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Und wir spielen doch!

Frank Riemenschneider von Frank Riemenschneider

Spielen Spiele eine Rolle?

Deutschland ist Weltmeister in Sachen Gesellschaftsspiele. Da sollte man doch meinen, Spiele spielen im Alltag der Deutschen eine Rolle. Aber wir – Männer eingeschlossen – sind auch Weltmeister im Frauenfußball und man spürt auch hier nicht, dass dies eine gravierende Rolle im Bewusststein unseres Landes spielt. Tatsache ist, unser von uns so geliebtes Hobby ist ein Angebot unter vielen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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Aber trotzdem ist es etwas Besonderes und das hat was mit den Leuten zu tun, mit denen man spielt. Zugegeben, es gibt auch verkrachte Existenzen unter Spielern. Aber in all den Jahrzehnten habe ich noch nie jemand kennengelernt, mit dem ich nicht spielen wollte. Selbst als es auf einem Con hieß, "der Peter bescheißt", haben wir uns noch den Spaß gegönnt und gesagt: „Wer gegen Peter knapp verliert, hat eigentlich haushoch gewonnen.“ Ist natürlich ein Härtefall und Vertrauen im Spiel, spielt nicht nur für mich eine ganz große Rolle.

In Deutschland haben wir eine sehr übersichtliche Szene von Menschen, die Spielen zur ihrer Passion gemacht haben, und es gibt sehr viele Mitbürger, für die ein Spiel ist, was es ist, eben ein Spiel. Muss man so akzeptieren, obwohl es dem einzelnen Spieler schwer fällt. Was man noch als Spieler akzeptieren muss: Nicht jeder mag die gleichen Spiele. Nach dem ich Aus die Maus an eine Studentin weitergegeben habe, bekam ich die Rückmeldung: „Lustiges Spiel.“ Moment – Aus die Maus soll lustig sein? Hat die junge Frau noch nie was Anständiges gespielt!? Na klar, nur viele Menschen schätzen das Einfache. Wenige Menschen wollen sich in ihrer Freizeit das Hirn zermartern, Fettpolster ansetzen und sich Schwielen auf dem Hintern holen.

Das trifft es nicht ganz. Das Spiel des Jahres verkauft sich jedes Jahr hunderttausendfach, ebenso das Kinderspiel des Jahres. Diese Spiele werden zumindest mit zwei bis vier Personen gespielt. Wenn man das hochrechnet, kommen jährlich in Deutschland mindestens – sehr grob geschätzt – drei Millionen Menschen in Kontakt mit einem aktuellen Spiel des Jahres (Kinder und Hauptpreis zusammen) und siehe da, wenn das nicht ein Indikator dafür ist, das Spiele in unserer Gesellschaft doch eine Rolle spielen, weiß ich auch nicht. Aber eben im Verborgenen und das sollte wiederum ein Ansporn für die Organisatoren von Spielevents sein, weiterzumachen.
 

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