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Messebericht: Spiel Doch Dortmund 2024

Spiel doch 2024 - Messebericht mit Blick in die Hallen - Foto Dirk janßen

Spielberichte von einer gute besuchten Veranstaltung im Pott

blankIch könnte mir das Leben einfach machen und ein Gros der einleitenden Worte aus meinem Messebericht von 2023 rüberkopieren, denn was im letzten Jahr für die Spiel Doch! in Dortmund galt, traf auch dieses Jahr zu. Im fünften Jahr der Spiel Doch! ist es dem Nostheide Verlag nun gelungen, eine kleine, sachte wachsende Messe neben der Essener Spielemesse im Ruhrgebiet zu etablieren, bei der viele der Big Player inzwischen am Start sind, sich aber auch einige kleine Verlage, einzelne Autoren und Spielehändler einen Platz in der Halle gesichert hatten.

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Mix für alle

Wie gewohnt fand man am Ende der Halle eine Spielausleihe mit riesiger Spielfläche, die an allen Tagen sehr gut besucht war. Außerdem gab es zahlreiche Aktionen wie z. B. die Deutsche Catan-Meisterschaft, Bingo am Stand der Spiel Doch! sowie diverse Glücksräder und Spiele gegen die Autoren an einigen Verlagsständen.

Die Spielfläche am Ende der Halle war auch 2024 gut gefüllt. An der Spieleausleihe konnte man sich alte Schätzchen, aber auch aktuelle Spiele ausleihen.
Die Spielfläche am Ende der Halle war auch 2024 gut gefüllt. An der Ausleihe konnte man sich alte Schätzchen, aber auch aktuelle Spiele ausleihen.

Spiel doch! Mehr Spiel, weniger Konsum

Während der Freitag seinem Namen alle Ehre machte und viel freie Fläche und Plätze bot, war die Messe am Samstag deutlich stärker besucht als noch im Vorjahr. Gottlob hat dies nicht Essener Verhältnisse angenommen. D. h., man konnte sich jederzeit gefahr- und kontaktlos in den Gängen bewegen, aber im Gegensatz zum Freitag mochte es schon einmal einige Minuten und Meter dauern, bis man irgendwo einen freien Spieltisch ergatterte. Dennoch zeichnet sich Dortmund auch dieses Jahr weiterhin als Messe aus, auf der man in kurzer Zeit ordentlich was „wegspielen“ kann.

Der wilde Konsum aus Essen blieb hingegen weiterhin aus. Keine rempelnden Rollkoffer,  keine blauen Taschen eines schwedischen Möbelherstellers, die einen zu Fall bringen, und auch keine Platzwunden durch vollgepackte Rucksäcke in den Dimensionen einer Doppelhaushälfte. Kein Gezerre, kein Gezeter und auch kein Geschubse, um die letzten Exemplare irgendeiner Neuheit zu erlangen. Auch kein hektisches renneN, kein kriegerisches Tröten und auch keine Schlachtgesänge, wenn die Verstandlosen morgens nach Öffnung der Tore in die Hallen fließen.

Brettspielnoobs und die nächste Generation

Freitags dominierte vielmehr die Jugend das Erscheinungsbild. Man möchte sie Brettspielnoobs oder “The Next Generation” nennen, weil viele der jungen Besucher das Angebot nutzten, als Schulklasse kostenlos die Spiel Doch! zu besuchen. Tolle Idee des Nostheide Verlags, Kinder, die von zuhause aus zum Teil sicherlich wenig bis gar keinen Kontakt mit Gesellschaftsspielen haben, an die Materie und die Vielfalt, die der Markt inzwischen bietet, heranzuführen.

Manch Lehrer nutzte dies wieder für die beliebte Schnitzeljagd und ließ die Kids Fragen wie “Wer sind die Autoren des Spiels ‘Das verrückte Haus’” oder “Welche Meisterschaft findet auf der Messe statt” beantworten. Aus meiner Sicht eine “Naja-Aktion“, denn die Kids sollten sich doch frei bewegen und frei entscheiden, was sie spielen und ihre Zeit nicht mit dem lustlosen Beantworten solcher Fragen verplempern. Aber gut, ich bin kein Pädagoge. Hat sicherlich Sinn und Berechtigung.

Selbst am Samstag waren die breiten Gänge noch frei. Rettungsgasse wäre also kein Problem gewesen.
Selbst am Samstag waren die breiten Gänge noch frei. Rettungsgasse wäre also kein Problem gewesen.

Auch wie im Vorjahr waren zumindest am Freitag die meisten Erklärenden gut aufgelegt, gut bei Stimme und kompetent im Erklären der eigenen Spiele. Besonders Pegasus konnte hier am Freitag punkten. Samstag fiel dann aber die Konzentration und auch die Dynamik bei einigen ab, sodass Erklärungen nicht immer verständlich und vollständig ausfielen und sich teils auch Regelfehler in den Erklärungen eingeschlichen haben. Hier darf man aber gerne das berühmte Glashaus und den nicht minder bekannten Stein zitieren.

Faire Messepreise auf der Spiel doch!

Auch die Messe hat ein wenig die Preise angezogen. Das Tagesticket lag dieses Jahr bei 10 Euro und die Dauerkarte bei 25 Euro. Für Kinder unter 10 Jahren gab es freien Eintritt. Was aus meiner Sicht aber weiterhin akzeptable Preise sind.

