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Lady Richmond

Lady Richmond - Foto von Haba

Jahr zwei im Wiedereinstieg von Haba im Bereich der Familienspiele. Das erste begann ja recht vielversprechend mit Karuba und Abenteuerland. In diesem Jahr finden wir im Angebot ein Versteigerungsspiel mit recht netter Spieldauer für den Familienbereich. Dabei geht es um Ersteigerung des Nachlasses von Lady Richmond. Erbgeschichten sind nicht gerade neu und auch das Versteigerungsthema ist nicht gerade selten im Spielbereich. Was bietet uns nun Lady Richmond von Spieleautor Tim Rogasch?

In der Mitte wird ein runder Spielplan ausgelegt, auf dem sieben Karten Platz finden. Eine Geldschatulle wird zusammengebastelt, jeder bekommt zehn  Münzen und drei Mogelplättchen und schon kann das Bieten los gehen.

Spielablauf von Lady Richmond

Ein Auktionsstein wird in die Mitte des Plans gelegt, für alle gut erreichbar, und sieben Karten verdeckt drumherum. Dann werden aufeinanderfolgend die Karten einzeln aufgedeckt und sobald jemand meint, genügend Punktekarten vorzufinden, greift er den Auktionsstein. Der Reihe nach wird für das ausliegende Gebot geboten oder gepasst. Die aufgedruckten Werte auf den Karten sind dabei unsere Siegpunkte. Wer das meiste bietet, wirft das gebotene Geld in die Geldschatulle, nimmt sich die Karten und die nächste Karte wird aufgedeckt.

Das wäre jetzt nichts wesentlich Neues, aber ein paar Feinheiten geben dem Spiel dann doch noch eine gewisse Würze. Da liegen im Kartenstapel einige Auktionatorkarten, die Bedingungen vorgeben.  Da gibt es zum einen die Pause, die kein Bieten erlaubt. Dann, dass man alle Karten abräumen muss und sieben neue auslegen. Desweiteren, dass man alle offenen Karten abräumen soll oder alle Karten – verdeckte und offene – ersteigert werden. Die wichtigste dabei ist der Zahltag, der uns aus der Geldschatulle unsere fehlenden Münzen wiedergibt. Nur weiß man halt nie, wann diese Karten kommen. Der eigentliche Clou, wenn man davon sprechen kann, sind die Mogelplättchen, von denen jeder drei hat. Da darf man sich jeweils einmal zwei verdeckt ausliegende Karten ansehen, eine bereits ersteigerte Karte mit dem Spielplan tauschen oder eine Münze von einem Mitspieler stehlen. Das verleiht dem Spiel ein bisschen Pfeffer. Sobald der Nachziehstapel leer ist setzt das Spielende ein und der Mitspieler mit den meisten Punkten ist der Gewinner.

Lohnt sich das Familienspiel Lady Richmond?

Den meisten Spaß geben die Mogelplättchen. Toll das Gesicht des Mitspielers, wenn er bei einem hoch ersteigerten Angebot, eine negative Punktkarte eingetauscht bekommt, oder wenn man dem Mitspieler die benötigte Münze für die Mehrheit stiehlt. Das gibt einige kurze Ärgerreaktionen und witzige Momente im Spiel. Dennoch: Im Großen und Ganzen verlangt keiner nach einer weiteren Partie. Die jüngste Altersgruppe (acht Jahre) fand das Spiel durchgängig langweilig und war alles andere als angetan. Aber auch die Erwachsenenfraktion fand in diesem Spiel nicht so Recht eine Befriedigung. Es gab hier und da ein paar Lacher (durch Mogelplättchen) und ein paar Stöhner (wenn kein Zahltag kam), aber so ein richtiges Wohlgefühl kam nicht auf.

Das Spiel Lady Richmond funktioniert, aber eine passende Spielgruppe ist kaum auszumachen. Als Familienspiel ist es mit Kindern und Jugendlichen zu unspannend und als Erwachsener zu dröge. Da gibt es in diesm Bereich viele bessere, sowohl vom Versteigerungsmechanismis oder auch vom Erbthema. Das Niveau vom Vorjahr konnte Hana also mit diesem Spiel leider nicht ganz erreichen und dabei war der Anfang der neuen Familienspiele-Reihe durchaus ansprechend. Aber Hochspannung, wie auf der Rückseite des Spiels angekündigt, kam bei Lady Richmond nicht auf. Immerhin: Es dauert nicht lange und man kann dann gerne noch ein anderes Spiel aus dem Regal holen, das die angekündigte Hochspannung aufkommen lässt …blank

Spielanleitung zu Lady Richmond

Infos zu Lady Richmond

  • Titel: Lady Richmond
  • Verlag: Haba
  • Autor: Tim Rogasch
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2016

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