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Spielgefühl: A.D.E.L.E.

A.D.E.L.E. - Ausschnitt - Foto von DMZ Games

Unendliche Weiten erkunden

„Odyssee im Weltraum“ nachzuspielen wird uns im Kickstarterproject A.D.E.L.E. von DMZ vorgeschlagen. Das erste mal in Essen probegespielt und dann gleich bestellt, konnte ich es nun schon mehrfach mit verschiedenen Gruppen spielen und bin sehr angetan. Anfangs waren Weltraumspiele nicht so mein Ding, aber egal ob Titel zu Perry Rhodan, Beyound The Sun oder eben auch A.D.E.L.E.: So langsam finde ich Gefallen daran. Bei A.D.E.L.E. spielt einer den Computer des Raumschiffs, um die Astronauten ( Mitspieler) an ihren Aufgaben zu hindern. Also Scotland Yard im All?

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Das Setting: Odyssee im Weltraum

Das Spielfeld ist ein Raumschiff mit den verschiedenen Raumebenen, und jeder Mitspieler bekommt ein Tableau, auf dem Aktionen, Kondition und Rucksack vorhanden sind. A.D.E.L.E. bekommt auch ein Tableau für die gehörigen Hindernisse, Energieanzeige, Anomalien und ein Kartenset. Fünf bestimmte Werkzeuge werden in den 20 Räumen des Raumschiffs verdeckt verteilt, der Rest der Räume mit anderen Utensilien verdeckt aufgefüllt. Die Astronauten werden per W20-Würfel in den Räumen des Raumschiffes verteilt, der Rundenmarker wird entsprechend der Spielerzahl eingesetzt und Zielplättchen werden per Zufall bestimmten Räumen zugeordnet. Diese Gegenstände in diese Räume zu bringen ist das Ziel der Astronauten. Dabei können sie wählen, ob die blaue oder rote Aufgabe erfüllt wird. Bei beiden Varianten hat A.D.E.L.E. die Möglichkeit, diese mit bestimmten Zuständen zu verhindern und eben zu gewinnen. Notfallkarten, die Katasrophen verursachen, helfen dem Schiffscomputer dabei.

Gegeneinander im All

Also, im Großen und Ganzen gilt es für die Astronauten, bestimmte Gegenstände im Raumschiff zu finden und an bestimmte Orte zu bringen. A.D.E.L.E. versucht das zu verhindern. Am Anfang zeigt eine Notfallkarte an, was als negative Aktion auf das Raumschiff zusteuert. In der jeweiligen Runde können die Astronauten durch Konditionsproben versuchen, diese zu verhindern.

In der sogenannten Planungsphase legen die Astronauten vier Aktionssteine verdeckt auf ihr Tableau. A.D.E.L.E. bleibt dabei außen vor. Die Astronauten können sich dabei durch die Räume bewegen, Türen öffnen, Räume nach den Objekten durchsuchen und diese an sich nehmen. Wobei diese erst verdeckt in den Rucksack gepackt werden müssen, denn diese zu benutzen, kostet auch eine Aktion. Computeraktionen kosten den Mitspieler sogar drei Aktionssteine. Wobei jeder Astronaut auch noch spezielle Eigenschaften hat. Am Computer können die Astronauten so Missionsobjekte aktivieren, Zustandschips der KI in direkten oder angrenzenden Räumen entfernt werden, Einschlagstoken aus dem All entfernen und Luftschleusen entsperren.

A.D.E.L.E. als Gegner

Bevor diese Aktionen aber aktiviert werden, schlägt der Bordcomputer zu. A.D.E.L.E. zieht neue Hindernisse aus einem Beutel und legt sie, höherwertig werdend, auf ihr Tableau. Danach wählt sie aus ihren vier Handkarten Räume aus, auf denen sie diese unterbringen möchte. Dabei ist immer eine Auswahl von zwei Räumen vorhanden. Auch gibt es Sonderkarten, die spezielle Aktionen erlauben. Die Hindernisse im Raum unterzubringen kostet Energie und zwar immer die teuerste. Nach ihrem Zug wird die Energie um 15 erhöht und die Handkarten werden aufgefüllt.

Nun dürfen die Astronauten sich an ihre Aufgaben wagen. A.D.E.L.E. hat nun  aber in ihren Zug Feuer im Raum gelegt, Computer lahm gelegt, Sauerstoff entzogen, Strom ausfallen lassen, Türen geschlossen und versucht, die Aufgaben der Astronauten zu erkunden. Am Ende werden Batterien leerer und das Rundenende geht dem „point of no return“ entgegen und somit dem Sieg des fiesen Computers.

Wie ist das Gefühl beim Spielen?

Soweit erst mal eine Kurzzusammenfassung des Grundspiels. Natürlich gibt es noch viel mehr im Spiel zu erkunden. Von zusätzlichen Terminals, Anomalien und Konditionsproben der Astronauten, die an die Lebensenergie gehen. Denn dabei muss immer eine bestimmte Zahl im Ergebnis erreicht werden. Sollte einer der Astronauten dabei sterben, gewinnt A.D.E.L.E ebenfalls. Auch kann man Objekte tauschen, heilen und in den Weltraum hinausgleiten.

Ich habe dieses Brettspiel mittlerweile mehrfach als A.D.E.L.E. gespielt. Dabei konnte ich die Astronauten in zwei Dritteln der Fälle schlagen. Glück spielt eine erhebliche Rolle in diesem Weltraumspiel. Wo liegen die Missionsobjekte, wo müssen diese hin, was ziehe ich als Hindernisse – kann ich sie bezahlen – und was kommen für Karten? Das sind wichtige Fragen. Absprachen unter den Atroanuten sind dabei notwendig und erwünscht. Und dieses bitte nicht leise, denn A.D.E.L.E. hört auf dem ganzen Schiff mit.

Spannender Ablauf

Der Ablauf ist spannend, aber durch die Anleitung nicht gut erklärt. Es gibt zwei Übersichtskarten, auf den auf beiden Seiten das gleiche aufgedruckt ist. Warum nicht für jeden Spieler eins? Und warum sind die Karten des Bordcomputers auch auf diesem Übersichtsblatt? Auch sind die zusätzlichen Terminals nur in der Anleitung erklärt, sodass vieles im Spiel immer wieder nachgeguckt werden muss.  Jeder muss aufpassen, dass man nicht eine Kleinigkeit übersieht. Denn vor lauter Kleinigkeiten wird oftmals der Notfall von den Astronauten vergessen. Ein besseres Übersichtsblatt mit den passenden Einzelheiten wäre hier angebracht gewesen.

Weiter erkunden

A.D.E.L.E. - Brettspiel - Foto von DMZ Games

Das Material ist sonst passend und der Spielwert steigt mit jeder Partie. Bisher halte ich dieses Brettspiel für ein sehr gutes Weltraumspiel, dem aber eine professionelle redaktionelle Bearbeitung gut getan hätte. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht gegen meine Mitspieler anzutreten. Man ist jederzeit „im“ Spiel, und Strategie und Glück halten sich gerecht die Waage. Ein Vorteil für eine Seite ist trotz meiner Siege als Bordcomputer noch nicht auszumachen. Bereut habe ich den Kauf jedenfalls nicht und freue mich, auch mal als Astronaut die Missionen zu erfüllen. Also es geht meine Odyssee im Weltraum noch weiter. A.D.E.L.E. hat Potenzial, das ich trotz der sperrigen Regeln weiter erkunden möchte. Bei dem Spielspaß mach ich das gerne!

Webseite von DMZ Games

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