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Gap

Kartenspiel Gap - Ausschnitt - Foto von Funbot

Mit Gap liegt ein kleines Kartenspiel aus dem Hauses Funbot vor, bei dem das Autorenduo interessanter als das Spiel erscheint. Nicht wegen Rico Besteher, sondern wegen Frank Noack, besser bekannt als Cheffe der Spiele-Offensive, der hiermit auch seinen Einstand als Spieleautor gibt – wenn man einmal von einer Erweiterung für Der perfekte Moment absieht. Die Erwartungen liegen bei einem Spielekenner wie Noack dabei sicherlich hoch.blank

Zünden und unterhalten muss es

Unbedingt einfach hat man es sich mit einem simplen Spiel wie Gap nicht gemacht. Gerade bei kleinen Spielen kommt es darauf an, dass sie trotz wenigen Regeln und ohne viel Drumherum zünden und bestenfalls auch lange zu unterhalten wissen. Bei großen Kloppern kann man über die eine oder andere Unzulänglichkeit noch mit viel Bling-Bling beim Material und einer ausufernden Story hinwegtäuschen. Die Spielenden verzeihen dies, solange sie sich gut unterhalten fühlen.

Das Spielprinzip von Gap

Material von Gap - Foto von Funbot

Schafft Gap dies? Vor der Antwort ein kurzer Blick auf das Spielprinzip. Bei Gap versuchen wir in unserer eigenen Auslage farbige Zahlenkarten so zu sammeln, dass die Differenz zwischen den am meisten gesammelten Karten einer Farbe und den am wenigsten gesammelten Karten einer anderen Farbe möglichst hoch und positiv ist. Wer im Verlauf der Partie einen gewissen Zielwert erreicht, gewinnt auch Gap.

Karten erhalten wir dabei durch das Ausspielen unserer Handkarten Runde für Runde aus einer gemeinsamen Auslage. Liegt die ausgespielte Zahl bereits in der gemeinsamen Auslage, erhalten wir alle Farbkarten mit diesem Zahlenwert. Liegt die Zahl nicht in der gemeinsamen Auslage, können wir uns für eine Karte aus dieser Auslage entscheiden, deren Wert um 1 höher oder niedriger ist. Trifft auch dies auf keine Karte zu, legen wir unsere Karte in die gemeinsame Auslage.

Autsch für Kontrollfreaks und Taktierer

Kartenspiel Gap - Schachtel - Foto von Funbot

Bei Gap ist es furchtbar schwer, irgendetwas zu planen. Sicherlich kann man spekulieren, welche Karten überhaupt noch in der gemeinsamen Auslage erscheinen können, aber gefühlt kommt es doch anders als man denkt. Und selbst ein bis kurz vor Schluss gut gemeisterter Durchgang scheitert dann dennoch in der letzten Runde. Wer sich gerne ärgert oder sich freut, wenn andere sich beim Spielen ärgern, könnte Gefallen an Gap finden. Wer aber ungern die Kontrolle abgibt und auch bei einfachen Spielen möglichst taktieren will, wird wenig Freude an Gap haben.

Und so war es auch bei unseren Spielrunden, bei denen das Interesse an einer weiteren Partie Gap schnell nachließ. Da half auch das Bling-Bling der Karten nichts, welches aber nach einigen Partien schon deutliche Gebrauchsspuren erhält. Gap kommt daher nicht über ein „ganz okay“ hinaus.

Infos zu Gap

  • Titel: Gap
  • Verlag: Funbot
  • Autor: Frank Noack, Rico Besteher
  • Spieleranzahl (von bis): 1-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Dauer in Minuten: 10
  • Jahrgang: 2022

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