Auch die Preise für Essen bewegten sich in für eine Messe typischen Dimensionen. Ein Döner für 9 Euro, eine Bratwurst im Brötchen für 5 Euro oder ein Crepes für 5 Euro sind sogar Preise, die auch außerhalb einer Messe inzwischen gerne ausgerufen werden. Lediglich bei den Getränkepreise mag man den Kopf schütteln. Alles in allem also ein solider Rahmen für ein gutes Messeerlebnis.

Hypes und subjektive Spieleindrücke

Kommen wir zu den Spielen. Die Spiel doch! hatte zahlreiche Neuheiten zu bieten und wie jedes Jahr gab es auch einen kleinen Messehype. 2024 war dies sicherlich Harmonies von Libellud, das man am Stand von Asmodee an drei Tischen spielen konnte. Diese Tische waren sowohl Freitag als auch Samstag durchgehend besetzt und auch in der zweiten Reihe bestückt, d. h. es standen häufig Personen dahinter, die auf das Ende des Spiels warteten. Harmonies war dann auch schnell ausverkauft.

Ebenfalls gut angenommen wurde die Neuheit Botanicus von Hans im Glück, die sowohl am Stand von Asmodee als auch bei Hans im Glück zum Testen angeboten wurde und ebenfalls permanent besetzte Tische verzeichnete.

Dafür konnte man vom Hype um das Trading Card Game Star Wars Unlimited hier wenig spüren. Es schien immer mindestens ein Tisch zum Anspielen frei zu sein. Auch vom Disney-Lorcana-Hype, der noch in Essen für lange Schlangen gesorgt hat, war in Dortmund nicht mehr viel geblieben.

Während bei Stars Wars Unlimited oder Disney Lorcana Tische frei blieben, scheint nicht zuletzt wegen der Deutschen Meisterschaft in Catan die Faszination für das Siedeln ungebrochen.
Während bei Stars Wars Unlimited oder bei Disney Lorcana Tische frei blieben, schien nicht zuletzt wegen der Deutschen Meisterschaft in Catan die Faszination für das Siedeln ungebrochen.

Im Folgenden in alphabetischer Reihenfolge Eindrücke der Spiele, die wir in Dortmund dieses Jahr gespielt haben.

Gärten, Korallenriffs und griechische Städte

Akropolis ist ein Spiel von Jules Messaud aus dem Jahr 2022, wird in Deutschland beim Kobold Spieleverlag vertrieben, ist in Frankreich das Familienspiel des Jahres geworden und hat es immerhin auf die Empfehlungsliste für das Spiel des Jahres 2023 in Deutschland gebracht.

Akropolis gehört zum aktuell sehr beliebten Genre der Plättchenlegespiele. Hier bauen wir im alten Griechenland mit unseren Plättchen nicht nur eine florierende Stadt in die Breite und in die Länge, sondern auch in die Höhe. Damit die verschiedenen Gebäudetypen später Punkte bringen, müssen zum einen ihre Anforderungen an die Ablage (z. B. am Rand, in einer Gruppe, einzeln) erfüllt werden, zum anderen muss man entsprechende Multiplikator Plättchen in seiner Auslage liegen haben. Je höher hierbei ein Gebäude liegt (Akropolis!), desto mehr Punkte ist es wert.

Akropolis ist schnell erklärt, flott gespielt und macht dabei durchaus Lust auf eine weitere Runde. Das Rad wird hierbei nicht neu erfunden, aber es ist schön zu sehen, wie sich die eigene Stadt in allen Dimensionen ausbreitet. Es hätten aber gerne mehr Plättchen zur Verfügung stehen können, da das Spiel gefühlt zu schnell zu Ende ging.

Aqua führt die Spieler aus Cascadia direkt vom Land ins Meer und lässt sie bunte Korallenriffs bauen und Meeresbewohner anlocken.
Aqua führt die Spieler aus Cascadia direkt vom Land ins Meer und lässt sie bunte Korallenriffs bauen und Meeresbewohner anlocken.

Und auch Aqua bedient die immerwährende Lust am Legen von Plättchen und der Freude an der Natur. Bei der Neuerscheinung aus dem Haus Sidekick Games puzzeln wir uns farbenprächtige Korallenriffs im Ozean zusammen, um kleine und mittlere Wasserbewohner anzuziehen, die wiederum große Wasserbewohner anlocken. Dabei geht es bei Aqua nicht darum, die größtmöglichen Korallenriffs einer Art zu produzieren, sondern eher das Prinzip der Biodiversität zu beachten. Da hier auch in die Höhe gebaut wird, erinnert es an das zuvor besprochene Spiel Akropolis, ist aber nicht nur aufgrund des Themas ein eigenständiges Ding. Gerade optisch macht es dabei einiges her, aber leider ist auch hier das Spiel zuende, wenn man sich gerade warm gepuzzelt hat.

Beste Feine, ein Partyspiel, bei dem man teils nicht nur viel Platz braucht, sondern auch die Bereitschaft, sich zum Affen zu machen.
Beste Feinde, ein Partyspiel, bei dem man teils nicht nur viel Platz braucht, sondern auch die Bereitschaft, sich zum Affen zu machen.

