Willkommen in der Spiel-Hölle!
Wenn man den Nachforschungen so glauben kann, ist Memory in seiner Grundform unter anderem Namen schon viele Jahrzehnte alt, in der modernen Form bereits über 70 Jahre. Die meisten Spiele schaffen so eine lange Lebenszeit eher selten und es ist doch immer wieder erstaunlich, dass dieses Thema nicht totzukriegen ist.
Ich habe keine Ahnung, wie viele Memoderivate ich schon gespielt habe und in wie vielen Gesellschaftsspielen Memoelemente vorhanden waren. Aber es waren schon so einige. Meistens sind die Kinder uns Alten dann ja eh überlegen. Mir scheint es, als ob jedes Jahr neue Spiele mit diesem Thema rauskommen.
Dieses Jahr beschert uns zumindest Steffen Spiele mit Teufelskreis von Jacques Zeimet ein neues Memo-Erlebnis und droht uns mit einem Teufelskreis. Und wollen wir aus diesem Teufelskreis nun heraus oder in ihn hinein – das ist hier die Frage? Auf alle Fälle verspricht der Aufdruck: Willkommen in der Spiel-Hölle!
Spielablauf von Teufelskreis
Zehn Bildscheiben, 16 Suchkärtchen und 48 Holzmünzen sind in dem luftigen Karton verpackt. Auf den Bildscheiben sind auf der Vorder- und Rückseite zwei verschiedene Höllenmotive abgebildet. Verschiedenfarbige Teufel, Hexenkessel und ein Dreizack sind dabei die Motive. Und im Gegensatz zum normalen Memo gilt es hier, alle vier zusammenhängene Bilder zu finden. Das klingt jetzt nicht gerade neuartig, aber man hat hier auch noch für jeden Spielereine Münzen beigefügt, von denen jeder je nach Mitspieleranzahl eine bestimmte Anzahl erhält. Die Bildscheiben legt man im Kreis aus und das oberste Suchkärtchen gibt das gesuchte Motiv frei. Dann passiert das, was bei jedem klassischen Memo passiert. Deckt man ein passendes Motiv zum Suchkärtchen auf, kann man weiterspielen, sonst ist der Spielzug beendet. Wer das letzte der vier Motive aufdeckt, bekommt das Suchkärtchen als Belohnung.
Ab dem zweiten Motiv muss man beim Aufdecken eines falschen Motivs eine seiner Münzen in die Mitte legen. Wenn man allerdings ein passendes Motiv aufdeckt, darf man sich eine Münze aus der Mitte nehmen. Wer wiederum die letzte Karte des Motives umdreht, bekommt alle Münzen und das Suchkärtchen. Ein Suchkärtchen hat alle fünf Motive abgebildet. Hier darf man immer zwei Scheiben umdrehen und muss diesmal jedes Motiv genau zweimal umdrehen. Das Kärtchen ist dann am Ende fünf Punkte wert. Münzen bringen am Ende einen Punkt und die normalen Kärtchen zwei Punkte. Wenn beim Aufdecken des Suchkärtchen bereits alle vier Motive offen liegen, vertauscht man die Position zweier Kärtchen dieses Motives und deckt ein weiters Suchkärtchen auf. Wenn das dann erfüllt wird, erhält man beide Motivkärtchen.
Fazit: Lohnt sich Teufelskreis?
Puh, selbst meine Tochter sagte: Das ist jetzt aber nicht besonders aufregend. Nichts mit Spiel-Hölle! Wir finden hier ein aufgemotztes Memo, das trotz der Münzen nicht wirklich was aufregend Neues bietet.
Das Material ist tadellos, aber trotz vier zu suchender gleicher Motive bleibt ein fader Nachgeschmack, dass man das alles schon so gespielt hat.
Kein hitziges Gefecht beim Denken, kein hoher Wiederspielwert, denn die Geldchips verändern das Spielgefühl nicht merklich. Normalerweise gewinnen ja Kinder immer bei Memo, das war hier nicht so der Fall. Ob das daran liegt, dass man vier gleiche Motive suchen muss, ist mir nicht besonders aufgefallen. Was aber auffiel, dass eben selbst die Kinder nicht unbedingt eine Wiederholung haben wollten. Dann lieber das Original.
Für Erwachsene war es eher ein unspannendes Spielerlebnis und niemand hatte das Gefühl dieses Spielprinzip weiter zu vertiefen. Denn mehr Suchpaare heißt nicht gleich mehr Spielspaß. Das war keine heiße Hölle – eher kalter Kaffee. Also bei mir blieb leider der Eindruck, wenn schon ein Memo, dann lieber das Original, Dicke Luft in der Gruft oder Memoarr. Aber das hier wirkte zu abgewatscht.
Infos zu Teufelskreis
- Titel: Teufelskreis
- Verlag: Steffen Spiele
- Autor: Jacques Zeimet
- Spieleranzahl (von bis): 2-6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 7
- Dauer in Minuten: 20-30
- Jahrgang: 2019
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