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Impact – Battle of Elements

Impact - Ausschnitt Schachtel-Illustration - Foto von Ravensburger

Es gibt offensichtlich Spiele und Spiele (ich weiss, ich wiederhole mich): Solche, die anspruchvoll und interessant sind und mit denen man in mehr oder weniger fremde Sphären eintauchen kann und die so beispielsweise Dinge möglich machen, die auf andere Weise kaum erlebbar gewesen wären. Solche Spiele machen oft auch den meisten ganz einfach enorm viel Spaß.

Allerdings und notwendigerweise gibt es daneben dann halt immer wieder auch andere Spiele. Solche, bei denen man sich echt fragen kann, was das Ganze überhaupt soll. Insbesondere weil praktisch nichts beeinflusst werden kann und/oder alles derart simpel und banal bleibt, dass sich kaum jemand dafür erwärmen kann und schon gar niemand auf die Idee kommen würde, allenfalls eine Revanchepartie vorschlagen und starten zu wollen.

Dennoch muss fairerweise festgehalten werden, dass selbst diese Nicht- oder vielleicht eher Minispiele durchaus ihre Existenzberechtigung haben können. Beispielsweise wenn ganz einfach die Zeit oder auch die Mitspieler für einen echten Strategiekracher fehlen. Oder weil die Beteiligten auch mal nur etwas Leichteres klopfen und sich nicht allzu sehr anstrengen wollen. Und da schlägt dann gewissermassen aus heiterem Himmel plötzlich doch noch die wahre Stunde der Minispiele (wobei es selbst hier noch gute und halt auch andere gibt.

Worum geht es bei Impact?

Impact von Dieter Nüßle (Ravensburger), um das es hier geht, zählt ohne Zweifel zur Kategorie dieser Minispiele. Das macht schon ein kurzer Blick in die Anleitung sofort klar. Im Untertitel ist zwar noch vollmundig von einem Kampf der Elemente die Rede. Davon ist dann allerdings im Spiel selber kaum etwas zu merken. Stattdessen verläuft das Ganze überaus simpel und fast banal. Aber das braucht eben gar nicht unbedingt schlecht zu sein (vgl. oben).

Die Spieler erhalten alle dieselbe Anzahl Würfel ausgeteilt. Diese sind völlig identisch und weisen eine leere Seite sowie Symbole der erwähnten Elemente (Wasser, Feuer, Wind etc.) auf. Letztere sind allerdings im Grundspiel völlig bedeutungslos. Stattdessen gilt es reihum, die Würfel mehr oder weniger kunstvoll in den mit einer dünnen Schaumstoffmatten ausgepolsterten Schachtelboden zu schmeißen. Die Matte soll dabei das Rausspicken der Würfel verhindern, was wichtig ist und gut funktioniert, da Würfel ausserhalb der Arena sofort aus dem Spiel sind. Gleiches gilt für Würfel, die zwar drinnen, jedoch mit der leeren Seite nach oben liegen bleiben.

Anders dagegen Würfel in der Schachtel mit identischen Symbolen; sie dürfen vom glücklichen Werfer eingesammelt und rausgenommen werden. Nach Belieben darf anschließend noch ein weiterer Spielzug mit einem neuen Würfel unternommen werden (was meistens nicht sinnvoll ist). Dann wird die Schachtel weitergereicht und der Nächste kann oder muss sein Glück probieren und einen Würfel einsetzen für einen Wurf in die Schachtel.

Das ist eigentlich schon fast alles. Eine Sonderregel gibt es noch, wenn jemand eine völlig leere Arena antrifft, meist weil der Vorspieler neben leeren Flächen ausschliesslich Mehrfachsymbole erzielte und alle Würfel rausgenommen werden durften oder mussten. Dann ist der Nachfolgende dazu verpflichtet, in seinem Zug gleich alle eigenen Würfel aufs Mal in die Schachtel zu knallen – er kann dann nur noch hoffen, dass mindestens zwei gleiche wieder rausgenommen werden dürfen. Sonst ist für ihn sofort Feierabend. Wer nämlich keine Würfel mehr besitzt, scheidet augenblicklich aus, was bei uns gelegentlich sogar dem zwischenzeitlich Führenden mit den meisten Würfeln passiert ist und entsprechende Emotionen ausgelöst hat. Das geht so lange weiter, bis am Ende der letzte, der noch Würfel besitzt, Sieger des Spiels wird.

Lohnt sich das Würfelspiel Impact?

Kleine Zusatzvarianten würden zwar noch die jeweiligen Elemente und deren Sondereigenschaften ins Spiel bringen, doch kann man diese getrost gleich wieder vergessen. Sie machen das Ganze nur umständlicher und weniger intuitiv und sind so völlig überflüssig. Stattdessen überzeugt Impact mit seiner Gradlinigkeit und Schärfe und auch mit seiner Unberechenbar- und Ungerechtigkeit. Insbesondere die Regel mit der leeren Schachtel und der Verpflichtung, anschließend gleich alle eigenen Würfel aufs Mal einsetzen zu müssen, lässt jedes Mal die Wogen hochgehen. Und das ist letztlich die Kernkompetenz von Impact, ein kurzes und heftiges Spektakel zu liefern völlig ohne störende Elemente.

Das Ganze war schon 2012 unter dem Titel Der große Wurf veröffentlicht worden und es muss gute Gründe geben, wenn das Werk in der momentanen Überfülle neuer Spiele nochmals rausgebracht wird. Schon während der ersten Partie beginnt man zu spüren, was die Gründe dafür waren. Und tatsächlich hat Impact seine absoluten Stärken als reines Glücksspiel, das überaus überraschend emotional und spannend verlaufen kann – reiner Trash halt, den man lieben kann und vielleicht sogar muss (selbst wenn ich das möglicherweise hier lieber gar nicht so laut und öffentlich sagen möchte …).blank

Infos zu Impact – Battle of Elements

  • Titel: Impact - Battle of Elements
  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Dieter Nüßle
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2018

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