Zu Beste Feinde kann ich gar nicht so viel schreiben. Wir haben versucht, es anzuspielen, aber zum einen schien dieses Spiel der Erklärbärin selbst nicht zu liegen, zum anderen war die Umsetzung auf der Messe nur schwer möglich. Mitgenommen habe ich aber, dass Beste Feinde ein Partyspiel ist, bei dem man auf Auftragskarten bietet und mit etwas Pech seinen zu hoch gestapelten Einsatz selbst einlösen muss. Da sich die Aufgaben, die wir zogen, auf der Messe aufgrund des Platzes und der Utensilien nicht durchführen ließen, kamen wir nicht in den richtigen Genuss. Zu einem späteren Zeitpunkt sah ich allerdings erwachsene Menschen ziemlich merkwürdige Dinge machen. Würde ich gerne mal richtig spielen.

Frei nach dem wunderschönen Motto "Das schönste an der Gartenarbeit ist das Gießen" dürfen wir auch bei Botanicus unsere Blümchen durch Gießen wachsen und gedeihen lassen, damit unseren Nachbarn der Neid unseren Nachbarn das Grinsen aus dem Gesicht schlägt.
Frei nach dem wunderschönen Motto „Das schönste an der Gartenarbeit ist das Gießen“ dürfen wir auch bei Botanicus unsere Blümchen durch Gießen wachsen und gedeihen lassen, damit unseren Nachbarn der Neid das Grinsen aus dem Gesicht schlägt.

Die Hans-im-Glück-Neuheit Botanicus lockt optisch zwar eher Familienspieler an, bietet dann aber ausufernden Punktesalat für Kennerspieler. Hier versuchen bis zu vier Spieler, den schönsten Garten durch Pflanzen verschiedener Blumen zu schaffen, um die Erwartungen von schaulustigen Zeitgenossen zu erfüllen. Dabei wird getränkt, gegraben und die Schubkarre durch den Garten geschoben, aber gleichzeitig darf man auch die Finanzen nicht aus den Augen verlieren.

Wenn man sich nicht gegenseitig ständig bei den Aktionen in die Quere kommen würde, wäre auch Botanicus wieder eine recht singuläre Puzzelei auf dem eigenen Playerboard. Was nicht weiter schlimm ist, da es äußerst befriedigend ist, die Pflanzen in seinem eigenen Garten sprießen zu sehen und gleichzeitig mit (fast) jeder Aktion ordentlich Meter auf der Kramerleiste zu machen.

Clever ist es von Hans im Glück zwar, den aktuellen Trend der Naturthemen auszunutzen, aber durch das Gartenthema doch eine eigene Note reinzubringen. Auch wenn Botanicus dabei ein klares Kennerspiel ist, ist man erfreulich schnell im Spiel. Wem das Grundspiel dabei nicht reicht, findet auf der Rückseite der Playboards eine knackigere Variante.

Statt öder Promos, die die Leute nachher zu Wucherpreisen verscherbeln, gab es zu Botanicus themengerecht Blumensamen. Da freut sich auch doppelt: der Alte ist den ganzen Tag aus dem Haus und kommt nicht nur mit guter Laune, sondern auch mit Blumen nachhause.
Statt öder Promos, die die Leute nachher zu Wucherpreisen verscherbeln, gab es zu Botanicus themengerecht Blumensamen. Da freut sich auch die daheimgebliebene Gattin doppelt: der Alte ist den ganzen Tag aus dem Haus und kommt nicht nur mit guter Laune, sondern auch mit Blumen nachhause.

Piraten, Kissenschlacht und Hühnerscheiße

Und weiter wird gepuzzelt. Bei Captain Flip vom Publisher Play Punk wollen wir unser Piratenschiff mit der besten Crew versehen. Dazu ziehen wir reihum immer Plättchen aus einem Beutel und legen sie in Spalten auf unserem Piratenschiff an. Dabei hat jedes Crewmitglied einen eigenen Effekt, der entweder beim Auslegen oder bei der Schlussrechnung Plus- oder Minuspunkte bringt.

2-5 Spieler ab 8 Jahren können mit Captain Flip kurzweilige 20 Minuten verbringen, sollten dabei aber über wenig andere Spiele verfügen, weil Captain Flip sonst schnell in der Versenkung verschwindet. Captain Flip erinnert mich dabei etwas an das Spiel Showtime von Pegasus, bei dem wir damals statt Piraten auf einem Schiff Besucher in einem Kino platziert haben. Spricht heute auch niemand mehr drüber.

Ahoi, Matrosen! Wer will auf meinem Piratenschiff anheuern und die sieben Weltmeere bereisen? Kost und Logis ist all inklusiv. Zu den Pflichten gehört rudern, Deck schrubben und hin und wieder das eine oder andere Schiff versenken.
Ahoi, Matrosen! Wer will auf meinem Piratenschiff anheuern und die sieben Weltmeere bereisen? Kost und Logis ist inbegriffen. Zu den Pflichten gehören Rudern, Deck schrubben und hin und wieder das eine oder andere Schiff versenken.

