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13 Indizien

13 Indizien - Ausschnitt - Foto von Game Factory

Eine Zeitlang gab es kaum Spiele zu Sherlock Holmes oder dem Ermitteln an sich. Inzwischen hat sich aber ein regelrechter Trend entwickelt – neben Escape-Spielen finden sich immer mehr Detektiv- und Krimispiele unter den Neuheiten. 13 Indizien von Andrés J. Voicu aus dem Hause Game Factory ist eines davon.

So ermittelt man im Krimispiel 13 Indizien

13 Indizien auf 13 Karten – und welche davon gehören zu meinem Fall? Wie beim Krimispiel-Klassiker Cluedo gilt es, Täter, Tatwaffe und Tatort zu ermitteln. Dabei hat aber jeder Hobbydetektiv seinen eigenen Fall zu lösen. Und statt einer Villa gibt es Sichtschirme mit Indizien(-karten): Vorne jeweils Täter, Waffe und Ort, innen zwei Zufallskarten. So sieht jeder (fast) alles – die eigene Lösung aber nicht. Ein Ermittlungsblock hilft dabei, den Überblick zu behalten: Hier können die Spieler nach und nach die 13 Indizien durchstreichen, die nicht zum eigenen Fall gehören. Woher sie das wissen? Durch die richtigen Fragen! Wer an der Reihe ist, befragt einen Mitspieler, wie viele Karten aus welcher Kategorie er sieht – also z.B.: „Wie viele Personenkarten mit Frauen siehst du?“ oder „Wie viele rote Karten siehst du?“ Das bringt dem Befragten aber Lupen und damit mehr Aktionen ein. Man sollte also besser nicht immer denselben Konkurrenten interviewen. Zusätzlich kann man außerdem geheime Informanten befragen. Vereinfacht gesagt: eine der übrigen Indizienkarten ansehen, die verdeckt in der Mitte ausliegen. Wer seinen Fall zuerst richtig gelöst hat, gewinnt.

Wie schwer ist das Krimispiel 13 Indizien?

13 Indizien spielt sich leicht und ist schnell verstanden. Dabei entspricht es am ehesten dem Deduktionsniveau von Cluedo und Co. Mit komplexeren Krimispielen wie Sherlock Holmes Criminal Cabinett oder Watson & Holmes hat 13 Indizien weniger gemein. Aber schauen wir mal genauer:

Knobeln und Ermitteln: Wie gut ist 13 Indizien als Krimispiel?

13 Indizien - Spielmaterial - Foto von Game Factory13 Indizien erinnert ein wenig an diese Partyspiele, bei denen man den Namen eines Stars auf einen Zettel schreibt und jemandem an die Stirn heftet, der dann durch geschicktes Fragen herausfinden muss, wer es ist. Und an diese Rätsel mit Ausschlussverfahren à la „Besucher x kommt mit dem Fahrrad, die Dame mit dem Hut kommt direkt nach ihm“. Nur dass hier alle gleichzeitig ermitteln und das Ganze etwas ausgebaut und in ein an das Sherlock-Holmes-Universum erinnerndes Setting verlegt wurde (das, nebenbei bemerkt, Illustrator Giacomo Tappainer atmosphärisch toll umgesetzt hat). Die beiden geheimen Zufallskarten jedes Spielers bringen Variabilität in das Ganze und sorgen dafür, dass es kein bloßes Abzählspiel wird. Im Gegensatz zu Cluedo konzentriert sich der Spielablauf auf das Ermitteln an sich: keine Würfel, kein Laufen zum nächsten Zimmer.

Besonders interaktiv ist das trotz des gegenseitigen Befragens nicht; einzig das Lupensystem stellt hier einen gewissen Faktor dar. Von denen hat jeder Detektiv zu Beginn nur eine, die er dann auch gleich für seine erste Aktion (Informanten befragen, Mitspieler interviewen, Lösungsversuch) aufbraucht. Für jede Frage, die an ihn gerichtet wird, bekommt er eine neue Lupe, die er im nächsten Spielzug einsetzen kann (muss). Ein Dilemma: Frage ich Spieler A, der vermutlich die Antwort hat, die ich brauche – oder doch lieber Spieler B, weil Spieler A sonst noch mehr Lupen bekommt und dann mit all den Aktionen bestimmt gleich ausmacht? Auf den ersten Blick ist das eher taktisch denn interaktiv, besonders in größeren Runden entstehen dadurch aber oft Allianzen gegen denjenigen mit den meisten Lupen – oder denjenigen, der (vermeintlich) seiner Lösung am nächsten ist. Beeinflussen kann man den Erhalt von Lupen übrigens nicht selbst, was die taktischen Möglichkeiten wieder etwas einschränkt.

Ein weiteres taktisches Element kommt mit der Variante ins Spiel. Diese ist aber so überschaubar, dass Kennerspieler und etwas erfahrenere Familienspieler diese getrost von Beginn an mit einbinden können. Mittels eines speziellen Chips kann jeder Spieler einmal im Spiel einen Mitspieler geheim befragen (Frage und Antwort werden auf einen Zettel geschrieben).

Mit wie vielen Hobbydetektiven spielt sich 13 Indizien am besten?

13 Indizien - Gesellschaftsspiel - Foto von Game FactoryZu zweit fallen die Variante und die Lupen leider weg, was dem Spiel die wenige Interaktion und auch die wichtigsten taktischen Elemente nimmt. Als Duell ist 13 Indizien daher im Grunde ein reines Knobelspiel und weniger zu empfehlen. Spielspaß kommt besonders in größeren Runden auf, wo auch die Fragen und missglückten Lösungsversuche der Mitspieler mehr Gewicht fürs eigene Ermitteln bekommen.

Fazit: Lohnt sich das Krimispiel 13 Indizien?

13 Indizien ist ein grafisch sehr schön aufgemachtes Krimispiel, das gerade durch seine Schlichtheit seinen Reiz entfaltet. Es konzentriert sich auf die Basis jedes guten Deduktionsspieles: Logik und Kombinationsgeschick. Im Duell fehlen leider taktische Tiefe und Interaktion. In größeren Runden macht 13 Indizien aber durchaus Laune und wird vor allem Familienspieler und Rätselfans begeistern. Es ist schnell gespielt und eignet sich daher auch gut als Einstieg oder Absacker bei einem Spieleabend.

13 Indizien – Spielanleitung

Infos zu 13 Indizien

  • Titel: 13 Indizien
  • Verlag: Game Factory
  • Autor: Andres J. Voicu
  • Spieleranzahl (von bis): 2-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2019
  • Video:
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