Reich der Spiele

Volterra

Volterra - Ausschnitt - Foto von Steffen Spiele

Volterra: Alabaster, römische Thermen, mittelalterlich anmutende Gassen und das alles im Landesinneren der Toskana. Noch heute gibt es dort sechs der einst zahlreichen Geschlechtertürme. Und genau um diese dreht sich das Taktikspiel Volterra für zwei Spieler. Im Mittelalter hatten die reichsten Familien Volterras die höchsten Türme. Und so geht es auch im Spiel von Steffen Spiele darum, den höchsten Turm zu bauen.

Turmbau zu Volterra: kurzer Spielüberblick

„Taktisches Bauspiel“, heißt es auf der Schachtel. Eigentlich ist Volterra aber eher eine Art taktisches Legespiel, bei dem wir mit Holzplättchen ausgehend von einem vordefinierten Feld in die Höhe bauen. Zu Spielbeginn liegen die Plättchen im Schachbrettmuster aus. Jeder Spieler hat außerdem eine Spielfigur. Wer an der Reihe ist, führt zwei Aktionen durch: Die eigene Figur bewegen und ein eigenes Plättchen versetzen, wobei die Reihenfolge der beiden Aktionen frei wählbar ist. Die Figur darf dabei nur Plättchen der eigenen Farbe betreten und zieht immer um genau ein Feld weiter.

Volterra - Aufbau - Foto von Steffen Spiele

Das Versetzen der Plättchen ist im Grunde der Turmbau: Das Plättchen muss dafür direkt an die Figur angrenzen und mindestens eine freie Seite haben. Wir versetzen es auch nicht irgendwohin, sondern auf ein ebenfalls direkt an die Figur angrenzendes Plättchen (egal ob ein eigenes oder das des Gegners). Ist das Plättchen bereits weiter oben, also Teil eines Turms, dürfen wir entscheiden, ob wir nur das oberste oder die oberen beiden Plättchen versetzen. So können wir indirekt auch ein gegnerisches Plättchen versetzen. Das Spiel endet, sobald einer von uns keinen vollständigen Zug mehr durchführen kann. Wer dann den höchsten Turm hat, gewinnt.

Taktische Spieltiefe bei Volterra

Was auf den ersten Blick simpel erscheint, entfaltet einiges an Spieltiefe. Dabei können wir sowohl eine langfristige Strategie anwenden als auch – für die Bauchspieler unter uns – kurzfristigere taktische Entscheidungen treffen. Das Spiel lässt uns dabei viel Entscheidungsfreiheit: Erst die Figur bewegen oder doch lieber erst das Plättchen versetzen? Lieber am eigenen höchsten Turm weiterbauen oder doch besser einen gegnerischen Turm „besetzen“ (sprich mit einem eigenen Plättchen überbauen und so „klauen“)?

Bei all dem gibt es natürlich auch taktische Kniffe, die wir erst nach und nach beherrschen. Etwa, einen Turm zu blockieren, indem wir unsere Figur darauf stellen. Oder aber einen Teil des Spielfelds gezielt abzutrennen. Das passiert, wenn wir Plättchen so versetzen, dass dabei ein niedriger Turm (oder ein „einstöckiges“ Spielplättchen) ganz entfernt wird. Dadurch entsteht eine Lücke im Spielfeld – und je nachdem, wo diese ist, haben wir dann zwei getrennte Spielfelder, die die Figuren nicht mehr verlassen können. Manchmal hat dann jeder Spieler ein eigenes, separates Spielfeld, manchmal ist ein Teil für beide verloren. Das gezielt einzusetzen, kann spielentscheidend sein. Denn wenn im eigenen Spielbrettteil nur die niedrigeren Türme sind und wir nicht mehr verhindern können, dass der Gegner im anderen Teil den eigenen höchsten Turm klaut, bleibt eigentlich nur noch Zuschauen. Das wäre frustrierend, da wir dann nur noch pro forma spielen, aber meist dauert das Spiel zu diesem Zeitpunkt ohnehin nicht mehr lang. Umgekehrt kann es natürlich auch helfen, den Teil mit dem eigenen, mit Abstand höchsten Turm abzugrenzen, schließlich kann der Gegner ihn so nicht mehr mit einem eigenen Plättchen überbauen.

Volterra fordert uns also einiges an taktischem Geschick ab: sowohl beim Einsatz diverser Kniffe als auch dabei, zu verhindern, dass der Gegner uns mit solchen in die Enge drängt.

Wie von Steffen Spiele gewohnt, sind die Holzteile hochwertig und liegen gut in der Hand. Gut gefallen hat uns die Variante, die den Spielaufbau variiert und mit ins Spielgeschehen einbindet. So ist Volterra noch strategischer, aber auch abwechslungsreicher.

Fazit: Mit Holzplättchen zum höchsten Turm

Volterra - Schachtelgrafik - Foto von Steffen Spiele

Die kurze Spieldauer ist angenehm und lädt immer wieder zu einer neuen Partie ein. Allerdings ist Volterra auf Dauer fordernd, sodass es wohl nur für überzeugte Taktiker und Strategen abendfüllend sein dürfte. Das muss es aber auch gar nicht sein, denn Volterra eignet sich wunderbar als taktisches Duellspiel für zwischendurch. Kurz gesagt: Wer kurzweilige Taktikspiele für zwei mag, ist bei Volterra richtig.

Spielanleitung zu Volterra

Infos zu Volterra

  • Titel: Volterra: Wer baut den höchsten Turm?
  • Verlag: Steffen Spiele
  • Autor: Julien Griffon
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2020

Werbung
kaufen Prüfen, ob Volterra vefügbar ist bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren