Mystery Games: Ausbruch aus Arazar

Ein Mystery-Escape-Spiel, das immer wieder gespielt werden kann, lässt einen echten Durchbruch in diesem Genre vermuten. Ob das 2023 bei Ravensburger erschienene Spiel Ausbruch aus Arazar von Inka und Markus Brand dieser Erwartung gerecht wird, konnte ich in zahlreichen Spielrunden herausfinden.

Mystery Games: Ausbruch aus Arazar – darum geht es

Das Spiel erinnert an die guten alten Point-and-click-adventures. Wir bewegen uns als Gefängnisinsassen durch eben jenes und versuchen, das verlorene Teil des Ausbruchplanes eines ehemaligen Mitinsassen durch Deduktion herauszufinden, um ihm so durch diese Schwachstelle aus dem Gefängnis zu folgen.

In den Zellen anderer Häftlinge oder Wärterbüros finden wir allerhand nützliche Gegenstände und Hinweise. Ausbruch aus Arazar vereint geschickt eine Vielzahl an Spielmechaniken – etwas Zufall, etwas Taktik und etwas Push-your-luck scheinen hier das Erfolgsrezept zu einem erfolgreichen Spielerlebnis zu sein. Durch den variablen Spielaufbau verläuft jede Partie anders und es wird immer wieder Neues zu entdecken geben.

Hinsichtlich des Wiederspielreizes verspricht das Spiel einiges. Durch den eingebauten Special-Effect wird das Spielerlebnis sowohl haptisch als auch aus spannungstechnischer Sicht abgerundet. Dieser verbraucht sich allerdings und ist leider nur drei Mal durchführbar.

Mystery Games: Ausbruch aus Arazar – wie gut ist das Escpae-Spiel?

Im Endeffekt macht Mystery Games: Ausbruch aus Arazar für mich einiges richtig, hat aber vor allem die vielen offenen Regelfragen als großen Schwachpunkt. Für Kenner- und Expertenspieler wird das Spiel schnell zu seicht und einseitig und Familienspieler werden an eben diesen Lücken in der Anleitung verzweifeln. Die Anleitung ist an und für sich zwar umfassend und gut verständlich geschrieben, doch gerade beim Spielen kamen in all unseren Runden Fragen auf, die sich leider auch nach mehrmaligem Nachlesen nicht beantworten ließen.

Das ist etwas schade, denn so bleibt Mystery Games: Ausbruch aus Arazar für Familienspieler nicht interessant genug für Folgerunden, woran auch die aufgestellten Hausregeln nichts ändern konnten. Um diese Hausregeln überhaupt aufstellen zu können, bedarf es zumindest einer gewissen Spielerfahrung. Und so bewegen wir uns wieder im Kreis der Kennerspieler, die allerdings aufgrund der seichten Spielmechanik die falsche Zielgruppe sind – ein elender Teufelskreis.

So konnte uns Ausbruch aus Arazar leider nicht überzeugen. Wir bleiben lieber bei klassischen Escape-Games, auch wenn das nur ein einmaliges Spielerlebnis bedeutet.