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Alexander Pfister über sein Spiel Tybor der Baumeister

Tybor der Baumeister - Foto vom Österreichischen Spielemuseum

Ein neues Kapitel von Oh My Goods aufgeschlagen

Alexander, zu Spielemesse 2017 in Essen veröffentlichst du das Spiel Tybor der Baumeister. Dieses gehört im weiteren Sinne zur Spielewelt Oh My Goods bzw. Longsdale in Aufruhr. Worum geht es in diesem Spiel?
„Tybor ist unser Vater, der erstmals in der zweiten Erweiterung von Oh My Goods – Flucht nach Canyon Brook erwähnt wird. In Tybor der Baumeister wird in acht Kapiteln seine Geschichte erzählt. Von seinen ersten Tagen als Baumeister in der noch jungen Stadt Longsdale bis zu seinem Ende. Viele Personen kommen nach Longsdale und wir setzen sie als Arbeiter, Baumeister oder Bürger ein. Mit deren Hilfe errichten wir Gebäude, die uns Siegpunkte bringen. Auch ein Geheimauftrag gilt es zu erfüllen. Verschiedene Kapitel und Szenarien geben uns Ziele oder neue Regeln vor, sodass ein hoher Wiederspielreiz gegeben ist.“

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Mit welchen Mechanismen setzt du dieses Szenario um. Wie fügt sich Tybor der Baumeister in die Serie der anderen Spiele ein? Wo sind die wichtigsten Unterschiede?
„Spielerisch ist es ganz anders als Oh My Goods. Tybor der Baumeister ist ein schnelles Drafting Spiel. Das bedeutet, dass alle Spieler Karten bekommen, gleichzeitig eine wählen und die anderen weitergegeben. Die Karten sind Personen. Die gewählte Person kann dann als Arbeiter, Bürger oder Baumeister ausgespielt werden. Als Arbeiter ist nur dessen Stärke relevant. Als Baumeister wird die Karte einfach abgeworfen und wir müssen noch zusätzlich Arbeiter bestimmter Stärke bezahlen um ein Gebäude aus der Mitte zu bauen. Als Bürger erhalten wir Rabatte bei gewissen Gebäudetypen und Siegpunkte bei Spielende. Das interessante Dilemma ist, dass die Gebäude große Unterschiede in ihrem Wert haben. Wer früh baut, bekommt ein besseres Gebäude ab. Gleichzeitig jedoch hat man am Anfang eines Durchgangs die besten Karten zur Auswahl. Und wer baut, muss die gewählte Person einfach nur abwerfen. Somit muss man abwägen: Behalte ich lieber die starke Person oder baue das wertvolle Gebäude.“

Noch einmal zu den Kapiteln und Szenarien: Wie sind diese miteinander verzahnt. Was bedeutet das für eine Partie Tybor der Baumeister?
„Es gibt acht Kapitel und jedes kann mit einem von vier Szenarien kombiniert werden. Wer will, wählt eine zufällige Kombination. Wer an der Geschichte interessiert ist, beginnt mit Kapitel 1. Im Gegensatz zu Longsdale in Aufruhr und Flucht nach Canyon Brook beschränkt sich die Geschichte aber auf die Kapitelkarten, innerhalb einer Partie wird die Geschichte nicht weitererzählt. Ein Kapitel gibt Ziele für das Spielende vor. Szenarien ändern zum Teil die Spielregeln oder haben Effekte die während des Spiels Auswirkungen haben.“

Wie anspruchsvoll wird Tybor der Baumeister sein? Bleibt es auf dem Niveau von Oh My Goods und ist für Familien eine gute Wahl?
Tybor der Baumeister ist deutlich einfacher als Oh My Goods. Ich halte es für Familien geeignet, aber auch Vielspieler werden sich gut unterhalten fühlen. Ich glaube, dass relativ viele es mögen werden. Und mit zwei Exemplaren kann man es sogar mit bis zu acht Spielern spielen. Und da man die Karten ja gleichzeitig auswählt, sollte diese Phase auch zu acht nicht länger dauern.“

Welche Tipps würdest du Spielern für ihre erste Partie geben? Worauf ist besonders zu achten?
„Man kann am Anfang keine Fehler machen. Selbst früh zu bauen und auf Siegpunkte zu gehen, kann sich lohnen, weil man die besten Gebäude abbekommt. Man sollte im Spiel die Mitspieler im Auge behalten. Ein wichtiger Bürger mehr kann viele Punkte bringen. Wer baut, wirft die gewählte Person nur ab und sollte somit eine Person wählen, die man selbst nicht braucht, die Gegner aber schon. Der Priester bringt gute Punkte, man braucht aber im ganzen Spiel nur einen. Man muss den also nicht sehr früh nehmen, aber sollte auch nicht zu lange warten. Wer viele Bürger in der Stadt hat, sollte sich auch einige Kaufmänner holen. Denn die bringen umso mehr Punkte, je größer die eigene Bevölkerung ist. Weiters sollte man ein gutes Gebäude möglichst schnell bauen, bevor es jemand anderer wegschnappt. Aber wie bei jedem guten Spiel: Alles schafft man nicht!“

Du hast das Spiel gemeinsam mit Dennis Rappel entwickelt. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit, wer hat welche Anteile an Tybor der Baumeister?
„Dennis hat mir von einer Spielidee erzählt, die mir gut gefallen hat. Als wir dann später seinen Prototyp gespielt haben, dachte ich mir, dass die tolle Grundidee nicht wirklich zum Vorschein kam. Ich habe ihm ein alternatives Konzept vorgeschlagen und seit damals arbeiteten wir gemeinsam daran.“

Die Illustrationen stammen erneut von Klemens Franz. Somit wäre eigentliche wieder eine Veröffentlichung bei Lookout Spiele zu erwarten gewesen. Das Spiel erscheint jedoch beim Österreichischen Spielemuseum. Aus welchen Gründen erscheint es nicht bei Lookout Spiele, sondern dort?
„Es wird auch bei Lookout Spiele erscheinen. Genau wie bei Oh My Goods wird Lookout die exakt gleiche Version übernehmen, damit auch spätere Erweiterungen – falls es die denn geben wird – mit beiden Spielen funktioniert. Lookout ist ein toller Partner, sehr bemüht und mit vielen netten und engagierten Mitarbeitern. Klemens hat mit der Grafik wieder einen tollen Job gemacht. Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass das Spiel früher Tibbar der Baumeister hieß. Da aber der Name Tibbar in USA geschützt ist, mußte in letzter Minute alles auf Tybor geändert werden. Wir hatten Glück, dass das Spiel noch nicht gedruckt war. Andererseits, das wären womöglich wertvolle Sammlerstücke geworden 🙂 “

Was heißt das für den Vertrieb? Wird Tybor der Baumeister gleich im Handel erhältlich sein oder zunächst nur auf der Spielemesse in Essen und anderen Veranstaltungen erhältlich sein? Sollten interessierte Messegänger das Spiel vorbestellen? Und wie ist das möglich?
„Vorbestellung wird es keine geben. Wer in Essen ist, sollte beim Öster. Spielemuseum (Stand 2-D121)  zuschlagen, denn dort bekommt man für zehn Euro noch ein zweites anderes Kartenspiel geschenkt dazu. Wer nicht in Essen ist, wird es später bei Lookout kaufen können.“blank

Webseite von Alexander Pfister

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