Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> Schatten über Camelot

Schatten über Camelot

Schatten über Camelot von Reich der Spiele

England brennt. Die Pikten und Sachsen fallen in das Land, der Schwarze Ritter fordert die Getreuen der Tafelrunde, Lancelots Rüstung verspricht Hilfe, Excalibur gerät außer Reichweite, der heilige Gral verschwindet mehr und mehr, Katapulte ziehen Richtung Königshof.

Doch die Ritter der Tafelrunde versuchen zusammenzuhalten und gegen das Dunkle der Welt vorzugehen. Gemeinsam werden sie siegen oder untergehen. Die Ritter starten in Camelot. Von dort aus können sie zu den genannten Questen ziehen und versuchen, diese für die Tafelrunde zu gewinnen. Jeder Ritter darf entweder reisen, die Aktion einer Queste ausführen, eine Sonderkarte spielen oder sich selbst heilen. Zudem verfügt jeder Ritter über eine Sonderfähigkeit, die am richtigen Ort oder zur richtigen Zeit eine große Hilfe sein kann. Mittels Karten werden die Questen Stück für Stück gelöst, wobei bei den meisten mehrere Ritter vor Ort sein dürfen, um ihre Kräfte zu bündeln. Das ist auch sinnvoll, denn Schatten über Camelot ist nicht nur ein kooperatives Spiel, es ist auch verdammt schwer zu gewinnen, wenn man nicht zusammenarbeitet. Gelingt das Zusammenarbeiten, gibt es für gewonnene Questen zusätzliche Karten, die die Ritter sonst erst aufwändig und zeitraubend in Camelot "abholen" müssen. Zusätzlich wird die Lebensenergie wieder auf Vordermann gebracht und es werden weiße Schwerter an die Tafelrunde gelegt. Verlieren die Getreuen eine Queste, hagelt es Abzug von Lebenspunkten und schwarze Schwerter. Mitunter ziehen zusätzlich Katapulte vor Camelot. Die Herausforderung des Spiels ist es nun, dass jeder Ritter vor dem eigenen Zug eine Aktion für das Böse ausführen muss. Was anfangs wie eine gerechte Sache aussieht, entpuppt sich schon bald als echte Herausforderung: Denn die Karten des Bösen greifen in die Questen ein, spielen Schicksal mit dem gesamten Spielverlauf, die alternativ aufgestellten Katapulte nehmen bald überhand und Lebenspunkte können (als dritte Möglichkeit) eben nicht unendlich abgezogen werden. So wächst die Gefahr durch das Böse immer weiter. Schon bald wissen die Ritter kaum noch, wo sie überall gleichzeitig eingreifen müssen, um eine Niederlage abzuwenden. Denn wenn zwölf Katapulte vor Camelot stehen, sieben schwarze Schwerter an die Tafelrunde gelangen oder alle Ritter tot sind, ist das Spiel verloren. Die Ritter gewinnen dagegen nur, wenn dort mehr weiße als schwarze Schwerter liegen, sobald die Zahl zwölf erreicht. Und wäre das nicht schon schwer genug, gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ein Verräter unter den Rittern ist (verdeckt verteilte Rollenkarten), der mit dem Bösen gewinnt oder verliert. Dieser wird zunächst versuchen, unbekannt zu bleiben, aber insgeheim das Böse fördern, so gut es geht. Ganz abgesehen davon macht sich misstrauen unter den Gefährten breit: Wer ist der Verräter, ist er überhaupt dabei? Wird dieser aber entdeckt, kann er zusätzlich gegen die Ritter aktiv werden. Schatten über Camelot ist ein großartiges Kooperationsspiel, allerdings ist es je nach Spielerzahl unterschiedlich schwer. Je mehr Spieler am Tisch sitzen, desto leichter wird tendenziell der Sieg gegen das Spiel. Heikel ist eine Partie mit drei oder vier Spielern, besonders dann, wenn der Verräter dabei ist. Die Möglichkeiten, gegen das Böse vorzugehen, sind vielfältig. In der Regel sind aber ein eisern verfolgter Plan und ein ständiges Abstimmen unter den Rittern zwingend erforderlich. So bringt es zum Beispiel weiße Schwerter und einen Spielvorteil, wenn der heilige Gral früh gefunden wird. Im weiteren Spielverlauf wird aber für jede schwarze Karte zur Queste ein Katapult aufgebaut. Dann muss ein Ritter in Camelot gegen die Katapulte ankämpfen und steht kaum mehr als Unterstützung bei den anderen Questen zur Verfügung. In kleinen Runden ist dies zumindest im ersten Drittel des Spiels ein großer Nachteil. Ebenso unsinnig ist es, die Sachsen oder Pikten zu besiegen, wenn sie noch schwach sind. Denn schnell stürmen sie wieder ins Land, die Kraft (Karten) der Ritter ist aber bereits am Schwinden. Schatten über Camelot macht Spaß und ist eine Herausforderung. Der Zwang zu kooperieren, bringt eine sehr große Interaktionselement ins Spiel. Ebenso groß ist aber der Zufall, der über die Karten schicksalhaft ins Spiel eingreift. Es gibt sogar einige schwarze Karten, die das Spiel zum Kippen bringen können, wenn sie früh aufgedeckt werden. Aber ein Spiel wäre keine Herausforderung, wenn es immer zu gewinnen wäre. Optisch ist das Spiel ebenfalls ein Genuss. Reichhaltiges Material und wunderschön modellierte Ritterfiguren sorgen dafür, dass auch das Auge mitspielt. Die Anleitung ist an einigen Stellen ausschweifend und detailliert, aber sehr gut verständlich. Das alles macht Schatten über Camelot zu einem hervorragenden Spiel für alle Spielergruppen.

 

Hinweis:
Es gibt ein Zusatzpaket, das alle Ritter in bemalter Form enthält. Dieser Ergänzung liegt der Ritter Sir Bedivere bei, der erstmals über das Fachmagazin Spielbox vertrieben wurde.

Infos zu Schatten über Camelot

  • Verlag: Days Of Wonder
  • Autor: Bruno Cathala, Serge Laget
  • Spieleranzahl (von bis): 3 - 7
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 80
  • Jahrgang: 2005
  • Video:
    YouTube

    Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
    Mehr erfahren

    Video laden

Werbung
kaufen Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren