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Spielwarenmesse übernimmt Spielmesse Essen

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Paukenschlag zum Jahresstart

Die Nürnberger Spielwarenmesse hat die Internationalen Spieltage (SPIEL) in Essen übernommen. Die Veranstaltung gehört zu den wichtigsten Publikumsmessen der Gesellschaftsspielbranche. Nach eigener Aussage ist es die weltweit größte Spielemesse.blank

Die Übernahme geht aus einer Presseinformation hervor. Dort heißt es:

„Die Spielwarenmesse eG hat zum 1. Januar 2022 die Veranstaltung Internationale Spieltage SPIEL in Essen übernommen.“

Viele ungenaue Angaben

Die genaueren Hintergründe sind bislang unklar. Der Pressetext ist sehr vorsichtig an einigen Klippen vorbeiformuliert. So bleibt unbeantwortet, ob die Spielwarenmesse den Friedhelm Merz Verlag als Ausrichter übernommen hat. Es heißt zwar, dass Florian Hess, Vorstand der Nürnberger Spielwarenmesse, zusätzlicher Geschäftsführer wird. Die Presseinformation nennt aber nicht das Unternehmen, für das diese Personalergänzung gilt.

Team bleibt erhalten

Zugleich bleibt laut Aussagen der Spielwarenmesse das bisherige Veranstalterteam um Dominique Metzler als Verantwortliche in seiner Funktion. Der Name Friedhelm Merz Verlag bleibt jedoch unerwähnt. Sicher ist nur, dass der neue Messeausrichter sich auf das bisherige Team um Dominque Metzler stützt.

Zu dieser Meldung passt, dass der Friedhelm Merz Verlag vor Kurzem eine Stellenausschreibung veröffentlicht hat, mit der eine Messe-Projektleitung zu besetzen ist. Das Team wird offenbar erweitert, um die Aufgaben besser stemmen zu können.

Die Spielemesse in Essen soll eine Publikumsmesse bleiben

Eine für die vielen Messebesucher der Essener Spiel wichtige Aussage enthält die Presseinformation ebenfalls. So verkündet Christian Ulrich, Vorstandssprecher der Spielwarenmesse:

„Wir haben mit der Spielwarenmesse und den Internationalen Spieltagen zwei völlig verschiedene Konzepte, die sich jedoch thematisch stark überschneiden und dadurch auch Synergien schaffen. Mit der SPIEL erweitern wir unsere Verantwortlichkeiten im Spielebereich, ohne den für die Messe typischen Charakter zu verändern.“

Demnach bleibt die Messe in Essen erhalten und wird weiterhin eine Publikumsmesse sein, auf der die Besucher „auch künftig nach Herzenslust testen und spielen“ können. Welche konkreten Änderungen es gibt, geht aus der Übernahme bisher nicht vor.

Synergien oder Vereinheitlichung?

Die Spielwarenmesse ist die weltweit bedeutendste Fachausstellung für Spielzeug und angrenzende Bereiche. Die Spielemesse in Essen ist eine Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele, wobei auch Rollenspiel und Comics immer wieder zum präsentierten Angebote gehören. Beide Seiten sprechen von Synergien, die sich aus der Übernahme ergeben. Allerdings sind beide Messen auch so unterschiedlich, wie es nur geht. Es bliebt daher abzuwarten, ob die Spielemesse in Essen nun einen stärkeren „Hochglanzcharakter“ erhält, die Bedingungen in den Messehallen sich ändern oder alles weiterläuft wie bisher.

Welche genauen Hintergründe es gibt, bleibt bisher unklar. Der Friedhelm Merz Verlag musste 2020 die Spiel in Essen ausfallen lassen. Der Ersatz einer digitalen Spielemesse konnte den wirtschaftlichen Ausfall sehr wahrscheinlich nicht einmal annähernd kompensieren. Auch 2021 stand die Veranstaltung unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Es ist denkbar, dass der Veranstalter mit der Spielwarenmesse gern einen wirtschaftlich starken Partner ins Boot holen wollte, um die Messe mittelfristig zu sichern.

Die Spielwarenmesse ihrerseits spielt seit Jahren mehr oder weniger locker mit dem Gedanken, zu bestimmten Zeiten auch fachfremdes Publikum zumindest in Teilbereiche der Ausstellung zuzulassen. Diese Überlegung passte aber nicht zur Struktur der Spielwarenmesse in Nürnberg. Mit der Übernahme der Spielemesse in Essen können die Verantwortlichen nun für beide Bereiche die jeweils vielleicht wichtigste Veranstaltung nach ihren Wünschen gestalten. Zugleich boomen Gesellschaftsspiele weiterhin, sodass sich die Spielwarenmesse auch einen deutlichen wirtschaftlichen Effekt erhoffen darf.

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2 Kommentare

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Riemi 10. Januar 2022 at 20:46

Ich bin sehr gespannt wie sich die Übernahme auf die Spielemesse in Essen am Ende auswirkt. Bleibt der Wohnzimmercharakter oder mehr Bling! Bling! und Businesstrollys, statt speckige Rucksäcke. Oder werden wir mittelfristig eine Nürnberger Spielwarenmesse in Essen für Publikum erleben? Wir werden es sehen.

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Bernhard Zaugg 10. Januar 2022 at 23:46

Beim Hinweis, dass man mehr oder weniger locker mit dem Gedanken spiele, zu bestimmten Zeiten auch fachfremdes Publikum zumindest in Teilbereiche der Ausstellung zuzulassen, sträuben sich bei mir sämtliche verfügbaren Nackenhaare. Jedenfalls war nach meinem Dafürhalten bei der lange Jahre wirklich tollen Suisse Toy in Bern die Integration mehr oder weniger „fremder“ Inhalte wie Versicherungslösungen für Familien etc. der Anfang vom Untergang.

Plötzlich stimmte der Rahmen nicht mehr für das eigentliche Spieleangebot. Entsprechend nahmen erste Spieleverlage nicht mehr an der Veranstaltung teil, was zu einem gewissen Besucherrückgang führte, worauf weitere Anbieter ihr Engagement überprüften und die Messeleitung deswegen zusätzlich in neue Märkte zu expandieren versuchte. Inzwischen ist die Suisse Toy ganz verschwunden und man kann wirklich nur hoffen, dass uns bei der Messe in Essen eine Wiederholung dieser Ereignisse und Abläufe erspart bleiben wird!

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