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Wolfgang Panning über Flandern 1302 – Die Macht der Zünfte

Prototyp von Flandern 1302 - Die Macht der Zünfte von Reich der Spiele

Zunftmeister

Auf dem Spieleautorentreffen stellte Wolfgang Panning 2003 einen viel versprechenden Prototypen vor, der den Arbeitstitel Zunftmeister hatte. Zur Spiel ’04 in Essen erscheint das Spiel unter dem Titel Flandern 1302 – Die Macht der Zünfte. Wir haben Wolfgang Panning zu seinem Spiel befragt.

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Welche Entwicklung hat das Spiel seit der Vorstellung in Göttingen ’03 gemacht. Wurde etwas verändert?
„An dem Spiel habe ich insgesamt über zwei Jahre gearbeitet. Auch auf die Recherche der Hintergrundgeschichte habe ich viel Zeit verwandt. Interessierten werde ich demnächst im Netz darüber berichten.
In Göttingen dachte ich, das Spiel sei fertig. Doch in der Zeit danach kamen neue Anregungen. Ich habe vieles verfeinert, das Zusammenspiel der Mechanismen weiter ausgefeilt. Einiges habe ich gestrafft – anderes gestrichen, so ist das Prelude weggefallen und die zweite neutrale Zunft ebenfalls. Die ‚goldenen Karten‘ sind aber die entscheidende neue Spielkomponente – das war das, was gefehlt hatte.“

Kannst du uns bitte knapp den Spielablauf erklären und die Besonderheiten herausstellen?
„Jeder spielt eine Handwerkerzunft, die um die Vorherrschaft in sechs Städten kämpft. Gespielt wird über Aktionskarten, die sich alle gleichzeitig aussuchen. Die Städte werden nach und nach mit Stadtvierteln der Zünfte und der Kirche belegt. Gibt es in einer Stadt keine Bauplätze mehr, wird sie gewertet. Dabei geht es um Mehrheiten und Siegpunkte. Das Besondere liegt im Weg dahin – im Ringen um die Bauplätze. Das Geflecht der Spielelemente erlaubt es, mit verschiedenen Strategien die eigene Zunft zu verbreiten, dabei gleichzeitig die Möglichkeiten der Mitspieler zu beschränken und das an sechs von einander unabhängigen Schauplätzen – eben in jeder einzelnen Stadt. So einfach die drei Bauregeln sind, bieten sie viel Raum zum Taktieren. In diesem Spiel geht es Zug für Zug gegeneinander, nicht friedlich nebeneinander – ich mag diese Art Spiel. Die Partie spitzt sich zum Ende hin zu, da sich die Möglichkeiten der Spieler komprimieren. Dabei gibt es eine große Zahl von kniffeligen Spielzügen zu entdecken.“

Gibt es Tipps, wie Neulinge an das Spiel herangehen sollten und unterscheiden sich diese von deiner Empfehlung an Spieler, die bereits ein paar Partien gespielt haben?
Prototyp von Flandern 1302 - Die Macht der Zünfte von Reich der Spiele„Klar gibt es die: Jeder Spieler hat 15 eigene Stadtviertel, von denen er maximal eines pro Runde legen kann. Das Spiel kann aber bis zu 28 Runden dauern. Häufig sind andere Aktionen viel effektiver, wie gerade gespielte Karten schnell zurückzunehmen, um besser angreifen zu können – mit Baustelle oder Kirche einen entscheidenden Bauplatz zu besetzen. Besonders mit der neutralen Zunft, die von allen gebaut werden darf, kann man den Gegnern Punkte nehmen.
Also nicht – auf Teufel komm heraus – nur die eigenen Viertel verbauen. Es gibt deutlich erfolgreichere Wege. Für die ersten Partien empfehle ich, sich zunächst nur auf drei – vier Städte zu konzentrieren. Die Wertungsregeln sollten alle Spieler schon vor dem ersten Spiel gut kennen. Es geht um Siegpunkte und man sollte schon wissen, wie was verteilt wird. Hier gibt es einige Besonderheiten. So kann man zum Beispiel sagen ‚geteilte Macht ist halbe Macht‘ – ein Unentschieden kostet allen daran Beteiligten Punkte.“

Zunächst sollte Zunftmeister nicht bei Queen Games erscheinen. Wie ist das Spiel dann doch noch dort gelandet?
„Sie mochten das Spiel, wollten es aber zu dem Zeitpunkt nicht veröffentlichen. Sie drängten mich immer wieder zum Weiterentwickeln der Idee und das war gut so. Entscheidend ist aber wohl, dass für sie jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, ein größeres Projekt mit dem nötigen Alhambra-Rückenwind anzuschieben, und dass das Spiel am Ende einen Entwicklungstand erreicht hat, der es ermöglicht, Familie und ‚Spiele-Fans‘ unter einen Hut zu bringen.“

Warum glaubst du, dass man dieses Spiel kaufen sollte? 😉
„Weil das Spiel klasse geworden ist! Probiert es aus. Außerdem hat es eine ganz besondere Zwei-Personen-Regel mit eigenen Mechanismen, die das Spiel nicht nur zu zweit spielbar, sondern zu einem ‚echten‘ Zweier mit einem ganz eigenen Charme machen.“

Webseite von Queen Games

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