Das Ende naht ganz spielerisch
Henning, du veröffentlichst in Essen dein neues Spiel Apokalypse. Geht es dabei spielerisch um die Apokalypse?
„Ja, es geht um den Endkampf von Gut und Böse und Apokalypse ist für zwei bis sechs Spieler ab 16 Jahre. Es ist ein Kartenspiel über 60 bis 90 Minuten, bei dem jeder Spieler eine Nation aufbaut, die aus guten und bösen Menschen besteht. Im Spielverlauf tauchen nach und nach die vier Apokalyptischen Reiter auf und vernichten die Bevölkerungen der Spieler, wenn sie nicht zuvor durch spezielle Karten geschützt werden, die man im Spielverlauf erwerben kann. Ich musste mich bei der Apokalypse auf die vier Reiter beschränken, damit die Spielzeit im Rahmen bleibt. Am Ende gewinnt Gut oder Böse. Welcher Gesinnung die Spieler zum Sieg verhelfen wollen, wird zu Beginn des Spieles ausgelost.“
Wie bist du auf dieses Thema gekommen?
„Nun als ich vor vielen Jahren den Film ‚Das Omen’ gesehen haben, wurde ich auf die ‚Offenbarung des Johannes’ in der Bibel aufmerksam. Diesen Teil der Bibel fand ich sehr faszinierend. Es besitzt sehr kraftvolle und auch ‚abgedrehte’ Bilder.
Dieser Teil der Bibel gehört nicht umsonst zu den umstrittensten. Die Bilder sind so surreal, dass sie sich nur schwer deuten lassen. Des Weiteren zeigt sich Gott hier nicht als ein Gott der Liebe, wie er sonst im Neuen Testament dargestellt wird, sondern wider mehr alttestamentarisch als ein erbarmungsloser Rachegott.“
Du hast häufig Themen im Programm, die etwas „morbide“ oder düster sind. Bist du so ein negativer Mensch? Wie fallen dir diese Themen immer wieder ein?
„Nein, ich bin eigentlich alles andere. Bin fröhlich und bevorzuge farbenfrohe Kleidung.
Der Tod hat mich schon immer fasziniert, vielleicht auch einfach, weil ich schon sehr häufig mit dem Tod konfrontiert worden bin. In unserer Gesellschaft wird das Thema oft tabuisiert.
Für mich sind Spiele eine Art und Weise wie man sich mit den Themen auseinadersetzen kann. Da Spiele aber Spaß machen sollen und nicht traurig stimmen, müssen die Themen immer entsprechen aufbereitet werden. Wie mir die Themen einfallen kann ich nicht sagen, das geht einfach so.“
Gehst du an die Spiele deiner sogenannten „schwarzen Serie“ thematisch ran oder hast du erst einen Mechanismus, für den du ein Thema suchst?
„Grundsätzlich entwickle ich Spiele immer aus dem Thema. Ich habe immer ein Thema, dass ich gerne spielerisch umsetzen möchte. Ich habe zu Hause auch noch einige im Schrank, an denen ich noch arbeite. Nicht immer findet man gleich zu einem Thema, einen Spielmechanismus, der das Thema so umsetzt, wie man möchte.“
Wie ist es bei deinem neuen Spiel. Mit welchen wichtigen Hauptmechanismen setzt du das Thema um?
„Gut, grundsätzlich wollte ich, dass die Auslage eines Spielers nur funktioniert, wenn er seine Nation sowohl aus guten als auch bösen Menschen aufbaut. Ich selber glaube nicht, dass es den guten Menschen oder den schlechten Menschen gibt – aber mit dieser Vorstellung lässt sich ja spielen.
Um die Nation vor der Apokalypse zu schützen, braucht man im Wesentlichen göttlichen Schutz, den man hauptsächlich durch das Auslegen guter Menschen bekommt. Um Aktionen gegen andere Spieler machen zu können, benötigt man böse Menschen.
Der Mechanismus, der mir am besten in dem Spiel gefällt ist: Wer einen guten Menschen auslegt, muss eine gute Tat machen und eine seiner Handkarten einem anderen Spieler schenken. Wer einen bösen Menschen auslegt, muss eine böse Tat machen und einem Spieler anderen Spieler eine Handkarten klauen.“
Worauf sollte man bei der ersten Partie besonders achten. Was sind die typische Anfängerfehler oder wichtige Tipps des Autors?
„Wie oben schon gesagt, muss man am Anfang darauf achten, sowohl gute und böse Menschen in seiner Nation auszulegen. Ein typischer Anfängerfehler ist: Die Spieler sehen ihre Gesinnung (die den anderen Spielern bis zum Ende verborgen bleibt) und spielen dann nur Menschen ihrer Gesinnung in ihre Nation. Am schlimmsten ist, ein Spieler mit guter Gesinnung, spielt nur gute Menschen in seine Auslage, dabei muss er auch noch jedes Mal eine Handkarte verschenken. Gegebenenfalls vorhandene Spieler mit böser Gesinnung bekommen so schnell raus, das er ein Gegner ist und werden schon früh gegen ihn agieren und der Gute kann nichts abwehren, weil ihm die richtigen Karten fehlen, die er nur bekommt, wenn er böse Menschen ausliegen hat.
Umgekehrt funktioniert es aber auch nicht. Da der Böse, der nur böse Menschen auslegt, ein böses Erwachen erlebt, wenn die Apokalyptischen Reiter kommen und er diesen fast schutzlos ausgeliefert ist.“
Unser Tipp:
Wer mit dem apokalyptischen Geldschein (unter ‚weitere Fotos‘ als pdf downloadbar!) an den Stand von Sphinx Spiele (Halle 9, Stand 9-31) kommt, bekommt das Spiel einen Euro günstiger (es gilt nur ein Schein pro ein Apokalypsespiel).
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