Feiges Huhn ist ein typisches Amigo-Kartenspiel mit einem beliebigen Thema, bei dem es dann doch nur wieder auf Farben und Zahlen ankommt. Im Kern geht es darum, am Ende des Spiels Karten vom eigenen verdeckten Kartenstapel loszuwerden und möglichst wenig Minuspunkte zu generieren. Los wird man die Karten, wenn sie im Vergleich zur letzten in der Mitte gespielten Karte niedriger ist oder die gleiche Farbe besitzt. Ansonsten muss man sich alle Karten aus der Mitte nehmen. Es gibt dann noch ein paar Sonderaktionen im Spiel, die aber nichts an der Beliebigkeit von Feiges Huhn ändern. Feiges Huhn ist ein Spiel für den Grabbeltisch, das allerdings auf einer Jugendfreizeit für Kurzweil sorgen kann. Wer bereits 50 Spiele in der Sammlung hat, packt Feiges Huhn sicher nicht dazu. Es sei denn, er sammelt Spiele mit dem Thema “Huhn”.

Kissenschlacht um Mitternacht! Sinnfreies Reaktionsspiel, bei dem nicht nur die Hände zucken, sondern es einem auch ständig die Mundwinkel hochreißt.
Kissenschlacht um Mitternacht! Sinnfreies Reaktionsspiel, bei dem nicht nur die Hände zucken, sondern es einem auch ständig die Mundwinkel nach oben reißt.

Pegasus Kissenschlacht um Mitternacht ist natürlich aufgrund der zwei kleinen Kissen und des Titels ein Hingucker. Spielerisch liegt es dabei auf einer Linie mit Nummern wie Do de li do oder Taco Katze Ziege Käse Pizza. Hier geht es um schnelle, aber auch richtige Reaktion auf eine Kombination von Karten, die von  den Spielern aufgedeckt werden. Von den Karten gibt es vier verschiedene, die dazu führen, dass man sich ein Kissen ans Ohr halten muss, ein Kissen schützend vor das Gesicht hält oder ein Kissen auf einen Spieler wirft. Allerdings muss man ruhig verharren, wenn eine lila Karte mit aufgedeckt wird. Die richtige Entscheidung ist dabei in Millisekunden zu treffen und ist häufig zur Schadenfreude der Mitspieler falsch.

Wer auf genannte Titel steht, wird auch bei Kissenschlacht um Mitternacht mächtig Freude haben. Auch wenn das Konzept beinahe ausgelutscht ist und die Originalität des Spiels nur oberflächlicher Art ist.

(K)ein Quizspiel und das unsterbliche L.A.M.A

Bei Knowledge gilt auch das Motto "Gefragt Gejagt". Aber anders als man denkt. Und wir lagen tatsächlich beim Beatles Drummer falsch.
Bei Knowledge gilt auch das Motto „Gefragt – Gejagt“. Aber anders als man denkt. Und wir lagen tatsächlich beim Beatles Drummer falsch. Dafür wissen wir jetzt auf ewig, wie viele Freunde Petzi, der Bär hatte.

Die Edition Spielwiese bringt mit Knowledge ein kooperatives Quizspiel heraus, bei dem die Antworten nicht richtig sein müssen. Häh? Das war auch unsere erste Reaktion nach der Erklärung. Aber Knowledge ist auch eigentlich kein Quizspiel, sondern ein Spiel, bei dem unsere Figur von fünf anderen Markern über eine Leiste gejagt wird. Und wir müssen vermeiden, dass die anderen Marker vor uns das Ziel erreichen. Die Antworten der Quizkarten bestimmen hierbei, wie viele Felder sich die Figuren bewegen. Wir wollen also unserer Figur eine Fragenkarte zuweisen, deren richtige Antwort für viel Bewegung sorgt und den anderen Figuren Karten, deren richtige Antworten für wenig Bewegung sorgen. Wissen ist also nützlich, um die Karten optimal zuzuweisen, aber nicht unbedingt notwendig. Dieser Kniff macht Knowledge zu einem interessanten Erlebnis.

Auch bei der neuen L.A.M.A. Version werden sich wieder die Geister scheiden: Die einen sind begeistert, die anderen entgeistert.
Auch bei der neuen L.A.M.A.-Version werden sich wieder die Geister scheiden: Die einen sind begeistert, die anderen entgeistert.

Ich oute mich als L.A.M.A.Freund. Ja, das Spiel ist vollkommen stupide, extrem simpel und die meisten werden auch gedacht haben, dass die SdJ-Jury einen an der Murmel hat, als L.A.M.A. damals nominiert wurde. Allerdings ist es auch ein perfekter Absacker, wenn am Ende des Spieleabends die Zellen leer sind, man aber noch keinen Bock auf Abbruch hat.

L.A.M.A. Kadabra pimpt das Spielprinzip nun ein wenig auf. Einige Karten enthalten nun Symbole, die dafür sorgen, dass Spieler zusätzliche Karten ziehen müssen, dass Chips weitergegeben werden dürfen und dass man als Besitzer eines blauen Chips auch einmal passen darf.

Außerdem werden beim Ablegen eines Lamas Chips in die Zaubershow-Ablage gelegt und wenn diese voll ist, startet die Zaubershow, bei der nur Lamas gelegt werden dürfen und derjenige alle Chips erhält, der kein Lama (mehr) spielen kann.

Das macht L.A.M.A. Kadabra zwar schon beinahe komplex, aber sorgt gleichzeitig für noch mehr Reibung. Schauen wir mal, ob L.A.M.A. Kadabra für das Kennerspiel des Jahres 2024 nominiert wird.

