Infos zu Hadara
- Titel: Hadara
- Verlag: Hans im Glück
- Autor: Benjamin Schwer
- Spieleranzahl (von bis): 2-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 45-60
- Jahrgang: 2019
Der Name Hadara leitet sich wohl von dem arabischen Wort für Zivilisation her und weniger von dem althochdeutschen „hadara“ mit der Bedeutung Lumpen, Schaf- oder Ziegenfell. Hadara von Benjamin Schwer (Hans im Glück) ist entsprechend ein global angelegtes Gesellschaftsspiel, das Menschen über Ländergrenzen aber auch zeitliche Grenzen hinweg zusammenführt. Über drei Epochen hinweg versuchen die Spieler, diese bunt zusammengewürfelte Mannschaft zu einer Hochkultur zu entwickeln.
Hadara: So läuft eine Partie ab
Jede der drei Epochen läuft in zwei Phasen ab. Die beiden Phasen wiederum sind in verschiedene Abschnitte eingeteilt. Der Spielplan ist fünfteilig und lässt sich beliebig zusammensetzen. Die Karten einer Epoche werden nach den fünf Farben getrennt gemischt und je zwei auf die entsprechenden Farbfelder des Spielplans verteilt. Alle übrigen Karten einer Epoche gehen zurück in die Schachtel. Anschließend werden die fünf Kolonien nach ihren Werten getrennt gemischt.
Von diesen so entstandenen fünf Stapeln werden pro Stapel so viele Kolonien neben den Spielplan gelegt wie Spieler mitspielen. Die restlichen Kolonien gehen zurück in die Schachtel. Für jeden Spieler gibt es ein Spielertableau. Auf diesem finden sich u. a. vier Entwicklungsleisten (Einkommen, Militär, Kultur und Nahrung). Außerdem gibt es Ablageplätze für silberne und goldene Siegel und für Bonusplättchen (alles bedeutsam für die Endabrechnung). Unter dem Spielertableau ist Platz für die Epochenkarten, die hier im Verlauf des Spiels angelegt werden.
Zu Beginn bekommt jeder Spieler zufällig eine Startkarte, die anzeigt, wie viele Münzen der Spieler zu Beginn bekommt, ob er Startspieler ist und welche Werte zu Beginn auf seinen vier Entwicklungsleisten eingestellt werden. Der Startspieler stellt das Wappenrad ein, anschließend zieht jeder Spieler zwei Karten vom Stapel, der bei seinem Wappen liegt.
Eine der beiden Karten legt jeder Spieler offen in den äußeren Bereich des Spielfeldes, die andere Karte muss entweder erworben oder verkauft werden. Will man eine Karte erwerben, so muss man die jeweils erforderlichen Münzen zahlen. Die Karte wird dann unterhalb des Spielertableaus in der entsprechenden Farbreihe abgelegt. Die meisten Karten erlauben es, in zwei Entwicklungsleisten weiter vorzuschreiten. Jede Karte in einer Farbreihe reduziert den Preis einer Karte in dieser Farbe um so viele Münzen, wie Karten in der Reihe liegen. Statt zu kaufen, kann man eine Karte auch verkaufen. Je nach Epoche gibt es dafür zwei bis vier Münzen. Anschließend wird das Rad in der Mitte des Spielplans weitergedreht, sodass jedes Wappen nun vor einem anderen Stapel liegt, und jeder Spieler zieht wieder zwei verdeckte Karten. Dies geschieht so lange, bis jeder Spieler zwei Karten von jedem Stapel gezogen hat. Nachdem dies geschehen ist, werden nacheinander drei Aktionen durchgeführt.
Die Aktionen bei Hadara
Jeder Spieler erhält das Einkommen, das seine Einkommensleiste anzeigt. Hat ein Spieler genügend Punkte auf seiner Militärleiste, kann er sich genau eine Kolonie nehmen. Kolonien gibt es von 3 bis 30 Militärpunkten und jede Sorte darf nur einmal genommen werden. Eine erworbene Kolonie darf entweder geplündert werden und wirft die entsprechende Anzahl an Münzen ab oder man verbündet sich und darf entsprechende Entwicklungswerte nach vorne ziehen. Als dritte Möglichkeit kann man eine Büste meißeln. Dafür muss man entsprechend weit auf der Kulturleiste entwickelt sein. Sowohl Kolonien als auch Büsten ergeben am Ende Siegpunkte.
Die Zivilisation entwicklelt sich
In der zweiten Phase werden die offenen Karten genommen. Das Prinzip ist das gleiche wie in Phase eins. Auch hier kann die Karte erworben oder verkauft werden. Hat jeder Spieler fünf Karten vom Spielplan genommen, werden die gleichen drei Aktionen wie nach Phase eins durchgeführt.
Bevor es zur nächsten Kulturepoche übergeht, muss noch ernährt werden. Dazu zählt jeder die Karten, die er unter seinem Spielertableau liegen hat. Kann er diesen Wert in seiner Nahrungsleiste vorweisen, ist alles in Ordnung. Hat man jedoch zu wenig Nahrungspunkte, heißt es, erworbene Karten zurückzugeben. Das wäre nicht so schlimm, wenn man damit einhergehend nicht auch die Werte auf seinen Entwicklungsleisten entsprechend zurücksetzen müsste. Anschließend kann man noch silberne oder goldene Siegel erwerben, mit denen man am Ende zusätzliche Bonussiegpunkte generieren kann.
Nach dem gleichen Prinzip wird nun die zweite und dritte Epoche durchgeführt. Nach der dritten Epoche erfolgt die Schlusswertung. Dazu gibt es einen Punkteblock, den man nun Spalte für Spalte abarbeitet. Am Ende werden die Punkte addiert und – wer hätte es gedacht – der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Kritik: Ist Hadara ein gutes Zivilisationsspiel?
Hadara war eines der Spiele, die bei der deutschen Mannschaftsmeisterschaft im Brettspiel in Bad Nauheim auf den Tisch kamen. Sicherlich wurde das Spiel nicht wegen des Themas ausgewählt, denn von einer Zivilisationsentwicklung kann bei diesem Spiel keine Rede sein. Das Spiel dreht sich vielmehr um Wertentwicklung auf den vier Leisten der Spielertableaus. Immer wieder steckt man im Dilemma, Karten zu kaufen und zu bezahlen oder Karten zu verkaufen und Geld zu kassieren. Denn das Geld ist, wie so oft, meistens knapp. Auch muss man immer wieder entscheiden, welche Karten man sammelt, denn je mehr Karten einer Farbe man besitzt, desto günstiger werden die nächsten Karten dieser Farbe. Bei allem muss man immer an die Ernährung denken, denn Karten verlieren will man eigentlich auf keinen Fall.
Hadara ist eingängig, lässt sich recht gut erklären und spielt sich flott, auch in voller Besetzung, da die Spieler immer wieder gleichzeitig agieren können. Eine Partie macht Spaß und der Wiederspielreiz ist durchaus gegeben, auch wenn die Entwicklung der Leisten auf Dauer doch ein wenig monoton ist.
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