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Zen Garden

Zen Garden – wer damit innere Einkehr und Entspannung verbindet, kennt das Legespiel von Mike Georgiou für 2 bis 4 kaiserliche Gartenbauexperten ab acht Jahren (Queen Games) noch nicht. Um die zahlreichen und komplexen Vorlieben des Kaisers zu berücksichtigen, muss der Spieler auf Wachsamkeitsmodus schalten: Das Budget ist begrenzt, und die Konkurrenz schläft nicht. 

Wie spielt man Zen Garden?

Material von Zen Garden - Foto von Queen Games

Eine Partie Spiel erstreckt sich über 16 Runden. Der aktive Spieler erwirbt eines der zwölf ausliegenden Gartenplättchen (Kosten je nach Lage auf dem Auswahltableau: gratis, eine oder zwei Münzen). Dabei muss er einerseits mit seinem Budget von zwölf Münzen haushalten, andererseits zusehen, dasjenige Gartenplättchen zu erwerben, das am ehesten den kaiserlichen Vorlieben entspricht. Diese sind im Vorliebentableau dargestellt: Es kann sich dabei um eine bestimmte Sorte von Böden, Wegen oder Accessoires handeln (jedes Gartenplättchen enthält eine individuelle Kombination dieser drei Kategorien).

kaiserliches Vorliebentableau bei Zen Garden - Foto von Tanja KS

Geschlossene Rundwege sieht der Kaiser besonders gerne. Er mag außerdem einheitliche Gärten: Der Architekt sollte möglichst bei einigen wenigen Sorten an Böden und Accessoires bleiben. Das ausgewählte und bezahlte Gartenplättchen platziert der Spieler auf eines der 16 Felder des quadratischen 4 x 4 Felder großen Gartens. Dabei muss es immer Kante an Kante zu bereits liegenden Plättchen abgelegt werden. Ein nachträgliches Drehen oder Verschieben des Plättchens ist nicht erlaubt. Einzige Ausnahme: Das Verschieben des kompletten Plättchenblocks waagerecht oder senkrecht ist möglich, solange der Platz ausreicht. Nachdem alle Spieler ihre Wahl getroffen haben, werden die verbliebenen kostenlosen Gartenplättchen aus dem Auswahltableau entfernt, die kostenträchtigen rutschen nach unten, sodass sie in der folgenden Runde jeweils um mindestens eine Münze günstiger sind. Die frei gewordenen Stellen werden aus dem Vorrat aufgefüllt. 

Lohnt es sich, in den kaiserlichen Gartenbau-Wettstreit einzusteigen?

Wertungstafel und Gartenplättchen bei Zen Garden - Foto von Tanja KS

Unbedingt! Das Spiel überzeugt in mehreren Bereichen. Zunächst einmal freut mich die Vielzahl an Möglichkeiten, Punkte zu erzielen: Das Vorliebentableau in der Optik einer mehrstöckigen Pagode zeigt insgesamt elf Wege auf, den Garten gewinnträchtig anzulegen. Besonders attraktiv erscheint die Anlage kreisrunder Wege (bis zu 15 Punkte je nach Anzahl) sowie die Verwendung möglichst vieler Accessoires einer Sorte. Schaffe ich es beispielsweise, zehn Kraniche in meinem Garten unterzubringen, erhalte ich hierfür bei der Wertung 13 Punkte. Sollte der Kranich außerdem noch der „großen Vorliebe“ des Kaisers entsprechen, bringt dies weitere zwei Punkte pro Kranich. Gelingt es mir außerdem, eine Reihe, Spalte oder Diagonale komplett mit Kranichen (oder einem anderen Accessoire-Typ) zu füllen, erhalte ich dafür schon im Spielverlauf jeweils drei Münzen. Indem ich mich auf einige Vorlieben konzentriere (es ist unmöglich, alle zu erfüllen), kann ich den Gewinn optimieren. Natürlich spielt der Glücksfaktor mit, denn auf dem Auswahltableau müssen die passenden Gartenplättchen zum richtigen Zeitpunkt ausliegen.

Zen Garden lässt sich rasch starten und hat dabei einen großen Wiederspielreiz. Das Spiel wird trotz einfacher Regeln nicht langweilig. Zwar bleiben einige Grundsätze gleich, wie die Vorliebe für vollständige Rundwege, Harmonie und Minimalismus. Die kaiserlichen Vorlieben für die Art der Böden, Wege und Accessoires werden für jede Partie neu per Zufall festgelegt. Daher wird der Gartenbauer immer wieder mit anderen Herausforderungen konfrontiert.

Hier kommen wir zum nächsten Pluspunkt, dem raschen Wechsel der ausliegenden Gartenplättchen. Da nach jeder Runde die verbliebenen kostenlosen Gartenplättchen des Auswahltableaus entfernt und durch die herabrutschenden Plättchen der nächst höheren Reihe ersetzt werden, entsteht hier ein dynamisches Angebot. Runde um Runde ergeben sich so immer wieder neue Chancen. Der rundenweise Wechsel des Startspielers sorgt für Ausgleich.

fertiger Garten eines Spielers bei Zen Garden - Foto von Tanja KS

Nicht zuletzt will ich das hochwertige und detailreich gestaltete Spielmaterial loben, das nicht nur Japan-Fans begeistern wird. Mitspielenden Kindern wird der Aufbau der Pagode mit den Kaiserplättchen viel Spaß bereiten.

Eine Anmerkung zur Strategie: Durch die hohe Wertung vollständiger Rundläufe (vier bringen 15 Punke ein) wurden wir in unseren Testrunden dazu verleitet, möglichst von Anfang an unsere Gärten danach auszurichten. Dies schränkte uns dann leider in der Gartengestaltung etwas ein: Das erlaubte Verschieben des Plättchen-Blocks innerhalb des Garten-Quadrates wurde von uns zunächst leider nicht genutzt. Dies ist schade, weil das Verschieben zusätzliche Dynamik ins Spiel bringen kann. Eine verloren gegangene Flächen-Harmonie kann auf diese Weise wieder hergestellt werden. Da diese aber nur mit zehn Punkten belohnt wird, erschienen die kompletten Rundwege für uns alternativlos.

Legespiel Zen Garden - Foto von Queen Games

Später haben wir herausgefunden, dass sich auch mit einigen unvollständigen Rundwegen, aber stärkere Ausrichtung auf Harmonie und Minimalismus mehr Punkte erzielen lassen. Auch will ich erwähnen, dass uns das Spiel ab drei Mitspielern deutlich mehr begeistert hat als zu zweit. Der schnellere Wechsel des Angebots ab drei Spielern belebt enorm. Insgesamt halte ich Zen-Garden für ein gelungenes vielseitiges Familienspiel.

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Zen Garden

  • Titel: Zen Garden
  • Verlag: Queen Games
  • Autor: Mike Georgiou
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 35
  • Jahrgang: 2020

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