Infos zu The Castles Of Tuscany
- Titel: The Castles of Tuscany
- Verlag: Ravensburger, alea Spiele
- Autor: Stefan Feld
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 45-60
- Jahrgang: 2020
Ob in Burgund oder in der Toskana, überall kann das eigene Land wunderbar mit zahlreichen Gebäuden und Landschaften ausgebaut werden. Und obwohl dies für die Landfürsten in der Toskana erheblich unkomplizierter vonstattengeht, macht es genau so viel Spaß und kann die Landfürsten zudem super darauf vorbereiten, später eventuell auch Gebäude in Burgund zu bauen.
Wie funktioniert The Castles of Tuscany? – Eine kurze Regelübersicht
The Castles of Tuscany (Alea Spiele/Ravensburger) ist ein Entwicklungsspiel von Stefan Feld für zwei bis vier Spieler und lässt sich als kleiner Bruder des Spiels Die Burgen von Burgund bezeichnen. Wie aus der Einleitung zu erahnen, wird deshalb in dieser Rezension häufig der Vergleich zu diesem Spiel gezogen.
Über drei Durchgänge hinweg versuchen die Spieler in The Castles of Tuscany durch geschicktes Platzieren von Gebäuden und Landschaften auf ihrem eigenen Tableau die meisten Siegpunkte zu erlangen. Ausgehend von ihrem Startplättchen fügen die Spieler ihrem Gebiet nach und nach weitere Gebäudeplättchen hinzu. Jedes Gebäudeplättchen darf dabei jedoch nur auf ein freies Feld mit der entsprechenden Farbe gelegt werden.
Um dies zu tun, haben die Spieler in jedem ihrer Züge die Auswahl zwischen drei verschiedenen Aktionen. Sie können zum einen ein Gebäudeplättchen aus der Auslage nehmen, in der jeweils immer acht Gebäudeplättchen für alle vorhanden sind. Wählt ein Spieler diese Aktion, legt er das gewählte Plättchen zunächst auf ein freies Feld seiner Zwischenablage und füllt den Vorrat mit einem Plättchen seines Nachfüllstapels auf. Ein Durchgang endet, sobald ein Spieler den ersten, zweiten bzw. dritten Stapel seiner Nachfüllplättchen aufgebraucht hat. Zum anderen könne die Spieler auch ein Plättchen aus seiner Zwischenablage auf einem Feld ihres Tableaus platzieren. Hierzu müssen sie lediglich zwei Handkarten in der entsprechenden Farbe ablegen. Ist das Gebäude auf dem Tableau platziert, erhält der Spieler je nach Gebäudeart einen Bonus für das Spiel. Dies können extra Züge, weitere Handkarten oder auch weitere Felder für die eigene Zwischenablage sein. Ein zentrales Element des Spiels ist es, dass die Spieler die Boni verschiedener Gebäude während des Spiels verstärken können. Je nachdem, welche Boni verstärkt werden, ändert sich die taktische Ausrichtung eines Spielers sehr stark. Als dritte Aktion steht dem Spieler zur Auswahl, zwei Handkarten zu ziehen, um in den folgenden Runden besser die eigenen Gebäudeplättchen auslegen zu können.
Siegpunkte können die Spieler auf verschiedene Weisen erlangen, meistens jedoch durch das Fertigstellen eines Farbgebiets auf ihrem Tableau. Weitere Möglichkeiten sind Punkte auf Ertragskarten, die im Spiel gezogen werden können, oder das Ausbauen einer möglichst vielfältigen Landwirtschaft. Die Siegpunkte werden dazu auf zwei verschiedenen Leisten festgehalten. Punkte, die im Spiel erlangt werden, werden auf der grünen Leiste vermerkt. Ist ein Durchgang beendet, so werden die Punkte der grünen Leiste auf die rote Leiste übernommen bzw. hinzuaddiert. Die grüne Leiste wird danach nicht zurückgesetzt, sodass z. B. Punkte aus dem ersten Durchgang drei Mal im Spiel gewertet werden und dementsprechend wertvoller sind.
Lohnt sich das Spiel The Castles of Tuscany?
Zunächst einmal ist das zuletzt erklärte Punktesystem des Spiels hervorzuheben. Viele Strategien und Handlungsmöglichkeiten im Spiel versprechen eindeutig auf lange Sicht mehr Erfolg als andere, doch steht das Punktesystem dem entgegen, dass diese Spielzüge auch gleichzeitig die besten sind. Schnell erreichte Punkte sind dreifach so viel wert wie erst später im Spiel erzielte. Es gilt also, eine gute Mischung aus frühen Punkten und langfristigeren Strategien zu finden, damit einem z. B. am Ende nicht die Puste ausgeht. Zu vergleichen ist diese Regelung mit der Punktewertung vervollständigter Farbbereiche im Spiel Die Burgen von Burgund. Hier geben früh vervollständigte Gebiete mehr Punkte als die, die später im Spiel vervollständigt werden. Bei The Castles of Tuscany fällt dies jedoch eindeutig schwerer ins Gewicht.
Beide, nicht eins davon gehören in die Sammlung!
Der wohl größte Unterschied zwischen den beiden Spielen liegt aber wohl im Komplexitätsgrad der Spiele. Während dem Spieler in Die Burgen von Burgund durch das Einsetzten seiner zwei Würfel zahlreiche Möglichkeiten zur Auswahl stehen, ist die Auswahlmöglichkeit an Aktionen in diesem Spiel weiter eingegrenzt. Dies macht The Castles of Tuscany jedoch auf keinen Fall zu einem schlechteren Spiel. Aussagen, dass man nur eines der beiden Spiele in seiner Sammlung haben sollte, sind ebenso falsch. Beide Spiele können sehr wohl nebeneinander existieren, da sie völlig verschiedene Ansprüche haben. Für Abende, an denen man weniger Lust auf ein komplexeres Spiel hat, aber trotzdem die Mechanismen und das Gefühl von Die Burgen von Burgund haben möchte, ist dieses Spiel genau das richtige. Auch für Spieler, die Die Burgen von Burgund noch nicht gespielt haben, bietet The Castles of Tuscany einen super Einstieg in die Mechanismen des großen Bruders. Auf der einen Seite findet sich eben vieles aus Die Burgen von Burgund wieder, auf der anderen Seite bietet das Spiel aber auch genug Neues, um die Spieler vor komplett unterschiedliche taktische Herausforderungen zu stellen.
Einladend präsentiert
Rundum ist The Castles of Tuscany ein tolles Kennerspiel, welches sich nach ein/zwei Partien in wirklich sehr kurzer Zeit spielen lässt und auch für zwei Spieler wunderbar funktioniert. Durch die verschiedenen Verstärkungen der einzelnen Boni der Gebäude lassen sich verschiedenen Taktiken über das Spiel hinweg umsetzten, was eine große Abwechslung in das Spiel bringt. Über eine stetige große Auswahl an Handkarten lassen sich ebenso viele Punkte am Ende des Spiels erzielen wie z. B. auch durch viele Ertragskarten oder Bonuszüge. Zudem wird dem Spieler schönes Material geboten und es ergibt sich zusammen mit den zahlreichen Plättchen ein buntes Bild auf dem Tisch, das förmlich zum Spielen einlädt.
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