Kunterpunkt

Was ist denn Kunterpunkt? So der erste Eindruck, als das Spiel (frechverlag) auf den Tisch kommt. Aber es geht hier um Käfer, vielmehr um die Punkte auf dem Rücken der Käfer. Also ein Gartenspiel? Denn bei diesem Titel von Julia Thiemann und Christoph Waage wollen wir möglichst viele Siegpunkte innerhalb der Käferfamilie sammeln. Klingt wirr? War es auch beim ersten Mal, aber es wurde dann später doch verständnisvoller. Letztendlich finden wir hier eine neue Veröffentlcihung in der mittlerweile großen Familie der Roll & Write.

Spielablauf von Kunterpunkt

Jeder Spieler bekommt einen Käferblock  und je nach Spieleranzahl, geht es über vier oder fünf Runden. Man kann dabei Punkte auf seine Käfer setzen oder eine kleine Wiese auf dem Blatt durchsuchen. Dabei finden wir sechs farbige Würfel in den Farben der Käfer und nach deren Wurf, darf der aktive Spieler die jeweils beiden Würfel mit den kleinsten Werten zu sich nehmen. Danach nehmen sich die Mitspieler ebenfalls übrig gebliebene Würfel.

Dabei ist es von der Spieleranzahl abhängig, wer wieviele Würfel nimmt. Aktiver Spieler wird dabei jedesmal der nächste Mitspieler und auf dem Blatt wird am Anfang immer einer der Würfel auf dem Blatt abgekreuzt und man hat die ersten Punkte zum Anschreiben für seine Käfer. Aber man kann die fallenden Würfel dann auf zwei Arten verwenden.

Kunterpunkt: Die lieben Käfer

Man setzt die Punkte des Würfels auf seine farblich passenden Käfer. Denn diese sind farblich analog zu den Würfeln.

Man fängt links an und kann dann immer weiter nach rechts wandern. Dabei muss man sich immer an die Würfelzahlen halten, diese aber auch würfelgerecht auftragen. Da geht eine Fünf mit einer gezeichneten Zwei und Drei, da die Punkte an ihren Stellen bleiben. Eine Drei und zwei Einsen gehen nicht, da die Eins ja nur einmal auf dem Würfel in der Mitte vertretbar ist.

So versucht man, seine Käfer möglichst gleichwertig zu bepunkten und dabei noch Bonuspunkte zu ergattern. In jeder Reihe befindet sich ein Käfer, der, noch Bonuspunkte am Ende bringt, sobald er das vorgezeichnete Muster hat. Dabei kann man später die Käfer durchaus auch noch verändern z. B. aus einer Vier noch eine Fünf machen.

Kunterpunkt: Ab auf die Wiese

Die zweite Möglichkeit ist es das Würfelergebnis auf der Wiese im Blatt anzukreuzen. Da kreuzt man die einzelnen Felder ab und erreicht dadurch Lupen und Bonis. Und diese sind wichtig, denn nur so kriegen wir für Käferreihen am Ende Punkte. Denn in den Lupen finden wir Zahlen, die wir in der Käferreihe eintragen. Diese Zahl auf dem Käfer bringt uns dann Punkte. Denn ohne Werte in den Lupen bringen uns die Käfer nichts ein. Dabei gibt es auch Punkte für ungerade Käfer oder nur mit kleinen Zahlen (Eins und Zwei).

Der Clou sind die Kleeblätter, die wir beim Abkreuzen erreichen. Sowohl wenn die Käferreihe vollständig angekreuzt ist, oder eben auch auf der Wiese. Sollte uns ein Wurf gar nicht zusagen, kann man als aktiver Spieler auch nochmal würfeln. Das ist bei guter Wiesenwanderung bis zu fünfmal möglich.

Kunterpunkt: Kleeblätter bringen Glück

Auf einer Kleeblattleiste lassen sich dann noch mehr Bonis einstreichen. Da lassen sich die Käferreihen immer höher aufpushen. Nach Abschluß der Runden wird dann abgerechnet. Viele Lupen bringen dabei Extrapunkte, die Käferreihen mit ihren speziellen vorgedruckten Zahlenkäfern und die Kleeblattleiste kann auch noch Zusatzpunkte bringen.

Macht Kunterpunkt Spaß?

Kunterpunkt ist ein Mitbringspiel für Tüftler, die es etwas komplexer mögen. Das Spiel zählt für mich zu den anspruchsvolleren Roll & Write, da es doch einiges zu beachten gilt.

Einstiegshürde: die Anleitung

Die Anleitung war so gar nicht zugängig für mich und es brauchte einige Anläufe, bis ich alles richtig verstanden hatte. Da waren schon zwei falsch gespielte Partien am Anfang dabei. Auch ist die Rückseite der Anleitung, mit den Erklärungen für die Symbole nur einmal dabei. Ein kleines Beikärtchen könnte da Abhilfe schaffen. Aber alles ist schön klein verpackt und und der Inhalt von guter Qualität. Seine Würfel kann man jederzeit auf seinem Blatt einsetzten und ist immer am Spiel beteiligt.

Die eigene Strategie muss man dann manchmal ändern, da man eben nicht immer das bekommt, was man gerne hätte. Dabei enstehen schöne verzahnte Momente und man staunt, wo man am Ende dann doch noch Punkte retten kann.

Kunterpunkt ist ein kleines schönes Roll & Write, das Spannung erzeugt und irgendwie das gewisse Etwas hat. Nur die Anleitung hätte besser bearbeitet werden können. Aber wenn man es verstanden hat, dann steht der Käferpunktejagd nichts mehr im Wege. Und das nicht nur im Garten.