Eric M. Lang vs. Reiner Knizia: 0:0

Leben in Reterra - da steht zwar Eric M. Lang drauf, aber in der Schachtel sucht man ihn vergeblich.,
Leben in Reterra – da steht zwar Eric M. Lang drauf, aber in der Schachtel sucht man ihn vergeblich.,

Eric M. Lang ist bekannt durch Spiele wie Chaos in der alten Welt, Blood Rage, Rising Sun und Ankh: Gods of Egypt. Also alles Brecher. Scheinbar ist Eric M. Lang aber auch ein Freund von Kingdomino. Oder er hat einfach eine Auftragsarbeit angenommen, um den Kühlschrank mal wieder ordentlich zu füllen. Die Kombination Eric M. Lang und Hasbro ist auch äußerst eigenwillig. Aber egal.

Leben in Reterra lässt uns auch Landschaften aus Plättchen legen, die wiederum Bedingungen erfüllen müssen, um schließlich Gebäude auf diesen Plättchen zu bauen, die wiederum Platz für Männchen schaffen. Die Plättchen werden dabei in ein 4×4-Raster gelegt, unsere finale Welt besteht nachher somit aus 16 Plättchen, die zum Schluss dann u. a. Punkte für große Terrains und Gebäude bringen. Wirklich Laune macht das Ganze aber nicht, was nicht zuletzt auch an der dürftigen Optik und durchwachsenen Qualität der Komponenten liegt.

Mind Up! verströmt sanfte 6 Nimmt! Vibes.
Mind Up! verströmt sanfte 6 Nimmt!-Vibes.

Mind Up! ist ein kleines Kartenspiel, das frisch bei Pegasus erschienen ist und in dem wir unsere Handkarten nutzen, um verdeckt auf farbige Zahlenkarten einer Reihe zu bieten. Die Karten, mit denen man geboten hat, werden dabei zu den Karten, auf die man in der nächsten Runde bietet. Die gewonnenen Karten kommen in eine Auslage und werden, je nach Position in der Auslage, mit einem weiteren Faktor multipliziert. Außerdem haben einige Karten Boni, die später noch dazu gerechnet werden.

Mind Up! ist ein vollkommen einfaches Spiel, wurde uns aber trotzdem so schwammig erklärt, dass wir die Wertung anders, aber aus unserer Sicht besser spielten. Wir addierten die Boni auf den Karten zu den Multiplikatoren in der Auslage dazu, sodass man deutlich höhere Werte erreichen konnte. Aber auch mit Origiginalregeln könnte Mind Up! einen ähnlichen Reiz wie der Klassiker 6 Nimmt entfachen.

Pick a pen - A Penn'n'Write bei the german godfather of boardgameproduction Reiner Knizia.
Pick a pen – A Penn’n’Write bei the german godfather of boardgame production: Reiner Knizia.

Der gute Reiner Knizia, Fließbandarbeiter im Namen des Gesellschaftsspiels, hat auch schon wieder einige neue Eisen im Feuer. Eine ganze Reihe stellt dabei Pick A Pen bei Amigo dar, Roll’n’Writes, bei denen die Stifte auch direkt die farbigen Würfel darstellen. Das lenkt schon einmal die Aufmerksamkeit auf die Reihe.

Allerdings hören da die Besonderheiten auch auf. Alles andere ist irgendwie bekannte Roll’n’Write-Kost, die hier auch noch äußerst banal und minimalistisch daherkommt. Das Ding hätte man auch Pick A Pen: Metzgerei oder Pick A Pen: Öffentliche Toilette nennen können, das wäre vollkommen wurscht gewesen. Stifte rollen, Stift nehmen, Symbol in der Farbe ausmalen und weiter geht es. Eine Spielerin ist in unserer Runde sogar auf die Toilette gegangen, ohne dass sie Angst hatte, etwas zu verpassen. Reiner, das kannst Du aber besser.

Monster und Katzen: Gähn!

Pikit könnte im asiatischen Raum aufgrund des Themas seine Freunde finden, auf der Messe schien die  Nummer von Repos Production wenige Leute zu begeistern. Bei Pikit versuchen wir, Monster mit hohen Punktzahlen oder tollen Sonderfähigkeiten auf unsere Hand zu bekommen. Dazu würfeln wir mit zwei Würfeln und dürfen anschließend passend zu den Augenzahlen, zur Summe oder Differenz der Augenzahlen Karten aus einer Auslage nehmen. Bei einem Pasch kriegen wir mächtigere Monster auf die Hand. Außerdem lohnt es sich auch, 1er-Karten zu sammeln, weil der Spieler mit den meisten 1er-Karten am Ende Sonderpunkte erhält. Mittels Sonderfähigkeiten können wir auch Karten von der gegnerischen Hand klauen, uns beim Nachziehstapel bedienen oder die Würfel manipulieren.

Eventuell strahlt das Spiel mit mehr als zwei Spielern mehr, aber das direkte Duell war dann irgendwie doch etwas fad. Das Thema kommt beim Spiel nicht durch, die Mechanik ist irgendwie unzählige Male durchgekaut, verdaut und ausgeschieden. Pikit ist damit jetzt schon ein Spiel der Kategorie Grabbeltisch.

Loveletter nun auch mit Katzen und beinahe NULL Eigenleistung der Autoren. Und dann auch noch grottiger Kartenqualität. Nennt sich Power Hungry Pets.
Loveletter nun auch mit Katzen und beinahe NULL Eigenleistung der Autoren. Und dann auch noch grottiger Kartenqualität. Nennt sich Power Hungry Pets.

