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Henning Poehl über sein Spiel Shark Attacks

Shark Attacks von Sphinx Spieleverlag

Verwürfelt nochmal: Ein blutroter Badestrand droht

Henning, ein neues Spiel von Sphinx: Shark Attacks! klingt nach einem Spiel aus deiner Schwarzen Reihe, hat aber ein buntes Design? Wie lässt sich das Spiel bei Sphinx Spiele diesbezüglich einordnen?
Shark Attacks! gehört eindeutig zur schwarzen Reihe. In dieser Reihe waren auch vorher schon immer mal ‚bunte‘ Spiele, wie z. B. Dia de los Muertos und Hexenhammer.
Die Farbwahl hängt weniger von der Reihe ab, als von der Version, die bei mir während des Entwickelns in meinem Kopf entsteht.
Das ‚Schwarz‘ in der Reihe bezieht sich auf Spiele mit schwarzen (im Sinne von morbiden) Themen und nicht auf die Farbgebung. Es heißt ja nicht die ’schwarz-weiße‘ Reihe.
Nun, das Thema gab hier einfach die Farben vor. Das Meer ist blau und wenn Hai kommen unter Umständen schnell rot. Daher blaue Würfel, wenn es ums Baden geht und rote Würfel, wenn es um Haie geht.“

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Um was geht es bei Shark Attacks! inhaltlich und wie bist du auf das Thema gekommen?
„Nun, eigentlich wollte ich ein Spiel zu einem ganz anderen Thema entwickeln. Ein Spiel mit dem Thema ‚die Großen fressen die Kleinen‘ und wenn sich die Kleinen zusammentun, sollte es dann auch mal umgekehrt sein. Dazu wollte ich eigentlich kleine und große Fische auf Würfel haben, die dann – nach einem vagen Mechanismus, der mir im Kopf vorschwebte – Schwärme bilden.
Und wie ich so am basteln war und sich herausstellte, dass das ganze, so wie ich mir das vorgestellt hatte, gar nicht funktionieren wollte (das mit dem Fischschwärmen funktionierte einfach nicht mit einer überschaubaren Anzahl Würfel), da kam mir plötzlich eine ganz anderer Gedanke: ‚Wie wäre es, wenn die Fische nicht andere Fische fressen, sondern Badegäste? Wenn Fische Badegäste fressen, dann müssen diese natürlich erst einmal ins Wasser …‘
… und da war sie, die neue Spielidee.
Nach einigen Eigentests kam dann das erste Probespiel mit einem anderen Mitspieler und siehe da, es funktionierte überraschend gut. Also folgte Test auf Test und es kam einige kleinere Elemente, wie die Warnschilder hinzu. Insgesamt kam das Spiel in den Testrunden aber einfach gut an …
Nun, von der Grundidee (dem, was ich ursprünglich entwickeln wollte) ist das Fressen geblieben und Fische kommen auch noch vor. Worum geht es jetzt in dem Spiel? Jeder Spieler ist der Besitzer eines Hotels mit Strand. Die Geschäfte laufen gut, wenn die Touristen, die das Hotel besuchen, am Strand viel Badespaß haben. D. h., möglichst viele Badegäste im Wasser sind. Leider werden die Strände immer wieder von Haien besucht. Wird ein Badegast durch einen Hai verletzt, so wirkt sich dies ungünstig auf die Besucherzahlen aus. Die Spieler müssen also versuchen, möglichst viele Badegäste ins Wasser zu schicken, wenn keine Haie im Wasser sind. Wenn Haie im Wasser sind und die Besucher attackieren, muss der Spieler dafür sorgen, dass möglichst viele Badegäste unverletzt aus dem Wasser kommen. Punkte gibt es für zufriedene Badegäste im Wasser oder solche, die erfolgreich vor Haien geflohen sind.“

Konzipiert ist Shark Attacks! vorrangig als Würfelspiel. Mit welchen spielerischen Mitteln setzt du das Thema um?
„Ja, Shark Attacks! ist ein reines Würfelspiel zum schnellen ‚Zocken‘. Das eigentliche Element ist das Spiel mit dem Risiko. Wage ich noch einen Wurf und riskiere, dass Haie auftauchen, oder sicher ich mir die Punkte, die ich habe?
Im Spiel kehrt sich das Ziel völlig um, sobald Haie auftauchen. Musste man zu Beginn Badegäste ins Wasser bekommen (würfeln), muss man dann, die bereits erfolgreich ins Wasser gewürfelten Badegäste wieder heraus bekommen (würfeln).
Gelingt dies, ist das der größte Erfolg, weil die Badegäste ein spannendes Abenteuer hatten, ohne das was passiert ist (die Punkte werden dann verdreifacht).
Weniger schön wird es, wenn ein Haiangriff erfolgreich ist, denn das Blut im Wasser lockt weitere Haie an. Im Spiel kommt nach jedem Wurf mit erfolgreichem Haiangriff ein weiterer Haiwürfel ins Spiel.
Außerdem bekommt jeder Spieler im Spiel nach einem erfolgreichen Haiangriff ein Shark Attacks!-Warnschild, das er vor sich auslegen muss, wodurch sich die Zahl der potentiellen Badegäste (blauen Würfel) das nächste Mal, wenn er am Zug ist, reduziert.“

