Die geheimnisvolle Welt der Druiden und ihrer Zauberkraft dient Leo Colovini als Hintergrund für sein Kartenspiel Druids. Die Mitspieler sind hierbei aufgerufen als Druiden von Futark aus rohen Steinen, den so genannten Gemmen, kostbare Runenamulette herzustellen. Und das geht so:
Jeder Spieler erhält neben Gemmenkarten, die es in sechs unterschiedlichen Farben mit Werten zwischen eins und neun gibt und aus denen später die punkteträchtigen Runenamulette werden, noch Dienerkarten im Wert zwischen eins und sechs. Pro Spielzug werden entweder zwei Gemmenkarten oder eine Gemmen- und eine Dienerkarte verdeckt an die mystischen Orte angelegt, an denen im weiteren Spielverlauf die Wertungen stattfinden werden. Jeder dieser mystischen Orte gibt die Gemmenart beziehungsweise Farbe vor, die hier gewertet werden soll.
Wie wird nun also gewertet? Vor seinem eigentlichen Spielzug, also dem Auslegen der Karten, darf der Spieler an einem Ort eine Wertung auslösen, vorausgesetzt es liegen mindestens drei Karten aus, unter denen zwingend eine Dienerkarte sein muss. Nun werden die Karten aufgedeckt und die zu vergebenen Punkte ermittelt. Gemmen werden nur in Runenamulette verwandelt, wenn sie am richtigen Ort liegen. Gewertet wird nach einem witzigen System: Als erstes kommen die schnellsten Diener, nämlich diejenigen mit dem geringsten Kartenwert, zum Zuge. Deren Besitzer punkten dem Wert ihrer Diener entsprechend, ein Einer-Diener bringt auch nur einen Punkt. Die restlichen Punkte werden der Reihe nach vergeben. Reichen diese nicht für alle ansässigen Diener aus, gehen die langsameren von ihnen leer aus. Allerdings kann im günstigen Fall der Letzte auch mal der Erste sein. Bei einem Punkteüberschusses erhält der „langsamste“ Diener nämlich alle restlichen Punkte. Pro Punkt schreitet der Spieler mit einem Minipöppel auf einer Punkteleiste, die aus sechs Karten besteht, um ein Feld voran. Diese einfache, „mitwandernde“ Kartenleiste ist nicht nur eine einfallsreiche Lösung für eine kleine Packung, sondern leitet eventuell auch das Spielende ein. Jedesmal wenn ein Spieler über die Leiste hinausziehen würde, wird die letzte Karte der Leiste vorne angelegt. Stand auf dieser Karte der Pöppel eines Mitspielers ist das Spiel vorüber. Andernfalls tritt das Spielende erst nach der elften Wertung ein.
Druids ist ein nettes kleines Bluff- und Kartenlegespiel, bei dem es vor allem darauf ankommt, die Mitspieler richtig einzuschätzen. Hierbei sollte man stets darauf bedacht sein, einen Mitspieler tunlichst nicht an einem Ort alleine punkten zu lassen (was jedoch schneller passieren kann, als man denkt). Das könnte für diesen einen fatalen Punktevorsprung zur Folge haben. Überhaupt gilt es, am Besten an jedem magischen Ort mitzumischen, um so möglichst viele Punkte vor den Mitstreitern in Sicherheit zu bringen. Aufgrund des originellen Wertungssystems ist das Plazieren der Diener natürlich von entscheidender Bedeutung. Im Vorteil ist hier, wer sich genau merken kann, wo er welchen Diener abgelegt hat. Und selbstverständlich ist Bluffen ungemein angesagt, so kann man zum Beispiel durch das Ablegen falscher Gemmen an einem Ort den Eindruck erwecken, das dieser besonders wertvoll sei. Anzumerken ist noch, dass Druids durch das verdeckte Ablegen der Karten äußerst glücksabhängig ist.
Wen eine reichlich holprig und unnötig umständlich geschriebene Regel nicht abschreckt, der es leider auch an hilfreichen Beispielen mangelt, der darf sich mit Druids auf ein gleichermaßen spannendes wie witziges Spiel freuen, das in jeder Besetzung gleich viel Spaß macht. Die schöne und dem Thema entsprechend stimmige Gestaltung der Karten trägt ein übriges dazu bei.
Infos zu Druids
- Verlag: Kidult Games
- Autor: Leo Colovini
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2004
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