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Spielgefühl: Nusfjord

Brettspiel Nusfjord - Foto von Lookout Spiele

Ein Kleinod zappelt im Fischernetz

Egal ob es um den Aufbau eines Landwirtschaftsbetriebes oder das Management einer Höhlenwirtschaft bzw. verschiedener Bohnensorten und -felder geht oder die Rückkehr in die eigene Kindheit oder ein Abstecher an die französische Atlantikküste ansteht oder eine Festtafel bei den Wikingern vorbereitet werden soll: Udo Rosenberg versteht sein Handwerk und kreiert in regelmässigen Abständen interessante Spiele, die weitherum und auch bei mir selber zu den absoluten Favoriten zählen.

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Daher machen wir uns bei Nusfjord bereitwilligst an den Wiederaufbau einer heruntergekommenen Fischereisiedlung auf den Lofoten im Norden Norwegens. Die Schachtel ist prall gefüllt und weckt große Vorfreude. Alles lässt auf ein breit angelegtes, kniffliges Strategiespiel schließen, selbst wenn die Titelgrafik einigermaßen friedlich daherkommt. Und tatsächlich zeigt sich schon nach kürzester Zeit, dass die Abläufe an sich einfach und rasch verstanden und die Mechanismen bestens ineinander verzahnt sind.

Nusfjord spielen und Fische jagen

Das soll allerdings nicht heissen, dass Nusfjord anschließend ebenso locker vom Hocker zu spielen oder gar zu gewinnen ist. Ganz im Gegenteil, das Ganze ist überaus interessant und anspruchsvoll, aber das mögen wir ja normalerweise alle sehr. Außerdem sind in der Schachtel erfreulicherweise bereits zusätzliche Kartendecks mit neuen Herausforderungen enthalten, falls man Nusfjord irgendwann einmal in den Griff bekommen haben sollte. Aber bis dahin dürfte es eine ganze Weile dauern, da viel überblickt und abgewogen werden muss. Jede Entscheidung ist dabei wichtig, aber kaum eine alleine entscheidend für den Ausgang der Partie – Langzeitmotivation ist so definitiv garantiert, wenn man sich erst einmal auf Nusfjord eingelassen hat!

Jede der sieben Runden beginnt mit dem Fischfang, der abhängig von der Anzahl und Größe der eigenen Schiffsflotte ist. Dann setzen die Spieler abwechslungsweise je ihre drei Arbeiter ein, um von den damit verbundenen Aktivitäten und Vorteilen zu profitieren. Anschließend gibt es noch eine kleine Verwaltungsphase, in der beispielsweise die Arbeiter zurückgeholt werden und allenfalls neue Gebäudekarten ins Spiel kommen, bevor bereits der nächste Fischfang folgt.

Spielgefühl von Nusfjord: schneller und anhaltender Spielspaß

Das alles wickelt sich überaus flüssig und ohne große Wartezeiten ab (die Phasen 1 und 3 können sogar zeitgleich gespielt werden). Die primäre Herausforderung liegt im Aufbau eines möglichst effizienten Ressourcenmanagements unter den Rahmenbedingungen der jeweiligen Auslage und Spielsituation. Diese können sich laufend ändern und das sorgt für die bereits angesprochene Langzeitmotivation mit einer beträchtlichen Lernkurve und auch einiger Interaktion unter den Beteiligten mit den damit verbundenen Emotionen, wenn beispielsweise ein Aktionsfeld belegt oder Karten rausgenommen werden, die ich unbedingt für mich hätte nutzen wollen.

Ich habe inzwischen schon einige Partien hinter mir und ein Ende ist noch lange nicht absehbar – Nusfjord ist ein echtes Kleinod und zählt für mich bereits jetzt zu den absoluten Highlights des laufenden Spielejahrganges , das allen gefallen dürfte, die interessante und anspruchsvolle, aber nicht allzu komplexe Aufbauspiele lieben und suchen.

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