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Puerto Rico

Puerto Rico - Strategiespiel - Foto von Ravensburger

Infos zu Puerto Rico

  • Titel: Puerto Rico
  • Verlag: Ravensburger, alea Spiele
  • Autor: Andreas Seyfarth
  • Spieleranzahl (von bis): 3-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12-
  • Dauer in Minuten: 90
  • Jahrgang: 2002

blankBeim ersten Lesen der Regel beschleicht einen das Gefühl, dass Puerto Rico recht unübersichtlich werden könnte – insbesondere die verschiedenen Sondereigenschaften der einzelnen Gebäude sind ziemlich vielfältig und bei einem ersten Spiel kaum zu durchschauen. Aber wie gesagt, das ist der erste Eindruck. Im wirklichen Spiel wird die Sache viel schneller klar, als man gedacht hat. Und es entwickelt sich – so viel schon vorweg – ein überaus reizvolles Spiel mit einer solchen Menge an möglichen Spielstrategien, dass man viele, viele Spiele brauchen wird, um sie hinsichtlich ihrer Erfolgschancen auszuloten.

Puerto Rico spielt in der Zeit der ersten Siedlungen in der Neuen Welt. Da es damals wichtig war, von dort Waren nach Europa zu liefern, gibt es Siegpunkte für das Beladen von Schiffen mit Mais, Indigo, Zucker, Tabak und Kaffee. Aber allein mit dem Anbauen und Verschiffen ist es nicht getan, da auch eine gewisse Infrastruktur benötigt wird, die die Arbeit einfacher und rentabler macht – und außerdem noch weitere Siegpunkte bringt.

Das Spiel läuft nun wie folgt: Der jede Runde wechselnde Startspieler wählt aus den möglichen Aktionen eine aus, und führt sie durch: Da gibt es die Siedler, die neue Felder urbar machen, den Bürgermeister, der neu ankommende Kolonisten den Spielern zuweist, den Aufseher, der die Kolonisten zur Arbeit „antreibt“ und so Waren produziert. Der Baumeister ermöglicht die Errichtung von Gebäuden (dazu unten mehr). Beim Händler macht man Waren zu Geld und der Kapitän verschifft Waren zurück in die alte Heimat und verschafft so Siegpunkte. Schließlich gibt es noch den Goldgräber, der zwar meist nicht viel, aber dafür sicheres Geld erwirtschaftet.

Nachdem der Startspieler seine Aktion durchgeführt hat, folgen die anderen und dürfen – sofern möglich – das Gleiche tun, wobei ihnen allerdings ein Privileg, das der Startspieler hat, nicht zur Verfügung steht. Dann wählt der Nächste eine der noch verbleibenden Möglichkeiten und so fort. Hat Jeder eine Aktion gewählt, wechselt der Startspieler und alle Aktionen stehen erneut zur Verfügung. Wenn die Siegpunkte oder die Kolonisten alle vergeben beziehungsweise im Spiel sind, endet die Partie und es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.

Eine dritte Möglichkeit für das Spielende ist gegeben, wenn ein Spieler alle zwölf zur Verfügung stehenden Stadtfelder bebaut hat – womit wir beim Bauen wären. Da gibt es zum Einen die Betriebe, die die geernteten Rohstoffe verwerten: Zum Beispiel nutzt der schönste Zucker-Ertrag nichts, wenn man keine Zuckermühle hat. Weiterhin gibt es Gebäude, die Einkommen steigern oder andere Vorteile bringen. Je „stärker“ sie sind, desto mehr kosten sie in der Anschaffung und kommen dadurch erst nach und nach ins Spiel. Aber sie müssen auch betrieben werden, sodass ein kontinuierlicher Nachschub an Arbeitskräften unabdingbar ist, sonst kann man sie nicht nutzen. Darüber hinaus bringen die Bauten weitere Siegpunkte.

Puerto Rico ist ein Spiel, dem man die lange Entwicklungsdauer anmerkt, denn es funktioniert hervorragend. Alle Mechanismen sind gut verzahnt und greifen logisch ineinander. Außerdem ist die Grafik sehr gut geraten und am Material gibt es nichts auszusetzen – einzig die Kolonisten hätten etwas größer sein können, dafür wäre in der ansonsten gut gefüllten Schachtel noch Platz gewesen.

Ein Fazit? Puerto Rico kam in verschiedenen Spielrunden sehr gut an und wir werden wohl noch lange unsere Freude daran haben – und sei es nur, um andere Strategien auszuprobieren. Aber das waren alles Spieler, die nichts dagegen haben, wenn ein Spiel mal etwas anspruchsvoller ist und länger dauert.

Leute, die sich eher selten an den Spieltisch setzten, sind sicherlich mit diesem Spiel überfordert und werden eher Frust als Freude erleben. Aber die sind auch nicht als Kunden für dieses Spiel im Blick des Verlags gewesen.

 

 

 

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