Wie Michael Weber in seiner Rezension zu The Game zu recht schreibt, ist es ein böses, gemeines, finsteres Kartenspiel, das trotz seiner minimalistischen Regeln für spannende Partien sorgt, weil es einfach unglaublich schwierig ist, zu gewinnen (was mir in zahlreichen Partien sowohl Solo als auch mit Leidensgenossen noch nie gelungen ist). Völlig zu Recht landete dann das kooperative Kartenspiel auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2015. Und nun legt der Nürnberger Spielkartenverlag mit The Game: Extreme von Steffen Benndorf und Reinhard Staupe die Latte noch höher, denn nun kommen zum üblichen Spielablauf noch einige extrem gemeine Sonderkarten in das Kartendeck.
Wie wird The Game: Extreme gespielt?
Das Originalspiel wird für The Game: Extreme nicht benötigt und die Grundregeln sind die gleichen. Alle Spieler versuchen, die Handkarten so auszulegen, dass im Idealfall alle Karten an die vier ausliegenden Startkarten angelegt werden können. Bei zwei Stapeln geht das von 1 aufsteigend und bei den anderen beiden Stapeln von 100 absteigend. Kommunikation zwischen den Spielern ist nur indirekt möglich, weil die genauen Zahlenwerte, die man auf der Hand hat, nicht genannt werden dürfen.
Die 98 Basiskarten sind identisch zum Vorgänger, aber diesmal in einem dunklen Blauton gehalten. Neu sind die insgesamt 28 Sonderkarten in sieben verschiedenen Sorten, die in den Zugstapel eingemischt werden. Zieht man eine solche Karte, muss man den aufgedruckten Befehl exakt befolgen.
Und diese Befehlskarten haben es in sich. Da wären zum einen die drei Kartensorten mit einem Blitzsymbol, die sofort ausgeführt werden müssen. Die harmloseste von den dreien ist die Stop-Karte, die nichts anderes tut als die aktive Aktion zu beenden. Da man üblicherweise immer mindestens zwei Karten ausspielen muss, kann man durch Ablegen der Stop-Karte den Zug direkt beenden. Die Totenkopf-Karte muss noch im selben Zug vom aktiven Spieler überdeckt werden, was häufig zu ungeplanten riesigen Sprüngen in den Zahlenreihen führt. Die 3!-Karte zwingt den Spieler dazu, in seinem Spielzug genau drei Karten auszuspielen.
Karten mit einem Unendlichkeits-Symbol gelten nach Ablage für alle Spieler solange, bis sie wieder überdeckt werden. Hier gibt es Karten, die die Kommunikation zwischen den Spielern verbieten, den aus dem Basisspiel bekannten Rückwärtstrick verbieten (nämlich mit einer Karte um genau zehn rückwärts zu spielen), das Nachziehen von nur noch einer Karte erlauben oder den aktiven Spieler zwingen, alle ausgespielten Karten nur noch auf einen Stapel ablegen zu dürfen. Richtig fies wird es, wenn mehrere Unendlichkeitskarten gleichzeitig offen ausliegen.
Lohnt sich The Game: Extreme?
War der Sieg der Spieler schon beim Basisspiel schwierig, so ist es nun fast ein Ding der Unmöglichkeit zu siegen. Aber es macht trotzdem einen Heidenspaß, es immer wieder zu versuchen. Wer das Originalspiel besitzt, sollte auch hier wieder zugreifen, wobei man eigentlich nur die 28 Sonderkarten als Erweiterung gebraucht hätte. Glücklicherweise benötigen Kartenspiele nicht viel Platz und bei dem kleinen Preis fällt der Erwerb des neuen The Game: Extreme nicht wirklich ins Gewicht.
Spielanleitung zu The Game Extreme
Infos zu The Game: Extreme
- Titel: The Game: Extreme
- Verlag: NSV - Nürnberger-Spielkarten-Verlag
- Autor: Reinhard Staupe, Steffen Benndorf
- Spieleranzahl (von bis): 1-5
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 20
- Jahrgang: 2016
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