Infos zu Ab durch den Dschungel
- Titel: Ab durch den Dschungel
- Verlag: Haba
- Autor: Kai Haferkamp
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 4 - 6
- Dauer in Minuten: 10 - 15
- Jahrgang: 2012
Psychomotorik, Pädagogik, Motopädie – eingepackt in einer Brettspielekiste – ob das funktionieren kann?Feinmotorische und grobmotorische Aufgaben, Konzentration, Gleichgewicht, Stifthaltung und Frustrationstoleranz, kann das mit einem Brettspiel geübt werden? Nein, natürlich nicht. Und dieses Kinderspiel von Haba ist auch kein Brettspiel im eigentlichen Sinn, es ist eine Materialsammlung für Bewegungsgeschichten und liefert die Geschichte gleich mit.
Damit ist auch gleich die große Schwachstelle des Spiels benannt, wenn der Erwachsene die Spielgeschichte nicht glaubwürdig erzählen kann, konnten die Kinder bei uns nicht motiviert werden. Und da laut Spiel die Geschichte immer die Gleiche ist, war der Wiederspielreiz sehr gering. Dazu kommt, dass der Frust vorprogrammiert ist, wenn die Kinder unterschiedlich geschickt, motorisch begabt oder geübt sind. Da es ein Wettkampf ist, verliert das langsame, jüngere, ungeübte … Kind. Jedes Mal. Es sei denn es übt, alleine oder in einer anderen Gruppe von Kindern. Sonst bleiben die anderen Kinder besser und der Frust wird größer. In mehreren Spielrunden haben einige Kinder schnell aufgeben, als sie zum wiederholten Mal keinen Edelstein bekommen haben.
Zu Beginn des Zuges zieht das Kind, was an der Reihe ist eine Aufgabenkarte und bereitet das Seil entsprechend vor. Die Aufgaben der Karten betreffen fast alle die Grobmotorik, die Geschicklichkeit und den Gleichgewichtssinn. Anschließend muss mit dem Holzstift der erste Teil eines Weges (Zickzacklinien, Schlangenlinien, Schwunglinien) nachgefahren werden. Ist dies gemeistert worden, gilt es, den Fluss zu überqueren. Dazu muss die Aufgabe auf der Karte gelöst werden, auf dem Seil balancieren, auf einem Bein darüber springen, die Arme kreisen lassen und vieles mehr.
Nach dem Fluss noch schnell den Rest der Wegstrecke mit dem Holzstift nachfahren und dann ist die Aufgabe hoffentlich gelöst. Ist auch nur ein Teil der Aufgabe nicht erfüllt, dann gibt es laut Spielregel auch keinen Belohnungsedelstein. Wir haben bei uns in der Spielerunde dann die Regel schon geändert, dass der Frust nicht so groß ist und dass die Kinder unterschiedliche Stärken ausgleichen können. (Unter als Variante beschrieben.)
Als Material für Therapeuten kann ich mir dieses Spiel gut vorstellen. Vor allem in einer Einzeltherapie kann das Material als Motivationsanreiz und als Zufallselement gut gebraucht werden. Mit der Regeländerung ist es in der Kindergruppe auch gut angekommen, weil jedes Kind seinen eigenen Vorteil nutzen konnte. Aber ein eigentliches Brettspiel ist dieser Schachtelinhalt von Haba für mich nicht.
Variante: Es gibt für jeden Teilaspekt der Aufgaben einen Edelstein zu gewinnen, aber maximal zwei Edelsteine pro Spielzug. Möglichkeiten einen Edelstein zu ergattern:
Muss für eine Aufgabenkarte das Seil ausgelegt werden, so gibt es einen Edelstein, wenn das Kind das Seil richtig ausgelegt hat. Wenn die erste Teilstrecke bis zum Fluss mit dem Holzstift gut nachgefahren wurde, gibt es einen Edelstein. Wenn die Aufgabenkarte korrekt gelöst wurde, gibt es einen Edelstein. Wenn die zweite Teilstrecke bis zum Fluss mit dem Holzstift gut nachgefahren wurde, gibt es einen Edelstein. Insgesamt hat jedes Kind in seinem Zug drei bis vier Möglichkeiten einen Edelstein zu ergattern. Mehr als zwei pro Zug gibt es allerdings nicht.
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