Power Hungry Pets könnte ein cooles Spiel sein. Aber zum einen ist die Qualität miserabel, sodass die Karten am Samstag schon wie nach drei Wochen Ferienlager aussahen. Und das bei einem Preis von 17 Euro für 21 Karten. Zum anderen ist dies nur eine weitere Variante von Love Letter mit Exploding-KittensThema. Die wenigen Änderungen, die man zum Original vorgenommen hat, sind aber so unbedeutend, dass man hier nichts Neues oder Anderes geboten bekommt. Während Lovecraft Letter als Alternative zu Love Letter noch Sinn ergibt, ist das hier einfach nur ein übler Rip Off. Ungeachtet dessen zündet das Love-Letter-Spielprinzip immer noch und die 5er-Runde hat den bekannten Spaß gebracht.

Teure Bananen und Treibsand

Puerto Banana ... Puerto Banana ... ein Spiel so merkwürdig wie sein Name.
Puerto Banana … Puerto Banana … ein Spiel so merkwürdig wie sein Name.

Puerto Banana habe ich sowohl Freitag als auch Samstag gespielt und beide Erklärungen wichen in kleinen, aber doch wichtigen Punkten voneinander ab. Daher kann ich nur vermuten, dass Puerto Banana aufgrund der nachträglich gelesenen Regeln ein sehr simples, kurzweiliges Bietspiel ist, welches das Prinzip von QE auf das Wesentliche runterbricht. Ob es hierbei um Bananen geht, um Autos oder um die alten Marschmusikplatten von Opa Josef ist dabei vollkommen egal. Das Spiel kann man auch mit improvisiertem Spielmaterial in 5 Minuten selbst bauen. Was natürlich arschig wäre gegenüber dem Autor.

Auch 2024 gibt es wieder einmal ein Spiel gegen und mit den Sanduhren. Natürlich kooperativ.
Auch 2024 gibt es wieder einmal ein Spiel gegen und mit den Sanduhren. Natürlich kooperativ.

Das mit den Regeln trifft auch auf Quicksand zu, welches ich ebenfalls Freitag und Samstag jeweils mit vier Personen gespielt habe und was von beiden Erklärbären unterschiedlich erklärt wurde. Im Kern bleibt es aber das gleiche Hektikspiel, bei dem wir mindestens drei Sanduhren über einen Parcour aus farbigen Plättchen mit unterschiedlichen Symbolen (Kreis, Quadrat, Dreieck und Halbmond) durch das Spielen von passenden Karten bewegen müssen, ohne dass der Sand in den Uhren durchläuft. Bewegt man eine Sanduhr, wird sie gedreht. Es kommt also darauf an, dass man gemeinsam die richtigen Karten zur richtigen Zeit ausspielt, damit die Sanduhren ohne Panne im Ziel ankommen. Damit das Spiel nicht zu schnell langweilig wird, gibt es verschiedene Schwierigkeitsstufen, bei denen mehr Plättchen, mehr Sanduhren und auch noch Hindernisse ins Spiel kommen.

Wir haben Quicksand mehrmals gespielt und sind dabei bis zu Level 10 gegangen. Level 10 haben wir dabei auf Anhieb geschafft. Was eventuell daran liegen kann, dass die Regeln nicht einwandfrei erklärt wurden. Oder weil die ersten Level bei Quicksand doch recht einfach sind. Sicherlich ein Spiel für Freunde von Kites oder Kittchen Rush. 100 % überzeugt hat es mich in den gespielten Runden aber nicht.

Und täglich grüßt Stadt, Land, Fluss

Schätz if you can: Anno Domini in aufgepimpter Version und - zumindest in unseren Testrunden - weniger absurden Themen.
Schätz it if you can: Anno Domini in gepimpter Version und – zumindest in unseren Testrunden – weniger absurden Themen.

Im Gegensatz zu Schätz Mal! wird bei Schätz it if you can nicht eine Schätzfrage gestellt und muss richtig beantwortet werden, sondern man reiht hier Runde für Runde mehr Objekte nach einem gewissen Kriterium auf. Wer dran ist, darf entweder die Reihe durch ein Objekt erweitern oder den letzten Stand der Reihe anzweifeln. Es ist also das bekannte Spielprinzip der Reihe Anno Domini, allerdings mit etwas mehr Drumherum und Schätzfragen, die man mit einem breiten Allgemeinwissen tatsächlich richtig beantworten kann. Solide, schön umgesetzt, aber doch nicht der Megakick.

Und noch ein Ableger von Stadt, Land, Fluss. Diesmal aus dem Hause Amigo mit dem Titel Schnapp, Land, Fluss! Hierbei liegen acht Buchstabenkarten in der Mitte, eine weitere Buchstabenkarte wird umgedreht, woraufhin eine Kategorie erscheint und alle möglichst schnell passende Begriffe zu den ausliegenden Buchstabenkarten sagen müssen, um diese einzusammeln. Die Illustrationen sind Rotz, das Spiel funktioniert, aber es stellt mit seinen langweiligen Kategorien eher einen schlechten Vertreter des Spielprinzips dar.

Snack Rabbits? Och nö, tu ma lieber die Möhrchen.
Snack Rabbits? Och nö, tu ma lieber die Möhrchen.

