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Monopoly-Spiele

Michael Weber

Monopoly (Parker/Hasbro) ist ein extrem beliebtes Brettspiel. Das Kaufen und Bebauen von Straßen, das Ziehen um das Spielbrett und das wirtschaftliche Taktieren sind für viele Spieler nach wie vor das Nonplusultra des Brettspiels. Auch wenn das Monopoly-Spielprinzip erfahrene Spieler nicht reizt, verkauft der Hersteller jedes Jahr Zehntausende seiner Ausgaben. Und von denen gibt es reichlich. Themenausgaben zur WM, zu Städten oder zu Filmen erscheinen immer wieder für kurze Zeit im Handel. Ebenso gibt es viele kuriose Geschichten rund um Monopoly, dem Klassiker, der 2015 bereits 80 Jahre alt wurde.

Monopoly - erfolgreiches Familienspiel - Foto von HasbroMonopoly ist eines der bekanntesten Brettspiele überhaupt

Bei Monopoly ist es Ziel, sich ein Grundstücksimperium aufzubauen und durch Mieteinnahmen zu erweitern, um die anderen Mitspieler in die Insolvenz zu treiben. Um das zu erreichen, muss man versuchen, so viele Straßen wie möglich in seinen eigenen Besitz zu bekommen und dann auf diesen Straßenfeldern Häuser oder Hotels zu bauen. Denn hat man Gebäude auf seinen Straßenfeldern, muss derjenige, der auf diesem Feld landet, eine wesentlich höhere Miete bezahlen und die eigenen Einnahmen wachsen somit stetig an.

Die Regeln im Kurzüberblick

Der Ablauf lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Zu Beginn des Spiels wählen alle ihre Figuren aus und erhalten Startgeld.
  • Reihum bewegen sich alle mit ihrer Figur im Uhrzeigersinn um das Spielbrett und kaufen Grundstücke, wenn sie auf einem unbesetzten Grundstück landen. Wenn sie auf einem besetzten Grundstück landen, zahlen sie Miete an den Besitzer.
  • Wenn eine Person alle Grundstücke einer Farbgruppe besitzt, kann sie Häuser und Hotels darauf bauen, um die Mieten zu erhöhen.
  • Es gibt besondere Felder auf dem Spielbrett, wie „Los“, „Frei Parken“, „Gehen Sie in das Gefängnis“, „Gefängnis“ oder auch „Einkommenssteuer“. Jeder von ihnen hat spezielle Regeln und Konsequenzen.
  • Wenn eine Person nicht genug Geld hat, um Miete zu zahlen oder eine Strafe zu begleichen, kann sie Schulden machen oder seine Grundstücke verkaufen.
  • Eine Partie ist ein Ausscheidungsrennen. Gewonnen hat, wer alle anderen in den Ruin getrieben hat.

Monopoly-Arten: Themenausgaben mit anderen Feldern

Die Aufmachung der verschiedenen Themenausgaben unterscheidet sich nur geringfügig voneinander. Wesentlich sind angepasste Straßen unbd Felder sowie Karten und Figuren. Erst in neueren Ausgaben haben sich auch Regeln teilweise deutlich geändert. Eins ist aber in allen Ausgaben gleich: die Sonderfelder.

  1. Gemeinschafts- und Ereignisfeld – hier muss etwas getan werden, nachdem eine Karte gezogen wurde.
  2. Los – hier kassiert man beim Dauf- oder Drüberziehen jedes Mal Einkommen.
  3. Frei Parken – hier passiert nichts.
  4. Einkommens- und Zusatzsteuer – hier muss meistens bezahlt werden.
  5. Gehe in das Gefängnis – hier muss die Figur sofort in das Gefängnis.
  6. Gefängnis – hier kann man mit einer Ereigniskarte oder über ein Feld hineinkommen.

