ein Spiel für Strategen und Taktiker, für Spieler, die gerne das ganze Kartendeck im Auge halten, für Spieler mit Pokerface. Ein Spiel, um gegeneinander zu spielen.

Meine Testmitspieler waren sehr schnell sehr begeistert. Und schließlich dann auch ich, obwohl ich eigentlich kein Freund von Macht- und Intrigenspielen bin.

Spielanleitung zu Mit List und Tücke

Infos zu Mit List und Tücke

  • Titel: Mit List und Tücke
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Michael Rieneck
  • Spieleranzahl (von bis): 3-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2016

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