Geld stinkt nicht
Was für ein Sch***spiel! Nachdem tierische Exkremente bei Zicke zacke Hühnerkacke oder Tanz der Hornochsen bereits mehrfach Gegenstand toller Spiele waren, gilt dies nun endlich (?!) auch in Bezug auf die rückwärtigen Ausscheidungen der Menschen: Die Spieler betreiben je ein öffentliches Klo im alten Rom und versuchen in der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit möglichst viele Sesterzen zu erwirtschaften.
Jeder der Kleinunternehmer erhält dazu eine Latrine in Form eines schmucklosen Kartonstreifens mit drei Sitzplätzen. Zusätzlich werden sieben Römerkarten ausgeteilt, von denen zwei auf die beiden äußersten Klositze und der Rest unter den Donnerbalken zu einer Warteschlange auszulegen sind. Die Karten enthalten witzige Personennamen und ebensolche Zeichnungen und weisen eine Kategorienbezeichnung auf wie Senator, Bürger, Bürgerin oder Sklave. Außerdem ist vermerkt, wie lange die Abwicklung des dringenden Geschäfts dauert und wie viele Sesterzen am Schluss bezahlt werden. Die Verweildauer wird dargestellt durch Platzierung der angegebenen Anzahl Holzstäbchen auf der entsprechenden Römerkarte.
Der jeweils aktive Spieler entfernt zuerst eines der Holzstäbchen seiner Klobesucher. Wird dadurch das Ende der Verweildauer erreicht, darf das vermerkte Entgelt bei der Bank eingefordert und die Karte weggelegt werden. Anschließend sind die frei gewordenen Latrinenplätze neu zu belegen. Dabei ist die Reihenfolge der Warteschlange strikt einzuhalten. Außerdem gilt es zu beachten, dass Senatoren unter keinen Umständen neben Sklaven sitzen wollen, Bürgerinnen dagegen durchaus gemeinsam einen der Latrinenplätze aufzusuchen bereit sind.
Zum Schluss des Zugs wird eine Aktionskarte gezogen. Diese sind das eigentliche Salz in der Suppe und können durch den aktiven Spieler jederzeit und in beliebiger Anzahl ausgespielt werden. Sie erhöhen oder verkürzen die Verweildauer einzelner Klobenutzer, verändern die Reihenfolge der Wartenden oder können Gäste gar zum Wechseln der Warteschlange bewegen. Das Nachziehglück entscheidet dabei, ob die eigene Situation optimiert oder allenfalls dem Gegner ins Geschäft gespuckt werden kann – mehr oder weniger derbe Wortspiele sind unvermeidlich und machen einen Großteil des Reizes dieses spaßigen Spieles aus … Wer zuerst die vereinbarte Anzahl Sesterzen verdient hat, ist Sieger des kurzweiligen Spektakels.
Pecunia non olet ist ideal zum Auftakt oder Abschluss eines Spielabends. Das schräge Thema wird wunderbar umgesetzt und sorgt für gute Unterhaltung knapp über oder auch unter der Gürtellinie. Die Regeln sind in wenigen Worten erklärt und ermöglichen es, frisch von der Leber weg und ohne große Grübelpausen loszuspielen. Bis zu sechs Personen (auf der Schachtel ist fälschlicherweise von nur vier Spielern die Rede) können sich an diesem lockeren Funspiel beteiligen, wobei angesichts der angenehm kurzen Spieldauer nicht selten gleich sofort zu einer Revanchepartie geschritten wird.
Infos zu Pecunia non olet
- Verlag: Goldsieber
- Autor: Knut Happel, Christian Fiore
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 40
- Jahrgang: 2005
Werbung
Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive