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Mille Fiori

Mille Fiori - Ausschnitt - Foto von Schmidt Spiele

Nach dem Ausbreiten des Spielplanes von Mille Fiori (Schmidt Spiele) hat man erst mal eine kurze Schrecksekunde, alles wirkt total unübersichtlich und überladen. Mehr als hundert kleine Felder in fünf verschiedenen Spielbereichen wollen mit den farblich transparenten Rauten belegt werden. Doch gleich vorweg, dieser erste Eindruck trügt. Der eigentliche Spielablauf ist im Grunde sehr simpel und nach wenigen Zügen wird auch klar, das Spiel ist quasi selbsterklärend. Und so spielt sich Mille Fiori von Reiner Knizia auch – sehr intuitiv und überaus flüssig.blank

Worum geht es bei Mille Fiori?

Doch worum geht es im Spiel eigentlich? Mille Fiori spielt sich komplett kompetitiv und die Spieler betreiben die Glasproduktion und den Glashandel im Mittelalter. Wobei das Thema eigentlich komplett auswechselbar wäre, da das Ganze vom Spielprinzip recht abstrakt ist. Mille Fiori hat einen Karten-Drafting Mechanismus und ist im Grunde ein Plättchenlegespiel. Die Spieler versuchen in typischem Area-Control Prinzip bestimmte Bereiche zu ihrem Vorteil mit den jeweils eigenen Rauten zu besetzen.

Schnelles Vergnügen

Super ist, dass sich der Spielaufbau in wenigen Augenblicken erledigen lässt. Jeder Spieler nimmt sich die transparenten Rauten, sprich Spielsteine in seiner Farbe, das gleichfarbige Schiffchen und dann erhalten alle erstmal fünf Spielkarten. Aus diesen sucht sich dann jeder eine Karte aus und gibt die anderen vier weiter. Die Spieler spielen nun reihum ihre jeweils ausgewählte Karte aus. Diese gibt vor, auf welchem der fünf Bereiche des Spielplanes die Spieler jeweils eine der eigenen Rauten ablegen können. Diese Aktion generiert in der Regel auch immer gleich Siegpunkte. In der nächsten Runde sucht man sich aus den vier neu erhaltenen Karten nochmals eine Karte aus und gibt die anderen abermals entsprechend weiter. Die ausgesuchte Karte wird erneut ausgespielt, um auch gleich wieder einen Spielstein in den entsprechenden Bereich auf dem Spielplan abzulegen. Im Grunde ist das der ganze Spielablauf von Mille Fiori.

Mille Fiori - Spielaufbau - Foto von Schmidt Spiele

Auch wenn die einzelnen Spielbereiche alle ihre eigenen Regeln haben, wie sich dort jeweils die Siegpunkte erzielen lassen, so gibt es doch für alle fünf Bereiche logische Ähnlichkeiten bei der Punkteabrechnung. Im Prinzip geht es eigentlich immer nur darum, mit den eigenen Steinen eine möglichst zusammenhängende Gruppe zu bilden. Je größer diese Gruppe ist, umso mehr Siegpunkte winken.

Karten geschickt einsetzen

Interessant ist auch, dass die Spielkarten noch einen zusätzlichen Einsatzzweck haben und dieser von den Spielern auch jederzeit alternativ eigesetzt werden kann. Statt mit den Karten punkteträchtig Spielsteine ins Spiel zu bringen, kann man auch sein Schiff nach vorne bewegen, um dann auf dem Seeweg Extrapunkte oder auch wieder neue Karten zu erbeuten. Diese zusätzlichen Karten werden auch sofort wieder ausgespielt, um somit gleich weitere Spielsteine einzusetzen. Damit lassen sich natürlich weitere Siegpunkte gewinnen. Da sich diese zusätzlichen Karten an vielen Stellen im Spiel ergattern lassen, entstehen oft richtig gute Kombinationen bei der Ablage der Spielsteine. Dadurch sind häufig weitere Kettenreaktionen möglich und demzufolge prasselt oft wahrer Siegpunkteregen auf die glücklichen Spieler nieder.

Ja, für quasi jede Kartenaktion gibt es Punkte. Zusätzliche Sondersiegpunkte winken ebenfalls, wenn die jeweiligen Ablageziele in den verschiedenen Bereichen des Spielplanes erfüllt wurden. Die Siegpunkte häufen sich dann immer mehr und die neidischen Blicke der Mitspieler sind natürlich programmiert. Demzufolge spielt sich Mille Fiori sehr interaktiv. Es gilt, die Mitspieler genau zu beobachten und immer schön aufzupassen, was auf dem Spielbrett alles abgeht. Bevor man sich das nämlich länger anschaut, wie der eine oder andere die große Beute macht, legt man dem lieben Mitspieler doch sehr gerne einen der eigenen Steine vor die Füße und macht ihm dadurch einen dicken Strich durch seine Siegpunkterechnung. Das macht auch direkt Spaß, könnte aber ebenfalls die eine oder andere Niedertracht und Racheaktionen der Mitspieler nach sich ziehen.

Durchaus interaktiv

Man kommt sich bei Mille Fiori immer mal in die Quere, versucht möglichst auch immer als Erster die Bonus- bzw. Sondersiegpunkte zu ergattern. Daher ist auch die downtime, sprich Wartezeit, sehr niedrig. Wichtig ist, das Geschehen immer genau im Auge zu behalten, um ggf. selber eine möglichst gute Ablagekombination zu finden. Sobald jemand seinen letzten Spielstein platziert hat oder der Kartenstapel aufgebraucht wurde, ist das Spiel zu Ende. Gewonnen hat – natürlich derjenige der bis dahin am meisten Siegpunkte ergattern konnte.

Mille Fiori ist ein schönes Plättchenlegespiel

Mille Fiori - Schachteldesign - Foto von Schmidt Spiele

Ab zwei Spielern lässt sich Mille Fiori bereits spielen. Jedoch ist es aufgrund der Interaktionen zu dritt oder zu viert deutlich besser, dann spielt es sich perfekt und macht in Vollbesetzung auch am meisten Spaß. Wie gesagt, überall und mit jeder Aktion gibt es Punkte, mal mehr und mal weniger.

Zuerst war dies etwas ungewohnt, aber das streichelt auch die Spielerseele und hebt die Stimmung.

Wissenschaftlich ist es ja ebenfalls erwiesen, dass wir alle ein so genanntes Belohnungszentrum im Gehirn haben. Da wundert es auch nicht, dass während des Spiels immer wieder schöne Glücksgefühle aufkommen.

Mille Fiori ist im Prinzip selbsterklärend und sehr einfach zu spielen. Deswegen ist auch das Erlernen der Regeln recht leicht und macht so einen schnellen Spieleinstieg möglich. Trotzdem ist das Spielprinzip nicht banal, ganz im Gegenteil! Es ist spannend, fordernd und das Beste – Mille Fiori macht auch einen Riesenspaß! Die Mitspieler zu ärgern, hier ein paar Punkte und dort noch ein paar Extrapunkte mehr. Immer bedacht, für sich selbst möglichst schöne Kombinationen einzufahren. Ein leichter Einstieg, einfache Regeln, ein wenig Glück aber auch taktische Entscheidungen und die Spielzeit ist dabei meistens unter einer Stunde. All das bietet Mille Fiori und erfüllt somit alle Eigenschaften für ein wirklich typisches und gutes Familienspiel.

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Mille Fiori

  • Titel: Mille Fiori
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60-90
  • Jahrgang: 2021
  • Video:
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