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Everdell

Everdell - Ausschnitt - Foto von Starling Games

Herzlich Willkommen im wunderschönen Tal von Everdell! Beim Brettspiel Everdell von Starling Games handelt es sich um ein Städtebau- und Worker-Placement-Spiel für Viel- und Gelegenheitsspieler. In Everdell spielt man eine Gruppe von Waldtieren. Zur Auswahl stehen vier verschiedene Tierarten: Igel, Mäuse, Eichhörnchen oder Schildkröten. Eine Partie wird ab 14 Jahren empfohlen und ist mit 1-4 Personen spielbar. Die Dauer beträgt 40-80 Minuten, dies war auch bei meinen Partien so. Das Spiel ist von James A. Wilson und die Illustration wurde vom Andrew Bosley sehr schön und detailreich umgesetzt.

Worum geht es bei Everdell?

Everdell Spielplan - Foto von Jenny Klang

In Everdell geht es darum, mit den Waldtieren über vier Jahreszeiten Ressourcen zu sammeln, um eine eigenen Stadt zu gründen. Mit den erarbeiteten Ressourcen kann man dann den angegebenen Wert auf der Karte bezahlen, um so Personen oder Gebäude für seine Stadt zu erhalten. Wenn man keine Karten mehr ausspielen kann oder keine Arbeiter mehr zum Ressourcen sammeln hat, muss man sich auf die nächste Jahreszeit vorbereiten und die erste Runde ist zu Ende. Das Spiel beginnt im Winter und geht über vier Runden bis zum nächsten Winter. Danach gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten, die er auf seinen ausgespielten Karten angesammelt hat.

Everdell ist ein wunderschönes Spiel, das leider einige Schwächen hat

Das Spiel ist in der ersten Runde sehr schwer, da man anfangs nur zwei Arbeiter besitzt. Hierdurch sind die Aktionsmöglichkeiten so stark eingeschränkt, dass man gar nicht weiß, was man als erstes machen soll. Es ist nicht möglich, alle benötigten Ressourcen mit zwei Aktionen zu erhalten. Das macht das Spiel in der ersten Runde ziemlich träge. Dies ändert sich aber in den folgenden Runden, da man in diesen weitere Arbeiter erhält und so in der vierten Runde sechs Arbeiter einsetzen kann.

Es gibt auch die Möglichkeit, Everdell in einer Solovariante zu spielen. Dort geht es allein gegen Ratten als Gegner. Die Rattenfiguren sind aber nur in der Deluxe-Edition enthalten. Wen man die Standard-Ausgabe besitzt, muss man die Rattenfiguren bei Starling Games nachordern oder die anderen Waldtiere nutzen. Schade, dass der Verlag für die angebotene Solovariante das nötige Spielmaterial in der Standard-Variante nicht mitgeliefert hat.

Everdell Waldtiere - Foto von Jenny Klang

Spielmaterial

Das Spielmaterial hat eine sehr gute Qualität. Leider ist aber der Baum aus Pappe. Dieser dient im Spiel als Kartenhalter und sieht sehr schön aus. Aber da er aufgebaut mit ca. 26 cm Höhe nicht in die Spielschachtel passt, müsste man diesen jedes Mal wieder auf- und abbauen. Dieser Auf- und Abbau beansprucht das Material des Baumes sehr. Es gibt optional die Möglichkeit, einen Baum aus Holz zu kaufen, dieser ist deutlich stabiler und weniger anfällig gegen Beschädigungen. Und er  kostet wiederum zusätzlich Geld.

Everdell ist ein sehr hochwertig ausgestattetes Spiel, deshalb enttäuscht es sehr, dass die Siegpunktmarker nur aus Pappe gefertigt wurden. Aber auch diese sind beim Hersteller in einer Hochwertigeren Variante aus Metall zu erwerben. Das andere Spielmaterial hat eine tolle Haptik und besteht bei den Beeren aus einer Art weichem Silikon, das Harz besteht aus kleinen Kunstoffkristallen, die Kiesel aus einem harten glatten Kunststoff und die Zweige sind kleine Holzspielsteine.

Siegpunkt Marker Standard und Deluxe - Foto von Jenny Klang

Die Spielanleitung ist leider etwas dürftig. Sie enthält sehr viele kleine Geschichten zu Everdell, aber in manchen Abschnitten fehlt eine etwas genauere Beschreibung zum Ablauf und den Mechanismen. Man muss dort oft zwischen den Zeilen lesen und viel rätseln, wie manche Aktionen richtig funktionieren. Dies stört natürlich in den ersten Partien den Spielfluss. Der Verlag hätte sich hier etwas mehr auf den Regeltext, statt auf die Geschichten konzentrieren sollen.

Fazit: Lohnt sich der Kauf?

Alles in allem muss ich sagen: Everdell ist das schönste Worker-Placement-Spiel, was ich je gespielt habe. Es ist stimmig und ich kann wunderbar in die Welt von Everdell eintauchen. Die 128 schön illustrierten Karten wecken Hunger, immer mehr Karten zu ziehen, nur um sie anzusehen. Die Mechanismen funktionieren ebenfalls sehr gut. Sobald man die Spielanleitung verstanden hat, lässt sich das Brettspiel ohne Schwierigkeit bewältigen. Die Einstufung ab 14 Jahren empfinde ich etwas zu hoch, denn es ist schon für Kinder ab 10-12 Jahren problemlos spielbar.

Everdell Covermotiv - Foto von Starling Games

Everdell ist ein „Einsteiger-Kennerspiel“, es lässt sich sehr gut zu zweit, aber auch zu dritt oder viert spielen. Ich würde es Spielern empfehlen, die sich das erste Mal an ein Kennerspiel heranwagen möchten, da die Regeln trotz der schwachen Anleitung nicht ganz so kompliziert sind. Aber auch Kennerspiel-Profis werden voll auf ihre Kosten kommen. Wer lange Freude oder eine höherwertigere Version haben möchte, kann bzw. muss jedoch tief in die Tasche greifen und zum Grundspiel den Holzbaum sowie die Metallmünzen erwerben. Für die Solospieler unter euch werden dann noch einmal ein paar Euro fällig für die fehlenden Rattenfiguren. Das alles kann Everdell zu einer teuren Angelegenheit machen.

Spielanleitung zu Everdell

Infos zu Everdell

  • Titel: Everdell
  • Verlag: Starling Games
  • Autor: James A. Wilson
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 14
  • Dauer in Minuten: 40-80
  • Jahrgang: 2018

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