Neues aus Carcassonne! Die kriegerischen Jahre sind sowieso längst vorbei, da lebt es sich gut in Carcassonne. Das finden auch die Schäfer, die ihre Herden über die Wiesen um die Stadt treiben.
Das bringt die Erweiterung zu Carcassonne
Neuerdings kann man sie auch im Spiel finden, nämlich in der 9. (großen) Erweiterung mit achtzehn neuen Plättchen zu Carcassonne von Hans im Glück. Wenn man ein Plättchen legt, das Wiesenteile zeigt, kann man seinen Schäfer auf eines der Wiesenteile stellen und zwar auch zusätzlich zu einem gleichzeitig gesetzten Gefolgsmann. Dann zieht man noch ein Schafsplättchen aus einem Beutel, das ein bis vier Schafe zeigt, und legt es zu dem Schäfer auf die Wiese. Immer wenn man die Wiese erweitert, kann man entweder auch die Schafherde erweitern (Plättchen ziehen), oder man treibt sie in den Stall, womit man Punkte kassiert: für jedes Schaf einen. Aber Achtung: zieht man einen Wolf aus dem Beutel (zwei von achtzehn Plättchen), verjagt er die Herde (oder frisst sie auf und den Schäfer gleich mit) und alles war für den Wolf die Katz‘.
Die zweite namensgebende Erweiterung sind die Hügel. Zieht man ein Plättchen mit einem Hügel darauf, zieht man sofort noch ein zweites Plättchen und legt es ungesehen unter das Hügelplättchen. Setzt man einen Gefolgsmann auf eines der Bauwerke des Hügelplättchens, löst dieses bei einer unentschiedenen Wertung das Patt zu Gunsten des Hügelbesetzers auf.
Als letztes kleines Element gibt es Weinberge, die auf sechs der Kärtchen abgebildet sind. Wird ein Weinberg um ein Kloster herum gelegt und dieses gewertet, erhält der Besitzer je Weinberg drei zusätzliche Punkte.
Wie spielt sich Carcassonne mit der 9. Erweiterung?
Landschaftlich bringen die neuen Plättchen wieder ein bisschen was Neues. Einige Stadtteile sind ganz witzig gestaltet. Aber ansonsten ist der jüngste Abkömmling der Carcassonne-Familie eher verzichtbar. Die Schafherden sind bloße zusätzliche Punktelieferanten, die aufgesetzt wirken, nicht so recht zum Spielgeschehen passen. Davon abgesehen ist es viel zu einfach, damit zu punkten, besonders im Spiel zu zweit. Bei nur zwei Wölfen ist das Risiko, einen davon zu ziehen, eben eher gering.
Die Hügel sind da schon besser in den Ablauf integriert. Sie eröffnen Chancen, halten womöglich eine Spielsituation offen und werden bei allen sie betreffenden Aktionen in die Entscheidung mit einbezogen. Etwas unelegant ist, dass man ein zusätzliches Plättchen für jeden Hügel opfern muss, da es jeweils unter das Hügelplättchen gelegt werden muss. Aber muss es eigentlich, auch wenn man es gar nicht nutzt? Der Formulierung der Spielregel folgend ja, aber wenn kein Gefolgsmann darauf gesetzt wird, macht es gar keinen Sinn. Dennoch kommen so bis zu acht Plättchen gar nicht erst ins Spiel, was die Ungewissheit erhöht, ob sich bestimmte Spielsituationen noch auflösen lassen oder nicht. Das hat es bisher bei keiner Erweiterung gegeben, und ich bin mir nicht sicher, ob das den Reiz erhöht.
Die Weinberge (sechs Stück) sind hingegen noch Zuckerstückchen für Klosterbesitzer, denn sie bringen ohne Mehrarbeit mehr Punkte.
Wie gut ist die Erweiterung Schafe und Hügel?
Zusammenfassend halte ich die 9. Erweiterung nicht für die beste. Die Schafe und Schäfer sind bloße Anhängsel, die Hügel sind in der Funktion gut, aber durch den Verlust von Plättchen erregt sich innerlich Widerstand. Die Weinberge laufen so mit.
Nice to have. Mehr nicht.
Infos zu Carcassonne – Schafe und Hügel
- Titel: Carcassonne - Schafe und Hügel
- Verlag: Hans im Glück
- Autor: Klaus-Jürgen Wrede
- Spieleranzahl (von bis): 2-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 40
- Jahrgang: 2014
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1 Kommentar
Kleiner Fehler entdeckt: Laut Regel setzt man entweder einen Schäfer ODER einen Gefolgsmann, NICHT beide gleichzeitig.