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Oh Captain!

Gesellschaftsspiel Oh Captain - Foto von Ludonaute

Oh Captain! von Spieleentwickler Florian Sirieix ist das erste Abenteuer der Charaktere Lys, Nostromo, Moon, Red, Siana und Ulrich. Die sechs Abenteurer sind dabei dem Ursprung einer geheimnisvollen Flaschenpost auf der Spur und segeln ins Unbekannte, als ein Sturm ihr Schiff zerstört. Vor dem Ertrinken rettet sie ein Nukha, ein walähnliches Wesen, und bringt sie in seine Höhle. Hier sind zahlreiche merkwürdige Gegenstände versteckt und so erhalten die Spieler von ihrem Captain den Befehl, den Ort zu durchsuchen und ihm alles, was die Spieler finden, zu bringen. An dieser Stelle setzt das Gesellschaftsspiel von Florian Sirieix ein.

Das Entdeckungsorgie vorbereiten

Die Spieler dürfen sich zu Beginn einen der sechs Charaktere aussuchen, wobei jeder Charakter eine Sonderfähigkeit hat, die ihm entweder während des Spiels oder bei der Wertung vom Nutzen ist. Ein Spieler übernimmt nun den Captain, die anderen Spieler schlüpfen in die Rolle der Abenteurer. Jeder Spieler erhält drei Münzen, der Capain sogar fünf Münzen und die Flaschenpost, die ihn als Captain ausweist. Außerdem erhält der Captain drei Gegenstandskarten, die er verdeckt unter die Flaschenpost legt und sich jederzeit anschauen darf. Vom restlichen Kartenstapel nimmt man sich drei Karten, mischt hier die Nomadenkarte hinein und legt diese vier Karten wieder unter den Kartenstapel. Dieser Stapel wandert nun in die Höhle und stellt die Beute dar, welche die Abenteurer finden.

Oh Captain! – Bluffen bis die Nomaden kommen

Das Spiel läuft im Groben wie folgt ab:

  1. Der aktive Spieler prüft, ob er mehr Goldmünzen als der Captain hat. Ist dem so, muss er dem Captain eine Goldmünze geben oder meutern und die Rolle des Captains übernehmen. Bei der Meuterei erhält er die Flaschenpost und die darunter liegenden Karten. Außerdem bekommt er eine Münze aus dem Vorrat.
  2. Hat der Spieler nicht gemeutet, zieht er die oberste Karte aus der Höhle. Anschließend teilt er dem Captain mit, was er gefunden hat. Hierbei kann er die Wahrheit sagen oder lügen. Beim Fund eines Nukha-Eis muss der Spieler lügen.
  3. Der Captain kann den Gegenstand nun kaufen oder dem Spieler erlauben, den Gegenstand einzusetzen. Kauft der Captain ihn, deckt er die Karte auf und darf deren Effekt  nutzen, wenn der Spieler die Wahrheit gesagt hat. So kann er einem Spieler z. B. eine Münze klauen.
  4. Kauf der Captain ihn nicht, kann der Spieler mit der Karte einen anderen Spieler angreifen. Der angegriffene Spieler kann dies entweder hinnehmen oder aber den Spieler herausfordern und einer Lüge bezichtigen. Hat der Angreifer geblufft, ist der Angriff abgewehrt und der Angreifer muss seinem Gegner eine Münze geben. Hat der Spieler die Wahrheit gesagt, nutzt er den Effekt und kassiert außerdem noch eine Goldmünze vom angegriffenen Spieler.

Dies geht solange weiter, bis ein Spieler die Nomadenkarte zieht. Dann erfolgt die Endwertung.

Eierdiebe werden bei Oh Captain! bestraft

Spieler, die die Mehrheit an Pistolen, Echsen und Enterhaken haben, bekommen für die entsprechende Mehrheit jeweils 4 Punkte. Außerdem erhält man Punkte für die Goldmünzen auf den Gegenstandskarten Laterne und Geldbeutel sowie den tatsächlichen Goldmünzen. Karten mit Nukha-Eiern geben hingegen Minuspunkte. Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.

Oh Captain! Ein Gesellschaftsspiel nach dem Motto „außen hui, innen …“

Mit „Legends of Luma“ will Ludonaute/Asmodee eine neue Spieleserie etablieren. Mit Nomaden ist bereits der zweite Teil der Serie erschienen. Weitere Abenteuer und Geschichten mit den Charakteren sind geplant. Und damit die Welt von Luma plastisch wird, hat man sich nicht nur besonders viel Mühe beim Spielmaterial gegeben, sondern dem Spiel auch noch eine Kurzgeschichte beigelegt. Auf der begleitenden Website erfährt man mehr.

Schön ist Oh Captain! wirklich anzuschauen. Das fängt schon bei der Spielbox an und setzt sich beim Spielmaterial fort. Alles hochwertig, farbenfroh gestaltet und optimal in der Spielbox verpackt. Die Grafiken der Charaktere sind auch sehr ansprechend und machen neugierig auf das Spiel.

Leider muss man hier aber das Sprichtwort „Beurteile ein Buch nicht nach seinem Umschlag“ zitieren. Oh Captain! sieht toll aus, hat uns aber vom Spielprinzip überhaupt nicht gepackt. Wird anfangs noch munter geblufft und fröhlich der Captain gewechselt, zeigen sich doch schnell Ermüdungserscheinungen. Es ist halt im Kern nicht mehr als Bluffen und Karten sammeln. Eine wirkliche Strategie ließ sich dabei nicht finden. Am Ende hat dann immer irgendwer überraschend gewonnen, irgendwie war das dann aber auch egal. Und auch wenn der Ablauf eigentlich relativ einfach ist, so musste doch häufig noch mal die Anleitung zu Rate gezogen werden, so dass auch kein wirklicher Spielfluss aufkam. Hier hätte man vielleicht noch mal in Hilfekarten investieren sollen, die jeder Spieler als Überblick nutzen kann. So bleibt von Oh Captain! nur die tolle Optik, aber kein Spiel, das noch mal auf den Tisch kommt.blank

Infos zu Oh Captain!

  • Titel: Oh Captain!
  • Verlag: Ludonaute
  • Autor: Florian Sirieix
  • Spieleranzahl (von bis): 3-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2017
  • Video:
    YouTube

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