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Tiny Towns

Tiny Towns - Ausschnitt - Foto von Pegasus Spiele

Infos zu Tiny Towns

  • Titel: Tiny Towns
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Peter McPherson
  • Spieleranzahl (von bis): 1-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30-45
  • Jahrgang: 2019

Tiny Towns- der Titel dieses einfachen Strategiespiels von Peter McPherson (Pegasus Spiele) ist sehr treffend gewählt. Denn es geht darum, wirklich winzige Grundstücke möglichst gewinnbringend mit Gebäuden zu besetzen. Von den 1-6 Städteplanern wird dabei vorausschauendes Denken, räumliches Vorstellungsvermögen und Improvisationstalent verlangt. Und nicht zuletzt eine gehörige Portion Frustrationstoleranz, weil die falsche Ressource zur falschen Zeit auch die schönste Planung zerstören und statt üppiger Bebauung eine Brachlandschaft hinterlassen kann. 

Wie wird Tiny Towns gespielt?

Pro Runde erhalten alle Spieler den gleichen per Karte bestimmten Rohstoff (in jeder dritten Runde frei wählbar), den sie sofort auf einem der 16 Felder ihrer quadratischen Grundstücke unterbringen müssen. Dabei sei jedem Spieler geraten, von Anfang an einzukalkulieren, welche Gebäude er wo errichten möchte. Denn jeder der acht Gebäudetypen ist durch einen exakten geometrischen „Ressourcen-Bauplan“ charakterisiert. Sobald ein Spieler z. B. drei waagerecht oder senkrecht nebeneinanderliegende Felder mit zwei Ziegeln und einem Glas besetzt hat, darf er unter Wegnahme der Ressourcen eine Schenke errichten, und zwar nur auf einem dieser drei Felder.  Wobei sich der Schenkenbau nur bei Wiederholung richtig lohnt, denn in diesem Fall steigt der Wert exponentiell mit der Anzahl der Schenken. Oder doch lieber ein Landhaus errichten? Die sind mit drei Punkten pro Gebäude attraktiv, ihr Wert ist aber an die Errichtung eines (selber wertlosen) Versorgungsgebäudes gebunden. Je nach Versorgungsgebäude gibt es weitere Bedingungen, die erfüllt sein müssen. Zug um Zug füllt sich also der ohnehin sehr begrenzte Platz mit Ressourcen und Gebäuden, sodass mit fortschreitendem Spiel manches stolze Bauvorhaben kippt, da Rohstoffe immer untergebracht werden müssen und nicht mehr entfernt werden dürfen. 

Wie gut ist Tiny Towns?

Obwohl die Grundidee von Tiny Towns, auf begrenztem Raum Ressourcen und Gebäude optimal zu kombinieren, sehr reizvoll ist, hat mich die Ausführung nicht überzeugt.

Ich vermisse verschiedene Handlungsoptionen, die das Spiel interessanter machen könnten. Beispielsweise Aktionskarten, die einen Austausch bereits gelegter Rohstoffe ermöglichen oder einen Handel der Spieler untereinander. Oder die Möglichkeit, mehrere Rohstoffe auf einmal zu erwerben und evtl. zwischenzulagern (in einer Variante ist das Lagern von maximal zwei Ressourcen möglich). Oder die Möglichkeit, Rohstoffe/Gebäude zu verschieben.

Etwas Abwechslung bringen die Denkmäler ins Spiel, die dem Spieler beim Errichten eine besondere Fähigkeit verleihen. Es ist schade, dass jedem Spieler nur ein Denkmal-Typ zur Verfügung steht. Mehrere offen ausliegende (und z. B. durch Ressourcen zu erwerbende) Denkmalkarten würden den Spielspaß deutlich erhöhen. Auch die Regel, dass in jeder dritten Runde der aufzunehmende Rohstoff frei gewählt werden kann, lockert die Sache zwar etwas auf, bleibt aber durch den festen Rhythmus starr. Außerdem führt der relativ rasche Wechsel von „Ressourcenkarte ziehen“ und „Ressource frei wählen“ immer wieder zu Unklarheit darüber, in welcher Phase man sich gerade befindet. Zwar kann hier z. B. ein entsprechendes Lagern der Karten den Wechsel markieren. Weniger anstrengend und zudem interessanter wäre eine unregelmäßige und per Aktionskarte ausgelöste freie Rohstoff-Wahl. 

Tiny Towns - Schachtelgrafik - Foto von Pegasus Spiele

Unsere ersten Proberunden waren durchaus hoffnungsfroh und ließen uns einen möglichen Spielspaß erahnen. Dieser stellte sich aber auch nach mehrfacher Variation der ausliegenden Gebäudekarten nicht ein. Dem optimierungsbessenen Städteplaner sind hier zu sehr die Hände gebunden, er kann sich nicht genug austoben. Tiny Towns bietet leider zu wenig Handlungsspielraum und Flexibilität, sodass sich in unseren Runden trotz immer wieder neuer Kartenzusammenstellung schnell der Wiederholungseffekt einstellte.blank

Spielanleitung zu Tiny Towns

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