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Zena 1814

Zena 1814 - Foto von Heidelberger Spieleverlag

blankZena 1814 entführt die Spieler nach Genua ins Jahr 1814. Napoleon hat verloren und die Genueser Bürger bereiten ihre Stadt auf die Unabhängigkeit vor. Welcher Spieler macht seine Familie zur einflussreichsten in der neuen Republik?

Ausstattung von Zena 1814

Ein wenig überrascht beim Öffnen der überschaubare Inhalt. Zudem hat die Box kein Inlay zum Sortieren der Spielmaterialien, dafür aber ausreichend Zip-Tüten. Was mir gefällt, sind die Spielsteine aus Holz für die Familien und die Karten mit gut lesbaren Symbolen. Der Spielplan ist doppelseitig bedruckt für eine Anfänger-Variante und einmal für Fortgeschrittene. Die Spielanleitung ist viersprachig. Die fortgeschrittene Variante der Regeln an Ort und Stelle im Text blau abgesetzt.

Spielmechanismus von Zena 1814

Jeder Spieler erhält vier Spielfiguren: einen Herren, eine Dame und zwei Abkömmlinge. Diese werden auf dem Spielplan verteilt. Je nach Variante zeigt dabei der Spielplan vier bis sechs Gebäude, denen eine Farbe zugeordnet ist.

Wer am Zug ist, kann eine seiner Figuren in ein anderes Gebäude versetzen. Dies ist für die Wertung wichtig, da jedes Gebäude eine andere Belohnung bereithält. Aber auch für den zweiten Schritt. Denn von seinen anfangs sechs Aktionskarten kann der aktive Spieler nur die Farbe ausspielen, in deren Haus auch eine seiner Figuren steht. Das Ausspielen der Karten kostet Geld, gibt aber in der Wertungsphase eine Belohnung. Nun folgt eine Zwischenrunde, in der sich bis zu zwei andere Spieler ebenfalls einen Platz auf dieser Karte günstiger kaufen können. Sofern sie eine Spielfigur in dem entsprechenden Haus haben. Dadurch bekommt der aktive Spieler meist eine kleine Sofortbelohnung. Die Einkäufer erhalten die Kartenbelohnung in der Wertungsphase.

Hat jeder Spieler diese zwei Phasen durchspielt, wird gewertet. Zuerst werden die Belohnungen der Aktionskarten ausgeschüttet: Münzen, neue Karten, Einflusspunkte. Einige Karten werden danach abgelegt, andere bleiben im Spiel. Dann werden die Mehrheiten in den Häusern der Stadt gewertet. Wobei die Figuren unterschiedlichen Wert haben. Abschließend müssen die Spieler überzählige Handkarten abgeben; liegen mehr als drei Daueraktionskarten bei einem Gebäude, wird die älteste entfernt. Nach acht Runden endet das Spiel.

Etwas Abwechslung bieten die Ereigniskarten am Anfang der Runde. Sie gewähren Geld, ändern die Belohnungen für die Hauswertung oder sorgen für das Aufdecken von Aktionskarten.

Wie spielt sich Zena 1814?

Zena 1814 von Alberto Barbieri und Luigi Cornaglia (Post Scriptum/Heidelberger Spieleverlag) spielt sich recht flott. Der Verlag rechnet mit 45-90 Minuten. Im Vierpersonenspiel lagen die Testgruppen bei einer guten Stunde in der fortgeschrittenen Variante. Und ich würde jedem raten, sofort die Fortgeschrittenen-Variante zu spielen. Stehen nur vier Gebäude zur Auswahl, entfaltet sich der Spielmechanismus nicht wirklich.

In der fortgeschrittenen Version konnte das Spiel mit den Möglichkeiten zum Taktieren bei den Aktionskarten bei uns gut punkten. Möchte ein aktiver Spieler einen guten Bonus möglichst wenigen Mitspielern gönnen, versucht er, die Karte zurückzuhalten. Er spielt sie erst dann, wenn kaum ein anderer Spieler sich einkaufen kann. Allerdings gibt es auch nicht zu viel Auswahlmöglichkeiten. Denn es können ja nur Karten gespielt werden, wenn eine Figur im entsprechenden Haus steht. Da aber auch Hausmehrheiten reizen, stehen damit meist nur drei Orte zur Wahl.

In der fortgeschrittenen Variante kommen Auftragskarten ins Spiel. Diese kann ein Spieler anstelle von Aktionskarten ziehen. Sie gewähren am Spielende für bestimmte Aufgaben Sonderpunkte. Gleichzeitig blockieren sie natürlich einen Platz auf der Hand. Hier den richtigen Zeitpunkt abzupassen reizt.

Schwächen hat das Spiel in der Zwei-/Drei-Spieler-Variante. Hier entfaltet sich einfach zu wenig Dynamik. Der Reiz des Spiels lebt mit davon, sich eben nicht auf Aktionskarten einkaufen zu können, weil einem die Mitspieler zuvorkamen. Das ist aber nur möglich im Spiel zu viert oder fünft.

In der Spielanleitung hat sich ein Fehler eingeschlichen. Bei den Aufgabenkarten sind zwei Texte vertauscht worden. Die Symbolik ist jedoch so eindeutig, dass dies sofort klar wird. Störender jedoch ist die Lösung, fortgeschrittene Regeln in Blau einzufügen. Das hat das Nachschlagen eher erschwert. Wer meinen ersten Tipp befolgt, hat damit kein Problem: Einfach gleich die fortgeschrittenen Regeln lesen und merken.

Fazit: Lohnt sich Zena 1814?

Die Spieleautoren Alberto Barbieri und Luigi Cornaglia haben mit ihrem ersten Spiel ein solides Strategiespiel veröffentlicht. Wer Spaß hat am Taktieren mit Mehrheiten und daran, das Beste aus seinen Handkarten herauszuholen, der kann hier getrost zugreifen. Gleichzeitig ist es nicht so komplex, dass Grübeleien das Spiel ewig hinauszögern.

Am besten im Spiel zu viert oder fünft in der fortgeschrittenen Variante. Wer dann noch ein Faible hat für Italien und Geschichte, wird eine Freude haben an den kleinen Easter Eggs der Autoren. Arrivederci a Genova!

Infos zu Zena 1814

  • Titel: Zena 1814
  • Verlag: Post Scriptum
  • Autor: Alberto Barbieri, Luigi Cornaglia
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45-90
  • Jahrgang: 2015

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