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Bohna Nostra

Bohna Nostra - Ausschnitt - Foto von Amigo Spiele

Bohnenschulden sind Ehrenschulden

Handelsversprechungen gibt es während eines Bohnanza-Spieles immer wieder. Doch so richtig gebunden an das eigene Versprechen fühlen sich in der Regel die wenigsten Bohnenanbauer. Das ändert sich jetzt grundlegend mit der Erweiterung Bohna Nostra von Uwe Rosenberg (Amigo Spiele). Jetzt müssen Versprechen, die während eines Handels gemacht werden, im Verlauf des Spiels auch eingelöst werden.

Wie läuft eine Partie Bohna Nostra?

Zu Beginn des Spiels wählt dazu jeder eine Charakterkarte mit den sechs zugehörigen Gefallenkarten (sie sind für alle Spieler gleich). Die Gefallenkarten werden gemischt und drei davon auf die Hand genommen. Wichtig: Diese Karten zählen nicht zu den Bohnenkarten und sind an keine Reihenfolge gebunden. An andere Spieler übergeben werden die Gefallen in der zweiten Phase im Rahmen des Bohnenhandels. Mit einem Gefallen kann man sein Angebot attraktiver machen. Der Spieler, der eine Gefallenkarte bekommt, legt sie offen vor sich ab und zeigt damit, wer ihm welchen Gefallen schuldet. Bis auf eine Sorte sind alle Gefallenkarten an das Einlösen während einer bestimmten der vier Phasen gebunden. Die vier Phasen, nach denen das Grundspiel abläuft, setze ich hier als bekannt voraus.

Beim Einlösen eines Gefallens hat der Schuldner keine Möglichkeit zum Widerspruch. In der vierten Phase (Karten nachziehen) werden auch die Gefallenkarten wieder auf drei ergänzt, falls noch genügend Karten im Vorrat sind.

Welche Gefallen lassen sich denn nun erweisen?

Einmal gibt es die „Jederzeitkarte“, bei der man jederzeit im Spiel dem Schuldner eine Bohnenkarte aus der Hand als Geschenk überreichen kann. Der Schuldner muss diese sofort anbauen. Dann gibt es zwei Karten, die nur in der ersten Phase eingelöst werden können. Hier muss der Schuldner bei nächster Gelegenheit entweder eine passende Bohnenkarte aus der Hand oder von einem seiner Felder abgeben. Die Karte, die in der zweiten Phase eingelöst werden kann, berechtigt den Gläubiger, eine der beiden aufgedeckten Karten von seinem Schuldner als Geschenk einzufordern. Für die Karte, die in der dritten Phase eingelöst werden kann, darf der Gläubiger eine Bohnensorte als Geschenk einfordern, die auf eines seiner Felder passen muss. Die sechste Karte kann man in der vierten Phase einlösen, indem man sich eine der vom Schuldner nachgezogenen Karten als Geschenk nimmt.

Lohnt sich die Erweiterung Bohna nostra?

Die „Bohnentalerzehn“ auf der Seite der Schachtel gibt an, dass es sich hier um die 10. Erweiterung handelt. Die Zählung beruht auf den Erweiterungen zur Neuauflage von 2016. Die Erweiterung ist natürlich nur mit dem Grundspiel oder mit Ladybohn zusammen spielbar.

Bohna Nostra - Schachtel - Foto von Amigo Spiele

In Spielerunden, in denen dem Gegner gerne „das blaue vom Himmel“ versprochen wird und in der die Spieler schon eine Runde später nichts mehr von dem wissen wollen, was sie versprochen haben, ist diese Erweiterung auf jeden Fall sinnvoll einsetzbar. Sie erlaubt auch einige neue taktische Überlegungen, vorausgesetzt natürlich man bekommt Gefallenkarten von anderen Spielern angeboten. In unseren Spielerunden, in denen man sich in der Regel an getroffene Vereinbarungen hält (bzw. nicht eingehaltene Versprechen oft zu „netten“ Diskussionen führen, die wir eigentlich nicht missen wollen), wurde diese Erweiterung recht schnell zur Seite gelegt. Von den Charakteren hätten wir uns ein bisschen mehr erwartet. Letztlich dienen sie nur als Anzeiger für die Spielerfarbe. Fazit: für Sammler ein „Muss“, der Spieler bleibt beim Grundspiel oder greift lieber zu anderen Erweiterungen.

Infos zu Bohna Nostra

  • Titel: Bohna Nostra
  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Uwe Rosenberg
  • Spieleranzahl (von bis): 3-7
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2019

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