Infos zu Risk: Black Ops
- Verlag: Hasbro/Hasbro Gaming
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
- Jahrgang: 2008
Mit einer Promotion-Version in kleiner Stückzahl, die Hasbro in erster Linie an Rezensenten verschickt, geht der Klassiker Risiko in die nächste Runde. Risk: Black Ops ist also nicht im Handel erhältlich. Es beinhaltet die Mechanismen, die im Herbst 2008 dieser Version als Risiko Deluxe folgen werden. Und es hat sich wirklich etwas getan.
Was ist neu bei Risk: Black Ops?
Es gibt Städte, Hauptstädte, Objectives (Missionen), Rewards (Belohnungen), neue Tausch- und eine neue Einsatzregel. Bei allen Änderungen aber bleibt der Grundmechanismus des Kampfes gleich. Die Anleitung liefert für jede Spielerzahl eine Standardaufstellung mit, die aber für die eine oder andere Farbe nicht ausgewogen genug ist.
So kommen jetzt Armeen auf das Brett
Beispiel: Im Spiel zu fünft hat Schwarz einen deutlichen Vorteil, da die Einnahme von Australien im ersten Zug fast sicher ist. Deshalb sollte man sich gleich an die neue Regel des Spielaufbaus wagen. Zunächst werden die 15 Städte zufällig auf dem Plan verteilt (mit den Länderkarten). Anschließend setzen die Spieler reihum solange je eine Armee in ein freies Land, bis alle besetzt sind. Danach platziert jeder Spieler seine Hauptstadt und zuletzt reihum je einer seiner restlichen Armee (Anzahl nach Spielerzahl vorgegeben) in eigene Länder, bis alle eingesetzt sind. Je nach Spielerzahl erhalten die nun hinten sitzenden Spieler bereits eine Länderkarte. Diese kann später allein oder mit weiteren gegen Armeen eingetauscht werden. Fazit: Das Brett ist bereits zu Beginn des Spiels mit Armeen überfüllt, es geht sofort richtig los.
Die Rolle der Hauptstädte bei Risk: Black Ops
Nach wie vor gibt es für kontrollierte Kontinente zu Beginn des Zuges zusätzlichen Truppennachschub. Außerdem zählen Städte bei der Berechnung des Truppennachschubs (Grundversorgung ist immer noch die Anzahl der Länder geteilt durch drei in Armeen) als je ein Land. Jede kontrollierte Hauptstadt liefert bei Risk: Black Ops eine zusätzliche Armee. Ohne die eigene Hauptstadt zu kontrollieren, kann man jedoch das Spiel nicht gewinnen.
Änderungen beim Eintauschen
Das Eintauschen hat sich stark verändert. Jede Länderkarte, die man erhält, wenn man im Zug wenigstens ein Land erobert hat, zeigt einen oder zwei Sterne. Karten mit insgesamt zwei bis maximal zehn Sterne können gegen Nachschub getauscht werden, wobei sich das Sammeln lohnt, da es überproportional mehr Truppen pro Stern gibt. Abgeschafft wurde dagegen die Platzierung von zwei Armeen für kontrollierte Länder, wenn sie auf der Karte gezeigt werden.
Es gibt bei Risk: Black Ops keine Aufträge mehr!
Der massivste Eingriff in das Spiel ist aber der Verzicht auf die bisherigen Auftragskarten. An ihre Stelle sind acht zufällig gezogene sogenannte Objectives (Missionen) getreten. Von denen sind vier etwas leichter und vier etwas schwerer (minor and major). Diese erhält man, wenn man die entsprechenden Missionen erfüllt. Das kann zum Beispiel sein, einen bestimmten Kontinent zu kontrollieren, einen Kontinent oder eine bestimmte Anzahl von Ländern oder Städten in einer Runde zu erobern oder feindliche Hauptstädte zu kontrollieren.
Missionen, Objektives, Rewards – und der Sieg
Mit drei gewonnenen dieser Objectives siegt man bei Risk: Black Ops, wobei man diese auch einem eliminierten Mitspieler abnehmen kann. Verbunden mit dem Erhalt der Objectives sind vor dem Spiel zufällig zugeordnete Rewards. Diese Belohnungen beinhalten zum Beispiel einen Zusatzwürfel (ersetzt den niedrigsten Wurf), zusätzliches Truppenverschieben, zusätzliche Truppen oder eine garantierte Karte. Sehr interessant ist das Airfield, eine Luftbrücke, die der jeweilige Spieler in ein beliebiges Land setzen kann. Solange er dieses Land kontrolliert, erhält er für alle Angriffe und Verteidigungsversuche in diesem Land und in allen eigenen angrenzenden Ländern einen Bonus auf seinen höchsten Würfelwurf.
Die Objectives mit ihrem Rewards lassen die alten Auftragskarten schnell vergessen. Ihr Vorteil ist, dass sie offen ausliegen. Somit können alle ihre Konkurrenz in deren Voranschreiten auf der Weltkarte ständig anhand dieser Objectives kontrollieren. Damit sind die Mitspieler aufgefordert, mehr als früher zu kooperieren oder auch einmal Opfer zu bringen. Gleichzeitig wird damit die Spieldauer im Vergleich zum Original tendenziell etwas verkürzt. Die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass ein Mitspieler vom Brett gefegt wird
Strategische Herausforderung sind die Städte
Die Hauptstädte bringen ein zusätzliches Feature ins Spiel, dass sich gut einfügt, aber im Grunde verzichtbar ist. Die Städte machen das Spiel dagegen zusätzlich strategisch, denn durch ihren Wert für den Nachschub werden sie schnell zum wertvollen Ziel, das der eine halten, der andere erobern möchte.
Eine der wohl beste Änderungen ist aber das Eintauschen der Karten.
Durch die Sammlung von Sternen kommt es beim Tausch gegen Truppen zwar immer noch auf Timing an, jedoch ist der Zeitpunkt nicht mehr vom Eintauschen der Mitspieler abhängig. Dadurch wird man flexibler und auch eine Karte mit Doppelstern kann im richtigen Moment vor allem zu Beginn des Spiels eine wichtige Truppenunterstützung bedeuten.
Deutlich mehr Taktik und Strategie als beim Klassiker
Alles in allem ist Risiko nach wie vor ein vom Zufall abhängiges Würfelspiel. Aber ich finde Risk: Black Ops extremgelungen. Die neuen Regeln des Risiko Deluxe verkleinern den Anteil des Zufalls und vergrößern die Bedeutung von Taktik und Strategie. Für mich ist das eine erfrischende Änderung des Originals. Trotz der vielen neuen Mechanismen ist diese so dicht am Klassiker, dass der Umstieg leicht fällt. Risk: Black Ops ist eine sehr gute Weiterentwicklung; für Freunde des Spiels wird die neue Deluxe-Ausagbe deshalb zum heißen Tipp.
Hinweis: Dieses Variante von Hasbro ist ein reines Promotionprodukt für das zukünftige Risiko Deluxe (Neuauflage Herbst 2008) und nicht im regulären Handel erhältlich.
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