Snack Rabbits ist ebenfalls ein weiteres beliebiges Würfelspiel, bei dem wir uns entscheiden müssen, ob wir auf eine bestimmte Reihe von Karten würfeln oder lieber einen weiteren Würfel nehmen, um die Chancen zu erhöhen, in der nächsten Runde die gewünschten Karten zu erwürfeln. Thema ist hier ebenfalls wieder aufgesetzt, das Spielprinzip nicht neu, die Illustrationen zweckmäßig und der Spielspaß mittel. Funktioniert einwandfrei, holt aber Vielspieler nicht hinterm Ofen hervor.

Qwirkle mit Fröschen und Igeln

Retro ist ja in, aber das bedeutet nicht, dass das Spielbrett wie Omas Badezimmer aussehen muss. Oder ist der Illustrator einfach nicht mehr aus der Mittagspause zurückgekehrt? Ach so, heißt übrigens The Glade.
Retro ist ja in, aber das bedeutet nicht, dass das Spielbrett wie Omas Badezimmer aussehen muss. Oder ist der Illustrator einfach nicht mehr aus der Mittagspause zurückgekehrt? Ach so, heißt übrigens The Glade.

Über The Glade, welches bei Huch erscheint, habe ich irgendwo gelesen, dass es Freunde von Rummikub begeistern soll, weshalb ich es mir einmal als Alternative zu Rummikub für meine Ü80-Mutter anschauen wollte. Die Erklärung war allerdings recht holprig und immer, wenn dem Erklärbären die Worte oder das Wissen fehlten, wies er darauf hin, dass das Spiel ab 14 Jahren empfohlen wird und sehr komplex ist. Ich halte beides für Blödsinn. Das Spiel erinnert stark an Qwirkle, setzt aber auf ein trendiges Naturthema und führt dabei eine dritte Eigenschaft ein (Tier, Blatt und Waldfrucht). Um Reihen aus bis zu vier Steinen legen zu können, müssen die dabei verwendeten Eigenschaften mindestens eine Übereinstimmung haben. Die anderen Eigenschaften müssen dabei alle gleich oder alle unterschiedlich sein. Ich könnte z. B. vier Steine aneinander legen, wenn darauf vier Frösche, auf jedem Stein aber ein anderes Blatt oder eine andere Waldfrucht abgebildet sind. Dafür gibt es dann Pilze und wer als erster 12 seiner Pilze weg hat, läutet das Spielende ein. Dann kommt es zu einer finalen Wertung, die ich hier aber nicht näher erläutern will.

Wenn ich einmal davon absehe, dass das Spiel bescheiden und vermutlich auch nicht vollständig erklärt wurde und ich daher nicht sagen kann, ob ich es wirklich zu 100 % verstanden habe, krankt The Glade vor allem an einem Umstand: Die Umsetzung ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Wenn man schon ein Naturthema nimmt, dann muss man auch ein wenig in die Gestaltung des Materials investieren. Die Steine sehen aus wie aus den 1970ern oder 1980ern. Dann lieber direkt abstrakt bleiben.

Moses binärer (Alb)traum

Verdeckte Mission von Moses klingt wie DAS Spiel für Nerds, weil die Karten nur Nullen und Einsen  enthalten. Liebhaber von Binärcodes kommen hierbei also auf ihre Kosten. Ansonsten wurde auch das Spiel nicht 100 % richtig erklärt, was angesichts der Tatsache, dass das Spiel extrem einfach ist, umso mehr erstaunt.

Bei Verdeckte Mission hat man drei Handkarten auf der Hand, von denen man

  • eine Karte von der Hand verdeckt in seine Auslage legt und sofort eine Karte nachzieht,
  • eine seiner verdeckten Karten in der Auslage umdreht oder
  • (wenn man mindestens eine Eins offen in seiner Auslage liegen hat) eine verdeckte Karte von einem Mitspieler klaut und offen in seine Auslage legt. Handelt es sich um eine Eins, passiert nichts weiter. Ist es eine Null, muss man eine seiner offen ausliegenden Einser an die Stelle legen, wo man die Karte geklaut hat.

Es gewinnt der Spieler das Spiel, der als erster drei Einser mehr als alle anderen Spieler offen in seiner Auslage liegen hat. Es sei denn, ein anderer Spieler hat keine offenen Karten in seiner Auslage und kann nun nach dem verkündeten Sieg genau fünf Nullen in seiner Auslage aufdecken. Ein Spieler gewinnt auch, wenn er am Ende seines Zuges genau sieben Nullen in seiner Auslage liegen hat.

Auch wenn wir nicht ganz regelkonform gespielt haben, ließ sich schon erkennen, dass Verdeckte Mission durchaus einen gewissen Reiz hat. Ob das Spielprinzip und das minimalistische Design lange tragen, lässt sich nach einmaligem Spielen nicht sagen. Aber wer auf Deduktionsspiele mit Taktieren steht, könnte Spaß an Verdeckte Mission haben.

Warum?! Warum?! Warum??!!

Who the f*ck kauft Who the f*ck?
Who the f*ck kauft Who the f*ck?

Who the f*ck? von Pegasus ist ein Spiel, bei dem man sich nach dem “Warum” fragt. Warum spielt jemand ein solches Spiel und warum sollte es Spaß machen? Und nach einer Runde Who the f*ck? kann ich die Frage nicht einmal für mich selbst beantworten.

