Reich der Spiele

Glasgow

Glasgow - Ausschnitt - Foto von Lookout Spiele

Glasgow von Mandela Fernández-Grandon führt uns zurück ins Zeitalter der Industrialisierung, wo Händler und Facharbeiter aus dem einst religiösen Zentrum Schottlands am Ufer des Flusses Clyde eine der reichsten Städte der damaligen Zeit schufen. Auch im gleichnamigen Spiel von Lookout Spiele versuchen zwei Spieler, mit Hilfe von Stein, Stahl, Gold und natürlich Whisky, eine Planstadt mit unterschiedlichen Gebäuden zu errichten. Hierzu ziehen Sie den Clyde entlang, der merkwürdigerweise einen Rundkurs bildet, um Ressourcen zu erwirtschaften und mit diesen dann Gebäude zu errichten.

Wie läuft das 2-Personen-Spiel Glasgow ab?

Zu Beginn wird dieser Rundkurs erstellt, indem wir Architekten- und Auftragsplättchen zu einem Kreis formieren, der in seinem Inneren die Stadt Glasgow entstehen lässt. Diese Stadt ist im Endergebnis 4×5 Plättchen groß. Architektenplättchen gibt es insgesamt vier und an jedes werden zwei zufällig gezogene Gebäudeplättchen angelegt. Diese kann man im Spielverlauf als Architekt verbauen, sobald man seine Figur darauf zieht  Die Auftragsplättchen füllen die Lücken zwischen den Architekten und sorgen für die zum Bauen erforderlichen Ressourcen (Stein, Stahl, Gold, Whisky), oder eine besondere Aktionsmöglichkeit. Eingesammelte Ressourcen werden auf den Spielertableaus ins Lager gelegt, wobei dort für jede Ressource eine Summengrenze besteht.

Glasgow - Material - Foto von Lookout Spiele

Das Spielprinzip ist denkbar einfach: Der Startspieler zieht seine Figur auf ein beliebiges Feld des Kreises und führt dann die Aktion des Plättchens aus. Man ist hierbei immer solange am Zug, wie man sich hinter der gegnerischen Figur befindet. Prescht der Startspieler also zu weit auf dem Rundkurs vor, hat der Gegner viele Möglichkeiten, sich in seinem Windschatten in aller Ruhe Ressourcen zu besorgen. Zieht man auf ein Architektenplättchen, kann man eines der dort liegenden Gebäude bauen, sofern man über die erforderlichen Materialien verfügt. Architektenplättchen sind auch die einzigen Plättchen, auf denen die 2 Spielfiguren gleichzeitig stehen dürfen.

Auftragsplättchen geben neben den Ressourcen aber auch die Möglichkeit, besondere Aktionen durchzuführen. Beispielweise kann man die Gebäude eines Architekten austauschen, Ressourcen tauschen, Fabriken aktivieren, Züge doppeln oder Gebäude unabhängig vom Architekten bauen. Durch den bei jedem Spiel zufällig gelegten Rundkurs ergeben sich immer neue Strategien, zumal auch die Gebäude nicht alle im Verlauf des Spiels verbaut werden können.

Entwicklung durch Gebäude

Für die Errichtung der Stadt gibt es sechs verschiedene Gebäudetypen: Läden, Parks, Bahnhöfe, Wohnhäuser, Wahrzeichen und Banken. Es gibt sie in unterschiedlichen Mengen und Wertigkeiten. Läden bringen beispielsweise in einer Stadt nur dann fünf zusätzliche Punkte, wenn sich das Plättchen an einer Ecke des Stadtrasters befindet, ansonsten sind sie nur einen Punkt wert. Wohnhäuser möchten für Bonuspunkte gerne nebeneinander gebaut werden, Parks werden immer wertvoller, je mehr man davon baut, Bahnhöfe geben Sonderpunkte für Sets aus verschiedenen Gebäudetypen, Wahrzeichen sind einfach nur wertvoller als normale Plättchen und Banken geben Punkte für am Ende nicht verbaute Ressourcen oder Fabriken. Womit wir bei den Fabrikplättchen wären, die eine Sonderstellung einnehmen. Fabriken liefern aufgedruckte Ressourcen, aber nicht beim Verbauen, sondern immer dann, wenn ein anderes Gebäude in die gleiche Zeile oder Spalte gebaut wird, was oft zu Kettenreaktionen führt. Die Ressourcen erhält dann nur der Besitzer der Fabrik. Der Besitz eines Gebäudes wird über einen kleinen Pfeil am unteren Plättchenrand bestimmt. Man legt ein Gebäude immer so, dass der Pfeil zu sich selbst zeigt. So kann man bei der Endabrechnung immer leicht erkennen, wem welches Gebäude gehört. Ist das 20. Gebäude errichtet, endet das Spiel und die Wertung der Gebäude und ihrer Sonderfunktionen bestimmt den Sieger.  

Lohnt sich das Gesellschaftsspiel Glasgow

Glasgow - Schachtel - Foto von Lookout Spiele

Als großer Fan von Spielen für 2 Personen fand ich hier die Kombination der verschiedenen Mechaniken gelungen, beispielsweise die Abgabe des Zugrechts, sobald man den vorne liegenden Spieler überholt hat. Auch ändert sich die Strategie aufgrund der in jeder Partie geänderten Reihenfolge der Plättchen und auch dadurch, dass immer zwei Auftragsplättchen nicht im Spiel sind. Wenn das – wie bei unserer ersten Partie – das Plättchen mit dem Whiskyfass ist, kann man Whisky nur noch über eine Fabrik erhalten, was die Verfügbarkeit stark einschränkt. Es gibt nämlich nur das eine Fass, dass immer den Besitzer wechselt, wenn man auf dem entsprechenden Plättchen landet, bzw. die Fabrik aktiviert. Whisky lässt sich dann als Jokerfunktion für jede Ressource einsetzen.

Für längeres Grübeln sorgte bei uns ein Passus in der Regel, wonach man beim Zug auf ein Architektenplättchen immer auf das linke Feld des Plättchens zieht und den dort möglicherweise stehenden Gegner auf das rechte Feld verschiebt. Uns war nicht klar, was diese Regelung bewirken sollte, bis wir einen Blick in die englische Regel geworfen haben. Dort ist es klarer beschrieben. Ist man der Erste auf dem Plättchen, stellt man sich direkt auf das rechte Feld. Kommt man als Zweiter stellt man sich auf das Linke. Grafisch ist das Thema Schottland nicht sonderlich gut erkennbar. Die abgebildeten Figuren könnten auch aus jeder anderen Industriestadt stammen. Das Material lässt nichts zu Wünschen übrig und ist aus sehr stabiler Pappe und Holz. Mit einer Spieldauer von knapp 30 Minuten und der abwechslungsreichen Verzahnung von Mechaniken hat es für mich einen hohen Wiederspielreiz.

Infos zu Glasgow

  • Titel: Glasgow
  • Verlag: Lookout Spiele
  • Autor: Mandela Fernández-Grandon
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2020

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