Infos zu Qwixx: Das Duell
- Titel: Qwixx: Das Duell
- Verlag: NSV - Nürnberger-Spielkarten-Verlag
- Autor: Steffen Benndorf
- Spieleranzahl (von bis): 2
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 15
- Jahrgang: 2016
Qwixx begann seinen Siegeszug auf dem deutschen Spielemarkt 2012. Nominiert zum Spiel des Jahres 2013 (sowie Träger des Nederlandse Spellenpreijs), kam und kommt dieses kleine, nur scheinbar unscheinbare Spiel auch bei den Spielern selbst gut an. Einige zählen es für sich bereits zu den modernen Klassikern unter den Würfelspielen. Kein Wunder, dass der Nürnberger Spielkartenverlag (ja, die verlegen auch Würfelspiele) Qwixx längst als Spielefamilie ausgearbeitet hat. Zu den zahlreichen Varianten und Erweiterungen zählen unter anderem – wie könnte es bei einem Verlag mit diesem Namen anders sein – die Kartenspielvariante (2014) und die Erweiterung Big Points (2015). Nun gibt es mit Qwixx: Das Duell (wieder von Steffen Benndorf) auch eine explizite Zwei-Spieler-Version.
Für Eilige – Qwixx: Das Duell in einem Satz
Interaktiver und taktischer, aber dennoch mit der Leichtigkeit des ursprünglichen Qwixx-Spieles ist Qwixx: Das Duell ein rundum gelungenes Würfelspiel mit hohem Wiederspielwert, das als einziges Manko einen geringen Mehraufwand an Schreibarbeit (Punkte) erfordert.
Von Würfeln, Türmen und Pseudodieben – was ändert sich in Qwixx: Das Duell?
Natürlich stehen auch in Qwixx: Das Duell die Würfel und die zugehörigen Zahlenreihen im Mittelpunkt des Spielgeschehens – diesmal im Wortsinn, denn statt Zettelblöcken gibt es ein Spielbrett, das für beide Duellanten gilt. Das Qwixx-Prinzip bleibt erhalten: auf den vier Farbreihen möglichst viele Zahlen ankreuzen (bzw. hier mit Steinen besetzen), um so Punkte zu erhalten. Auch gewürfelt wird wie bisher: Die Summe beider weißen Würfel sowie die Summe eines weißen und eines farbigen Würfels ergibt jeweils die Zahl, die auf einer passenden Farbreihe (Weiß fungiert als Jokerfarbe) belegt werden kann – allerdings darf immer nur der aktive Spieler den Würfelwurf nutzen. Und: Statt der in Qwixx genutzten Bleistiftkreuze werden Steine eingesetzt. Genau diese sind es auch, die den (Haupt-)Unterschied zu Qwixx ausmachen. Steine sind beweglich, ich kann sie stapeln, auftürmen und sogar klauen. Wobei „klauen“, auch wenn es im Untertitel steht, nicht das treffende Wort ist. Gemeint ist das aus zahlreichen Laufspielen bekannte Schlagen: Wenn ich meinen Stein auf ein bereits besetztes Feld setze, entferne ich den gegnerischen Marker einfach (zu einem tatsächlichen Dieb werde ich also nicht – der Stein kann vom Gegner später erneut eingesetzt werden). Der Mitspieler kann den Steine“klau“ verhindern, indem er mindestens zwei Steine aufeinander stapelt – möglich ist beides aber nur an vorderster Reihenposition.
Taktiker, Glückspilze, Qwixx-Liebhaber – wer würfelt gerne im Duell?
Auch für Qwixx-Anfänger sind die Regeln einfach und schnell zu erlernen. Durch die Würfel ist ein relativ hoher Glücksfaktor vorhanden, der aber spielerisch interessant mit taktischen Möglichkeiten kontrastiert wird. Glück und Taktik halten sich die Waage und bieten sowohl Familien als auch Erwachsenenrunden, Gelegenheitsspielern wie Spielexperten ein gelungenes Würfelerlebnis.
Qwixx-Liebhabern mag eine Duell-Version für Qwixx im ersten Moment überflüssig erscheinen. Schließlich lässt sich auch das ursprüngliche Würfelspiel hervorragend zu zweit spielen. Die Anpassungen und Neuerungen beziehen sich aber nicht (nur) auf die Ausrichtung auf zwei Spieler. Wenige, scheinbar minimale Änderungen verändern das Spielgefühl von einem reinen Würfelspiel hin zu einem Duellspiel mit interaktivem Konkurrenzcharakter und schadenfrohen Momenten. Ob sich Qwixx: Das Duell lohnt, wenn man bereits eine der anderen Qwixx-Varianten besitzt, muss wohl jeder selbst entscheiden. Überzeugte Qwixx-Fans können mit Qwixx: Das Duell eigentlich nichts falsch machen – Qwixx-Neulinge ohnehin nicht.
Ein gelungener Wurf im Qwixx-Universum
Allein das schöne Material macht Spaß: Die Steine sind wertig und liegen gut in der Hand, der Schachteldeckel ist dank des eingeklebten Schaumstoffs eine hervorragende Würfelfläche und verhindert störendes Würfelklackern. Einziges Manko sind die fehlenden Zettelblöcke – obwohl gerade die Umsetzung mit einem Spielbrett Qwixx: Das Duell besonders macht. Ein Aspekt der Schreibversion hätte aber auch dem Duell gutgetan: Während in Qwixx die Punkte direkt auf den Zettelblöcken in den entsprechenden Feldern eingetragen werden, bietet das Spielbrett in der Duellversion (logischerweise) lediglich die Punkteübersicht, nicht aber eine Auswertungstabelle – hier wäre ein zusätzlicher Wertungsblock schön gewesen. So sitzt man nun und malt selbst Tabellen auf, um einigermaßen übersichtlich die Punkte der verschiedenen Farbreihen und Fehlwürfe aufzuschreiben. Das ist jedoch ein Mehraufwand, den man gerne in Kauf nimmt bei einem so gelungenen Spiel.
Die neuen Elemente um die „klau“- und stapelbaren Steine bringen taktische Tiefe ins Spiel, ohne dass die Leichtigkeit des Qwixx-typischen Spielgefühls verloren geht. Im Gegenteil; dadurch, dass alle dasselbe Spielbrett nutzen, spielt sich Qwixx: Das Duell sehr viel interaktiver. Auf dem Spielbrett wird es besonders in der zweiten Duellhälfte auch mal eng. Herrlich, wenn der Gegner einfach nichts setzen kann, weil der eigene Stein blockiert. Schlagen, Stapeln, Setzen, Duellieren – da erscheint das Würfeln fast als (notwendiger) Nebeneffekt, die Zufälligkeit der Augenzahlen als Auflockerung der taktischen Raffinesse. Wurf um Wurf, Partie um Partie möchte man diesen gelungenen Qwixx-Abwurf, äh, -Ableger wieder und wieder spielen. Schade eigentlich, dass es diese Variante nicht für mehr als zwei Spieler gibt – aber wer weiß, was in der Qwixx-Spielefamilie als nächstes folgt. Ich bin jetzt jedenfalls noch eine Runde Qwixx: Das Duell spielen.
Spielanleitung zu Qwixx – Das Duell
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