Das klingt alles nach einem morbiden Fungame. Wie leicht fällt der Einstieg in das Spiel und welche Aspekte sollten die Spieler speziell in ihrer ersten Partie besonders im Auge behalten, um erfolgreich sein zu können?
„Es ist absolut ein morbides Fungame, besonders wenn sich die Spieler an den ‚blutigen‘ Stränden der anderen erfreuen. Das Spiel ist wirklich sehr einfach, die einzige Schwierigkeit ist das Umschalten, wenn die Haie auftauchen, die nicht immer auftauchen müssen. Da sich dann das Spielziel komplett umkehrt. Die Würfel, die man zuvor als Punkte herausgelegt hat, muss man nun zum Würfeln nehmen, während man die Würfel, die man vorher zum Weiterwürfeln genutzt hat, beiseite gelegt werden. Aber auch das ist schnell kapiert, weil es vom Thema her logisch ist. Nur Badegäste, die im Wasser sind, müssen vor Haien fliehen.
Das Erfolgsrezept ist: ‚Nur wer wagt gewinnt!‘ – Das ist für ein Würfelspiel nicht wirklich was neues, macht aber trotzdem großen Spaß.
In den Testspielen haben sich die Spieler, die auf Sicherheit gespielt haben, nie durchgesetzt. Sie liegen häufig im Mittelfeld, während die Spieler, die was wagen, entweder weit unten oder weit oben landen.
Was mir an dem Spiel besonders gut gefällt ist, dass es im Verlauf völlig kippen kann. Derjenige, der eben noch die Glückssträhne hatte, hat plötzlich einen Strand voller Haie und kommt gar nicht mehr zu Punkten, während sich ein anderer Spieler freuen kann, dass die Haie bei ihm endlich abgezogen sind und seine zahlreichen Badegäste ihm plötzlich viele Punkte bringen.“

Scheinbar bist du nach dem, letztjährigen Erfolg von Rolling Bones „auf den Würfel gekommen“. Gibt es Besonderheiten bei der Spieleentwicklung eines Würfelspiels im Vergleich zu einem Karten- oder Brettspiel? Was macht für dich den besonderen Reiz der Würfel aus?
„Nun ich arbeite weiterhin auch an anderen Spielen. Das ist jetzt mehr als Zufall zu betrachten, dass es dieses Jahr wieder ein Würfelspiel geworden ist.
Das Besondere an Würfelspielen ist, das sie nur kurze Spannungsbögen haben. Desweiteren ist das Glückselement extrem hoch. Die Zufallsereignisse sind in einem Würfelspiel viel weniger planbar als in einem Kartenspiel. Ein Kartenspiel kann ich so gestalten, dass bestimmte Ereignisse auf jeden Fall eintreten werden. Bei einem Würfelspiel geht es nicht, hier kann ich Ereignisse nur wahrscheinlicher machen. Nun ein Brettspiel hat von alleine gar keine Glückselemente, diese bekommt es in der Regel erst durch Würfel und Karten, mit denen die Ereignisse auf dem Brett gesteuert werden.
Diese Unplanbarkeit des Ergebnisses eines Würfelwurfes erzeugt dafür aber schnell auch große Spannungen. Hoffe ich auf das unwahrscheinliche Ergebnis für den schnellen Sieg, oder spiele ich sicher, wobei ich riskiere, dass mich der nächste riskante Spieler haushoch übertrumpft.“

In welcher Auflage wird Shark Attacks! erscheinen? Ist es sinnvoll, dass sich Messebesucher und andere interessierte Spieler bei dir ein Exemplar reservieren lassen?
Shark Attacks! erscheint in einer streng limitierten Auflage von 500 Stück. Das Spiel enthält 16 Würfel, mit drei komplett nur für dieses Spiel erstellten Würfeltypen. Das erstellen von angepassten Würfeln ist sehr kostspielig und lohnt sich eigentlich nur in extrem hohen Auflagen. Wir kompensieren das, indem wir das Spiel ohne Umverpackung in einem eigens für dieses Spiel gestalteten Würfelbeutel verkaufen. Es ist also gut geeignet für die Hosentasche und kann überall hin mitgenommen werden. In dieser Form ist es für den Verkauf über den allgemeinen Handel eigentlich nicht geeignet. Daher habe wir uns für eine kleine limitierte Auflage entschieden. Bei Rolling Bones hatte sich dieses Konzept auch bewährt und es war nach kurzer Zeit ausverkauft, ohne dass ein Spiel von uns an ein Ladengeschäft geliefert wurde.
Shark Attacks! wird voraussichtlich auch nur direkt über uns zu beziehen sein. Die Vorbestellungszahlen sehen auch schon gut aus. Wer das Spiel vor der Messe bis zum 16.10.2012 bestellt bekommt das Spiel auch noch zu einem Vorzugspreis. Und Leser dieses Artikels bekommen hier einen Gutscheincode: 469-519-295 mit dem Sie das Spiel bei einer Bestellung in unserem Shop (https://www.sphinx-spieleverlag.de/shark-attacks/shark-attacks.html) noch einmal 50 Cent günstiger bekommen.“

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