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MicroMacro: Crime City ist Spiel des Jahres 2021

Spiel des Jahres 2021 und Kennerspiel des Jahres 2021

Paleo zum Kennerspiel des Jahres 2021 gekürt

Die Jury Spiel des Jahres hat heute, am 19. Juli 2021, in Berlin die beiden Siegertitel Spiel des Jahres und Kennerspiel des Jahres verkündet. Zum Spiel des Jahres 2021 machten die Experten MicroMacro: Crime City, Kennerspiel des Jahres 2021 ist Paleo. Bereits vor wenigen Wochen hatte das Gremium Dragomino zum Kinderspiel des Jahres 2021erklärt.

Im Rahmen der Preisverleihung plauderte Erfolgsautor Wolfgang Kramer aus seiner Schaffenszeit. Er gewann fünfmal die beliebte Auszeichnung und gilt als Erfinder der typischen auf dem Spielbrett abgebildeten Siegpunkteleiste. Er kennt zudem das Kribbeln und die Anspannung vor der Preisverleihung. Er erklärte, dass aus dem Spiel auch wirtschftlich bedeutendes Unterhaltungsmedium geworden sei. Jedes Spiel laufe anders ab und im Gegensatz zu vielen anderen Unterhaltungsmedien steht ein Gemeinschaftserlebnis im Vordergrund. Für die Zukunft sieht er das Gesellschaftsspiel gut aufgestellt. Es habe die letzten rund 5.000 Jahre überlebt und werde auch die nächsten 5.000 Jahre überleben, sofern es die Menscheit noch gebe.

Spiel des Jahres 2021: MicroMacro: Crime City

Den Hauptpreis ergatterte der Titel MicroMacro: Crime City von Johannes Sich (Edition Spielwiese/Pegasus Spiele). Nominiert waren außerdem Die Abenteuer des Robin Hood von Michael Menzel (Kosmos) und Zombie Teenz Evolution von Annick Lobet (Scorpion Masqué/Asmodee).

Bei MicroMacro: Crime City sitzen alle gemeinsam vor einem Wimmelbild. Anhand einer Vorgabe versuchen sie, zusammen eine Kriminalgeschichte zu rekonstruieren. Dazu suchen sie bestimmte Figuren und Hinweise im Bild, folgen den Bewegungen von Personen und achten auf kleine Details. Dabei spielt kein einzelnes Bild eine Rolle, sondern ein gefundener zeitlicher Ablauf über mehrere gleiche Motive hinweg. Diese Kriminalfälle sorgen für Spannung und sind zugleich so zugänglich, dass jeder gern mitsucht. 1–4 Personen ab 8 Jahren erleben eine ganz besondere Kriminalgeschichte, die je nach Fall ca. 15 bis 45 Minuten dauern kann. Für Autor und Verlag ist es die erste Auszeichnung mit dem „roten Pöppel“.

Die Jury würdigt: „Fröhliche Menschen in Cafés. Kinder, die sich eine Kugel Eis vom Marktstand wünschen. Kunstliebhaber auf einer Vernissage. Doch mit unserem geschulten Detektivblick durchschauen wir diese vermeintliche Harmonie der Bewohner von Crime City. Über ein Dutzend Mord- und Todesfälle gilt es auf dem wuseligen und riesigen Stadtplan im Wimmelbildstil aufzuklären. […] Eifersucht, Hinterlist und Missgunst sind zwar die zentralen Themen in diesem kooperativen Suchspiel, es verpackt diese aber zuckersüß in augenzwinkernden und detailverliebten Zeichnungen.“

Das Spiel des Jahres ist weltweit die vermutlich wichtigste Auszeichnung für Gesellschaftsspiele. Durch die Kür des Titels kann ein Verlag in der Regel auf niedrige oder mittlere sechsstellige Verkaufszahlen im ersten Jahr hoffen. Die Auszeichnung soll Interessierten den Weg zu spannenden und guten Gesellschaftsspielen ermöglichen, die abseits von Klassikern mit modernen Mechanismen und einsteigerfreundlichen Regeln Familien generationsübergreifend an den Tisch bringen können.

Kennerspiel des Jahres 2021: Paleo

Kennerspiel des Jahres ist Paleo von Peter Rustemeyer (Hans im Glück). Ebenfalls nominiert waren: Die verlorenen Ruinen von Arnak von Michaela Štachová und Michal Štach – Min und Elven – (Czech Games Edition) und Fantastische Reiche von Bruce Glassco (Strohmann Games).

Paleo spannt ein Szenario, in dem die Spieler in die Rolle von Steinzeitmenschen schlüpfen. Nur gemeinsam können sie überleben, genug Nahrung sammeln und neue Werkzeuge entwickeln. Verschiedene Kartensets mit spielentscheidenden Rückseiten, ansprechendes Material und fordernde Aufgaben sind Garant für lang anhaltenden Spielspaß. Paleo richtet sich an 2–4 Personen ab 10 Jahren und dauert pro Partie eine knappe Stunde. Für Peter Rustemeyer ist es die erste Auszeichnung. Er zeigte sich überglücklich. Der Verlag hatte den Titel Spiel des Jahres bereits sechsmal erhalten.

Die Jury erklärt zum Siegertitel: Paleo gelingt es auf außergewöhnliche Weise, dynamische Geschichten und Bilder in den Köpfen der Gruppe entstehen zu lassen, die noch lange nach Spielende nachhallen. Im harten Kampf ums Überleben lernen wir, dass wir nur zusammen als Gruppe stark sind. Die Vielzahl an unterschiedlichen Ereignissen hält unsere Neugier über viele Partien dauerhaft aufrecht und belohnt das Erkunden dieser packenden und unnachgiebigen Steinzeitwelt.“

Das Kennerspiel des Jahres richtet sich an Interessierte, die bereits einige Erfahrung mit Familienspielen gesammelt haben und die neue Herausforderungen suchen. Die Titel basieren häufig auf etwas komplexeren Regeln und fordernden Mechanismen, ohne jedoch Familien völlig auszuschließen. Die bisherigen Siegertitel zeichnen eine Verbindung von Familienspiel zum Expertenspiel auf niedrigem Komplexitätsniveau nach.

Jury hat Sieger aus über 300 Veröffentlichungen ausgewählt

Die Preisverleihung stand wie im Vorjahr im Zeichen der Corona-Pandemie. Mehr noch als zuvor waren die Experten gefordert, digitale Kommunikations- und Spielwege zu probieren, um aus der Fülle von Veröffentlichungen die für ihre Zwecke am geeignetsten Spiele herauszusuchen. Etwa 300 Titel hat sich das Gremium näher angesehen. Aus diesem Fundus hat die Jury schließlich je drei Nominierte und insgesamt neun weitere Empfehlungen ermittelt.

Unverkennbar ist laut Jury der Trend zu Kampagnenspielen. Diese sind wie der Siegertitel beim Spiel des Jahres über mehrere Partien ausgerichtet. Teilweise kommen jede Partie neue Regeln oder zusätzliche Optionen hinzu. Dieser Trend zu Kampagnen und Legacy-Spielen ist nicht neu, besticht jedoch in diesem Jahrgang durch eine Vielzahl besonders herausragender Titel.

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