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Spielgefühl: Sherlock – Mittelalter

Sherlock – Mittelalter - Die holde Maid - Ausschnitt, Bild von Abacusspiele

Atmosphärische Detektivkrimis lösen

Escape-Room-Spiele, Adventure Games und vor allem Detektivspiele sind in den letzten Jahren der große Hype im Gesellschaftsspielesegment. Ein besonders handliches Format bietet Abacusspiele mit der Detektivreihe Sherlock an. Dazu gibt es einen neuen Ableger: Sherlock – Mittelalter. Die ersten drei Ausgaben heißen Die holde Maid, Der Kaufmann von Kastilien und Von Dämonen besessen. Wie spielen diese Titel sich?blank

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Mittelalterliche Atmosphäre

Alle drei Fälle haben eins gemeinsam: Die Geschichte spielt irgendwo im mittelalterlichen Spanien. Dieser Rahmen zieht sich durch alle Kartentexte, Hinweise und die Namen der Figuren. Daher kommt durchaus eine zu den Geschichten passende Atmosphäre auf. Viele Hinweistexte und einige Falldetails wie Kräutersude, Dämonen, Kirchengesetze oder auch die Sprache über zwischenmenschliche Beziehungen sind geeignet, um die Fälle auch atmosphärische zu untermauern. Die drei Ausgaben passen in diesem Sinn perfekt in die Reihe.

Spaß durch die Geschichte

Es macht teilweise richtig Spaß, die Anlehnungen an das „dunkle Zeitalter“ mit all seinen Widersprüchen, Kuriositäten, dem Aberglaube und anderen Details zu verfolgen. Das ist bei Von Dämonen besessen so gut umgesetzt wie bei dem überraschenden Der Kaufmann von Kastilien oder bei Die holde Maid. Die Hintergrundgeschichte und die Kartentexte von Ricard Ibanez passen einfach gut zum Mechanismus von Josep Izquierdo und Marti Lucas.

Detektivspielreihe Sherlock – Mittelalter - Bilder von Abacusspiele

Der Mechanismus bleibt gleich

Anders sieht es beim Mechanismus aus. Dieser ist gegenüber der „normalen“ Sherlock-Reihe unverändert. Es wird sozusagen nur die jeweilige Hintergrundgeschichte in das mittelalterliche Spanien verlegt. Wie immer geht es darum, aus den vielen Karten mit den Hinweistexten allein oder durch Diskussionen in einer Gruppe von bis zu acht Leuten (ich halte maximal vier für besser) zu bewerten und miteinander in Bezug zu setzen. Da auch falsche Fährten unter den Karten sind und zugleich mindestens sechs Karten als Indizien ohne Fallbezug aussortiert werden müssen, ist ein akribisches Bewerten der Spuren erforderlich.

Am Ende sind zehn Fragen zum Fall zu beantworten. Das ist nur möglich, wenn alle die Zusammenhänge richtig rekonstruiert haben. Da die Kartentexte nur Hinweise geben, bleibt jedoch vieles bis zum Ende im Ungefähren. Echte Spürnasen sind hier gefragt.

Viele kleine Textschnipsel und spannende Fälle

Stellt sich am Ende die Frage: Macht Sherlock – Mittelalter Spaß? Das Spielgefühl ist toll. Die Geschichten bieten einen stimmungsvollen Rahmen, die Hinweise sind nicht so einfach einzuordnen, bleiben aber dem historischen Stil treu. Ich selbst fand Von Dämonen besessen relativ einfach. Dennoch gab es viel Verwirrung um einige Hinweise, die am Ende zum Fall gehörten. Der Kaufmann von Kastilien hat mir dagegen fast schon graue Haare gemacht. Eine richtig tolle Geschichte, die mehr als eine Wendung beinhaltete. Wie immer bei Sherlock waren einige Indizien nicht so offensichtlich und selbst am Ende nicht so selbsterklärend. Aber das muss so sein. Hier kommt zudem ein typisches Problem der Reihe zum Tragen: Findet sich nicht schnell ein roter Faden, ist die Lösung mühsam. Die holde Maid fügt sich da gut ein.

Diese Krimis der Reihe Sherlock – Das Mittelalter sind wie die regulären Ausgaben durchaus kniffelig. Da steckt unglaublich viel Unterhaltung in einer kleinen Schachtel mit ein paar Karten. Gegenüber anderen textlastigen Systemen bietet diese Reihe echtes Detektivgefühl. Fast wirkt es so, als wenn irgendwo eine Lupe, die Mütze und eine Pfeife umherschwirren würden. Passt hier nur nicht so gut, ist ja Mittelalter!

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