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Board Games – Willkommen in der Welt der Brettspiele

Board Games - Willkommen in der Welt der Brettspiele

Dokumentation im TV

Board Games – Willkommen in der Welt der Brettspiele“ – Deutschland hat eine der größten Spielszenen der Welt, weshalb Brettspiele international auch als „German Games“ bezeichnet werden. Die Brettspielwelt ist weit mehr als Monopoly oder Mensch ärgere Dich nicht. Warum Board Games Millionen Menschen begeistern, zeigt diese Miniserie. So die Erläuterung auf der Homepage des Hessischen Rundfunks zu einer aktuell ausgestrahlten Dokumentation über unser liebstes Hobby.blank

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Was zeigt die Dokumentation?

Diese Serie ist aktuell in der ARD-Mediathek zu finden. Eine Serie, die aus der Sicht der Brettspiel-Szene die Herzen höher schlagen lässt. Nur, wie geht man als betriebsfremde Autoren (Davide di Dio und Alisa Schmitz) an so eine Dokumentation ran? Es wurde natürlich ausführlich recherchiert und herausgekommen ist ein kleiner Querschnitt dessen, was die Welt der Brettspiele in Deutschland und der Welt so ausmacht. Natürlich konnten nicht alle Facetten beleuchtet werden. Natürlich konnten auch nicht alle Menschen, die was über die Liebe und Leidenschaft in der Brettspielwelt zu sagen haben, interviewt werden. Aber alle Befragten haben stellvertretend für den Rest das ausgedrückt, worum es geht. Brettspielende sind keine weltfremden Menschen, die sich in einer Kinderwelt vor dem Erwachsenwerden verstecken. Brettspiele/Boardgames werden mal nicht eben aus der Hüfte heraus entwickelt und können bewusst/unbewusst Botschaften transportieren, die alles andere als harmlos sind. Ein Beruf wird vorgestellt, der so nicht bekannt sein dürfte: Ludologe (Spieleforscher).

Brettspiele sind mehr als nur Hobby

In der ersten Folge „Warum wir Spiele lieben“ wird eine „Subkultur“ beleuchtet die eigentlich keine ist und die durchlässig neben dem normalen Leben läuft. Wie sind Spiele für Erwachsene nach Deutschland gekommen? Menschen die im Leben stehen, berichten, warum Spiele sie so berühren. Es wird auch dokumentiert, wie Menschen ihr Hobby ausleben und was möglich ist, wenn diese mehr als spielen wollen. Sei es mit einem YouTube-Channel oder als zukünftige Spieleautoren.

In Folge zwei „Die Unsichtbaren“ kommt die Branche zu Wort. Diesmal Autoren, Illustratoren, Redakteure/-innen, Verlagsinhaber und Mitglieder der Jury Spiel des Jahres. Eben die Menschen hinter den Kulissen, die dafür sorgen, das neue Brettspiele auf den Markt kommen. Es wird erläutert, was sie eigentlich machen? Der Spieleautor Klaus Teuber erzählt über sein Spiel Catan und wie der Erfolg sein Leben verändert hat. Michael Menzel spricht über seine Arbeit als Illustrator und über sein Spiel Die Legenden von Andor.

In der dritten und letzten Folge „Nichts ist unschuldig“ werden die „Schattenseiten“ der Brettspiele dokumentiert. Was Brettspiele bewirken und wie sie manipulativ benutzt werden können. Wie zum Beispiel die deutschen Gesellschaftsspiele im 1. und 2. Weltkrieg. Aber auch, was bei aktuellen Spielen schiefgehen kann und wie man es wieder glatt bügelt.

Offene Fragen und kleine Erwartungen

Das Thema Brettspiele und die Menschen dahinter wurde in den drei Folgen objektiv unter die Lupe genommen. Natürlich kann gefragt werden, wieso wurde der und nicht die interviewt und gezeigt. Aber so ist das nun mal, wenn ein Querschnitt gezogen werden muss. Auch, dass einige Punkte nicht ganz „auserzählt“ wurden, gehört dazu. Denn dann hätte auch eine Spielautorin zu Wort kommen müssen. Und wieso diemeisten Spieleautoren/-innen überhaupt für die Öffentlichkeit ein beruflich unsichtbares Leben führen, hätte hinterfragt werden können. Die Spieleautorenzunft (SAZ) hätte dazu gewiss was sagen können. Was immer wieder eingespielt wurde, die ungeheure Vielfalt an Brettspielen. Da haut einer nebenbei den Namen von einem Spiel raus und es wird kurz erläutert, damit man sich was darunter vorstellen kann. Dass beim Brettspiel eben nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, wird auch klar gemacht und was das Kulturgut Spiel für die Zukunft bedeutet, erst recht. Im Grunde wünscht man sich, dass es mit einer 2. Staffel weitergeht.

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2 Kommentare

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Michael Weber 1. November 2021 at 09:52

Ich bin teilweise anderer Auffassung. Natürlich ist es schön, dass ein TV-Sender über das Hobby sehr ausführlich und auch facettenreich berichtet. Allerdings gefällt mir die Machart dieser Reihe überhaupt nicht.

Da es keinerlei verbindende Moderation zwischen den Filmsequenzen und Interviews gibt, fehlt ein roter Faden, der die Einzelteile zusammenhält. Eine Moderation, die verdeutlicht, dass dieses Hobby Spaß macht. Die Grundstimmung wirkt irgendwie eher ernst-bedrückend als freudig und enthusiastisch.

Spaß, Spannung, Leidenschaft, das Abtauchen in Welten – das wird zwar angerissen, bleibt aber als ein wesentliches Kernelement beim Spielen für mich auf der Strecke. Dafür verfestigen sich leider an einigen Stellen negative Vorurteile. Bei aller Freude: Das hätte ich mir etwas lebhafter und einfach „spaßiger“ gewünscht. Brettspiele sind doch so viel mehr als das und vor allem steckt so viel mehr Spaß in diesem Hobby.

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Axel Bungart 2. November 2021 at 16:11

Mit hat der Dreiteiler gut gefallen. Ich finde, er hat unsere Szene beleuchtet, ohne aufdringlich zu sein. Subtil wurde die emotionale Relevanz sowohl für Spieler, Spielerinnen als auch die Macher der Spiele verdeutlicht, aber gleichzeitig die enorme Wirkung und Bedeutung für die Wirtschaft dargestellt. Das alles hatte unterhaltenden Charakter. Fand ich gelungen.

Aber wer, bitte, waren die beiden Spieleentwickler?? Ich habe die Namen noch nie gehört und keine Datenbank gefunden, die etwas über sie gewusst hätte. Das war eine schlechte Besetzung, finde ich.

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