Infos zum Spiel Aargh!Tect
- Titel: Aargh!Tect
- Verlag: Heidelberger Spieleverlag
- Autor: Walter Obert
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 8
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 30 - 45
- Jahrgang: 2009
Der Mensch stammt vom Affen ab! Dieser nicht ganz korrekten Aussage folgend begeben sich die Spieler mit dem Spiel Aargh!Tect zurück zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte: der Steinzeit. Hier versuchen sie mit primitivsten Mitteln monumentale Bauwerke zu errichten. Hauptproblem ist dabei allerdings, dass das Mittel der Kommunikation ebenso unterentwickelt ist wie der geistige Horizont der prähistorischen Menschheit, weshalb man sich hier durchaus zum Affen macht, aber der Reihe nach.
Aargh!Tect wird in zwei Teams gegeneinander gespielt. Jedes Team besteht aus einem Architekten, der als einziger den Bauplan kennt, und ein bis drei Arbeitern, die versuchen, nach Angaben des Architekten ein Bauwerk zu errichten. Als Baumaterialien stehen hierfür eine Pappsteinplatte, sowie verschiedenfarbige Holzklötze zur Verfügung. Und schon kann es losgehen.
Der Architekt versucht nun den Arbeitern zu sagen, wie sie die Baumaterialien zu verwenden haben um das auf einer Baukarte angegebene Bauwerk zu errichten. Hierzu steht ihm allerdings lediglich die äußerst primitive Steinzeitsprache zur Verfügung, die nur aus wenigen Worten und Gesten besteht. Das Wackeln mit dem Po oder Kopf, das Trampeln mit den Füßen oder einfaches Schulterzucken geben an, welche Bauteile verwendet werden sollen, Laute wie „Ugundu!“ („Du nehmen!“) oder „Kaghingu!“ („Mach links!“) hingegen sollen den Arbeitern sagen, wie das Bauteil verbaut werden soll. Dies an sich sorgt schon für viel Spaß und Verwirrung, doch zur Unterstützung der Kommunikation wurden dem Spiel noch zwei (aufblasbare) Keulen beigelegt, mit denen die Architekten ihre Anweisungen (zärtlich) unterstreichen können. Ein einfacher Schlag auf den Kopf des Arbeiters heißt: „Richtig gemacht!“, zwei Schläge allerdings bedeuten „Falsch!“. Schlägt sich der Architekt hingegen selbst auf den Kopf (was auch des öfteren vorkommt), so hat er selbst einen Fehler gemacht und alle bisherigen Anweisungen sind zu ignorieren. Wurde das Bauwerk nach Meinung des Architekten gemäß Bauplan errichtet, schlägt dieser dreimal mit der Keule auf den Tisch und verkündet lauthals „Aargh!Tect!“. Nun wird das Spiel unterbrochen und alle Spieler begutachten das Bauwerk. Werden keine schwerwiegenden Baumängel festgestellt, bekommt das Team eine von der Schwierigkeit des Projektes abhängige Punktzahl, die auf der Baukarte angegeben ist, und schon geht es weiter. Das Team, das als erstes zehen Punkte erreicht, gewinnt.
Aargh!Tect vom Heidelbergwer Spieleverlag ist ein erstklassiger Vertreter der Kategorie „Bier- & Brezelspiele“. Bar jeglicher Strategie und Taktik gehört es auf jede Party, wo es für viel Aufsehen sorgen wird. Das nicht unbedingt neue Spielkonzept wurde durch die aufblasbaren Keulen erweitert, die sich sehr schön in den thematischen Hintergrund einfügen. Trumpf des Spiels ist natürlich die Albernheit durch Bewegung und „Sprache“, wodurch Aargh!Tect herrlich chaotisch und laut wird. Für besondere Verwirrung sorgt zusätzlich, dass die Wiederholung eines der Steinzeitbegriffe dessen Bedeutung umkehrt, so heißt „Kaghingu!“ zum Beispiel „Mach links!“, „Kaghingu kaghingu!“ hingegen „Mach rechts!“. Zusammen mit dem Einsatz der Keule ergeben sich so wunderschöne Spielsituationen, die für viel Spaß sorgen. Nur sollte man nicht zu ehrgeizig sein, denn die aufblasbaren Keulen sehen dank ihrer Spitzen zwar naturgetreu aus, können aber auch ganz schön wehtun.
Insgesamt ist Aargh!Tect ein absolut partytaugliches Gesellschaftsspiel. Es sollte allerdings weniger das Gewinnen, als vielmehr die Kommunikationswirren zwischen Architekt und Arbeitern und das witzige Spielprinzip im Vordergrund stehen. Durch die kurzen und gut strukturierten Regeln, die das Spiel unterhaltsam und genüsslich beschreiben, ist alles schnell erklärt, und durch Pappaufsteller, die die Vokabeln der Steinzeitsprache übersetzen, kann binnen Minuten los gespielt werden. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass es „nur“ 24 Bauprojekte gibt, die auch noch bestimmten Schemen folgen. So kann ein sehr erfahrener Arbeiter manchmal schon das Bauteil richtig positionieren, ohne auf die Anweisungen des Architekten angewiesen zu sein. Das Spiel ist also nichts für Vielspieler, will es aber auch nicht sein.
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