Monopoly – der weltweite Spieleerfolg

Monopoly - Deutscher Meister 2009 von Jeschenko

Spannend ist die Geschichte der Entwicklung dieses Klassikers. Denn ursprünglich hieß das Brettspiel The Landlords Game. Damit wollte die Erfinderin Eleizabeth Magie bereits Ende des 19. Jahrhunderts genau das Gegenteil von dem zeigen, als was Monopoly heute verstanden wird. Sie verstand das „Vermieterspiel“ als Kapitalismuskritik, mit dem sie „kleinen Leuten“ die Gefahren aufzeigen wollte, wenn wenige Reiche viel Geld, viele Arme aber wenig Geld haben.

Die Frage nach der Urheberschaft

Sie ließ sich die Idee patentieren. In ihrer Quäkergemeinde kam das Spiel gut an. Es gab viele Handkopien, die sich immer mehr verbreiteten. Möglicherweise bekam so auch Charles Darrow ein Exemplar in die Finger. Er gilt noch heute laut Verlag als der Erfinder des Spiels.

Die ersten Exemplare, die Darrow damals noch in Handarbeit angefertigt hatte, verkaufte er an Freunde und Bekannte. Dabei entwicklete er es immer weiter. Nach den ersten Erfolgen des Spiels ließ sich Darrow im Jahre 1933 seine Urheberrechte an dem Brettspiel schützen.

Monopoly- Präsentation auf einer MesseNur der Versuch, das Spiel an einen Verlag zu geben, scheiterten immer wieder. Selbst der größte Spiele-Hersteller Parker Brothers wollte das Spiel anfangs nicht vermarkten. Begründung: Das Spiel würde viel zu lange dauern, die Spielregeln wären zu kompliziert und es gäbe auch kein ersichtliches Ziel in dem Spiel.

Am Ende kaufte Parker es doch …

Nachdem Darrows das Spiel weiterhin selbst vermarktete und irgendwann in einem Kaufhaus anbieten konnte, wurde die Nachfrage so imens groß, dass die Firma Parker Brothers dann letztendlich doch noch die Rechte an dem Spiel kaufte. Am 19.03.1935 erwarb das Unternehmen die Lizenz. Heute gilt das als offizieller Geburtstag von Monopoly.

Ein Rechtsstreit zeigt den wahren Erfinder

Der Ruhm von Darrows bröckelt inzwischen gewaltuig. Zwar gingen Parker und später Hasbro immer wieder gegen Klone und Plagiate vor oder kauften deren Herstellerfirmen einfach auf. Doch Ralph Anspach veröffentlichte 1974 den Titel Anti-Monopoly, der alles veränderte. Parker klagte gegen ihn, er ließ sich aber nicht einschüchtern und zog bis zum us-amerkanischen Supreme Court, dem obersten Gericht. Er gewann, weil er nachweisen konnte, dass Hasbro zwar eine Lizenz von Darrows hat, aber das Spiel unter verschiedenen Namen, speziell las The Landlord’s Game bereits zuvor veröffentlicht war. Das Urteil gab ihm Recht und adelte posthum letztlich indirekt Elizabeth Magie als ursprüngliche Erfinderin. Der herausgebende Verlag von Anti-Monopoly war zu der Zeit jedoch schon Teil des Parker-Univerums.

Noch heute geht Hasbro jedoch gegen jeden Klon vor und verteidigt die Rechte am Namen Monopoly und noch immer nennt Hasbro Darrows den Erfinder des Spiels.

Unendlich viele Varianten und Themenausgaben

Erste Monopoly-Ausgaben mit Euro - Foto von HasbroHeute gibt es Monopoly in vielen verschiedenen Varianten. Es gibt eine Welt-Variante, verschiedenen Städte-Varianten und unzählige Themenausgaben. Dazu Varianten mit Elektronik, als Kartenspiel und sogar mit App sowie noch viele mehr. Hinzu kommen neben den kuriosen Geschichten und Rekorden rund um dieses Gesellschaftsspiel noch besondere Ausgaben. So gab es Versionen aus Gold und Eldesteinen oder eine von Lindt aus Schokolade. Selbstverständlich taucht Monopoly auch in Filmen, Büchern, Serien, Musik und PC-Games auf.

Wenn es um erfolgreiche Brettspiele geht, ist Monopoly sicherlich ganz vorn dabei. An dieser Stelle listen wir unsere Rezensionen zu diesen Monopoly-Spielen auf.