Worum geht es? Bei Who the f*ck? liegen sechs Karten in der Mitte aus, die so genannte Wuselis zeigen. Wuselis sind dabei irgendwelche merkwürdigen Figuren. Die Wuselis in der Tischmitte sind von 1-6 durchnummeriert. In jeder Runde werden zu den Wuselis Fragen gestellt, z. B. welcher Wuseli besonders gut Purzelbäume schlagen kann oder welcher Wuseli ein guter Liebhaber ist. Danach stimmen alle verdeckt ab. Wird bei der Abstimmung die absolute Mehrheit erreicht, ist der Wuseli für die Wahl zum Super-Wuseli nominiert und kommt auf einen separaten Stapel. Haben wir keine absolute Mehrheit erreicht, verlieren wir einen Wellenlängenmarker. War dies unser letzter Marker, verlieren wir das Spiel. Schaffen wir es hingegen, sechs Wuselis für die Wahl zum Super-Wuseli zu bestimmen, kommt es zur finalen Runde, in der wir für einen Sieg ein einstimmiges Ergebnis brauchen.

Hat die Runde Spaß gemacht? Ja, irgendwie. Was aber mehr an den Mitspielern als am Spiel lag. Und daher  bleibt dieses “Warum”? Aber eins weiß ich sicher: Ich würde es mir nie kaufen oder von selbst auf den Tisch packen.

Word Traveler: Ein weiteres kooperativres Kommunikationsspiel. Vor 10 Jahren eventuell ein Kracher, auf der Messe zum Frust der Erklärbärin wenig beachtet.
Word Traveler: Ein weiteres kooperatives Kommunikationsspiel. Vor 10 Jahren eventuell ein Kracher, auf der Messe zum Frust der Erklärbärin wenig beachtet.

Word Traveler ist ein Kommunikationsspiel, welches mit farbenfroh illustrierten Boards und thematischem Material (Reisepässen!) daherkommt, aber schließlich doch im Fahrwasser von Codenames und dem inzwischen versandeten Interesse an Kommunikationsspielen einige Jahre zu spät kommt. Dabei ist die kooperative Jagd nach Sehenswürdigkeiten durchaus kurzweilig und natürlich äußerst interaktiv, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir das alles schon einmal gehabt haben. Es ist wie Codenames, nur dass wir mit Wortkarten und Richtungspfeilen auf Bilder des Spielbretts hinweisen müssen. Da hat das im letzten Jahr erschienene Spiel Secret Identity, bei dem wir mit Bildern auf Persönlichkeiten hinweisen mussten, mehr Freude bereitet.

Spiel Doch! Dortmund! Auch 2025!

Das war’s. Und das reicht für ein Wochenende intensives Spielen. Die Spiel Doch! in Dortmund ist aus. Ich freue mich auf das nächste Jahr.

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2 Kommentare

Axel Bungart
Axel Bungart 1. Mai 2024 at 15:00

Ich kann mich ja täuschen, aber es klingt, als wären hochgerechnet 75 % der Erklärbären nicht so sattelfest gewesen. Das wäre aber eine erschütternde Quote. Und vor allem: Woher wusstest Du, dass die Erklärung falsch war? .

Antwort
Dirk Janssen
Dirk Janßen 2. Mai 2024 at 07:27

Nein. Dies traf nur bei vier Spielen zu. Zumindest bei vier Spielen ist es aufgefallen.

Bei The Glade gab der Erklärbar zu, dass er das Spiel erst am Vorabend einmal mit seiner Frau gespielt hatte. Ihm erschien das Spiel sehr kompliziert und er schien überfordert damit, dass Spiel komplett zu erklären. Daher habe ich während des Spiels selbst immer mal wieder in die Regeln geschaut.

Bei Quicksand wurden die Regeln von zwei Erklärbären unterschiedlich erklärt. Vor allem, was mit Sanduhren passiert, die auslaufen und was mit Sanduhren passiert, die ins Ziel laufen. Ein Mitspieler, der das Spiel kannte, sagte dann auch später, dass die Regeln nicht 100% richtig erklärt wurden.

Bei Verdeckte Mission und Puerto Banana habe ich die Regeln beim Schreiben des Berichts noch einmal online nachgelesen. Daher kann ich mit Sicherheit sagen, dass die Regeln nicht ganz richtig waren. Allerdings muss ich bei Puerto Banana dazu sagen, dass die Erklärung von einer Mitspielerin kam, die das Spiel vorher erklärt bekommen und schon einmal gespielt hatte.

Grundsätzlich finde ich es auch nicht schlimm, wenn Fehler passieren. Wer kennt das nicht, dass man ein Spiel über Wochen falsch spielt, weil man ein feines Detail in den Regeln übersehen hat. Erklärbären bekommen häufig das Material kurz vor Beginn einer Messe zum Lernen zur Verfügung gestellt oder bekommen ihre Erklärung noch am Morgen der Messe. Da kann es dann schon einmal zu Unstimmigkeiten kommen.

Bei einigen Spielen haben wir am Samstag dann auch selbst die ausliegenden Regeln in die Hand genommen und uns das Spiel erklärt, u. a. bei Power Hungry Pets. Es war halt voll und die Erklärbären äußerst busy.

Daher bitte nicht falsch verstehen: Die Damen und Herren haben einen tollen Job gemacht Besonders die Dame, die uns Botanicus erklärt hat, war richtig gut. Allerdings haben einige auch keinen Hehl daraus gemacht, wenn sie ein Spiel ungern erklären. Da kam die Erklärung schon lustlos daher.

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