Stichkartenspiele haben es gemeinhin recht schwer sich in der schieren Masse zu behaupten. So bleibt das zu Grunde liegende Spielprinzip fast immer gleich und nur Spiele, die durch ihren Themenbezug oder zusätzlich eingearbeitete Regeln auf sich aufmerksam machen können, werden vordergründig wahrgenommen oder als Alternativen in den Spielwaren-Läden angepriesen.
Ein recht bekanntes und sehr beliebtes Stichkartenspiel um das Kernthema, dass die Anzahl der Stiche im vor hinein angesagt werden müssen, ist Wizard. Da Skull King aber eine identische Spielmechanik verwendet, muss es sich logischerweise an diesem Platzhirsch messen lassen.
So wird Skull King gespielt
In Skull King von Brent Beck (Schmidt Spiele) werden zehn Spielrunden absolviert. Die Anzahl der Spielkarten, die die Spieler jeweils erhalten, orientiert sich dabei an der Nummer der Spielrunde; in der sechsten Runde gibt es also auch sechs Karten für jeden und somit sind genau sechs Stiche möglich. Ziel ist es nun also, seine jeweiligen Handkarten Runde für Runde genau einzuschätzen und gleichzeitig mit den anderen Spielern vor Beginn des Durchgangs anzusagen, wie viele Stiche man erhalten wird. An dieser Aussage werden die Spieler nach dem Ende des Durchganges gemessen und erhalten entsprechende Punkte oder Abzüge. Für eine richtige Ansage gibt es Pluspunkte, bei einer fehlerhaften kann es schon mal empfindlich viele Minuspunkte geben.
Unübersichtliche Stichregeln
Leider ist der Einstieg ins Spiel ein wenig komplizierter als normal da man erst einmal die vielen Sonderkarten und ihre Abhängigkeiten voneinander kennenlernen und zusätzlich ein Gefühl für die Verhältnismäßigkeit seiner Kartenhand bekommen muss. So gibt es nachfolgende Kartenarten in der Reihenfolge ihrer Wertigkeit: den Skull King, die Piraten und die Scary Mary, die Mermaid, die Totenkopfflaggen (schwarz), die restlichen gleichrangigen Farben (rot, gelb und blau) sowie die Escape Karten. Zusätzlich sollte man noch wissen, dass die Mermaid den Skull King übertrumpfen (fangen) und das Bedienen einer Farbkarte (schwarz, blau, rot und gelb), wie man es auch vom Skat kennt, durch das Ausspielen einer Sonderkarte umgangen werden kann. Insofern tragen beliebte Strategien, wie das Ausspielen einer Reihe von hohen Farbkarten, die dann bedient werden müssen, hier nicht. Zusätzlich ist zu Beginn jedes Durchganges nicht klar, welche Karten überhaupt in der aktuellen Runde im Spiel sind. Manchmal ist es dann die beste Variante, sich aus allem herauszuhalten und defensiv auf Null, also keinen Stich, zu spielen. Hier locken bei Gelingen auch jede Menge Punkte und können einen Rückstand stark verkürzen. Aber wehe, man vergeigt die Runde. Dann wird der erhoffte warme Punkteregen zur kalten Dusche.
Wie gut ist Skull King als Stichspiel?
Skull King ist ein witziges und schnelles Stichspiel, das allerdings ein wenig Übung und Eingewöhnung erfordert bevor man das Optimum aus seinen Handkarten herausholen kann. Auch die vielen Kartenarten und ihre Abhängigkeit voneinander müssen erst einmal verinnerlicht werden. Ist das jedoch geschehen, werden die Spieler mit einem sehr guten Kartenspiel belohnt. Das Thema vermittelt ordentlich Atmosphäre, und durch die vielen Kartenarten kommt ein Schuss Glück und eine Prise Chaos ins Geschehen. Schnell ist man in der Spielrunde bei bester Laune und zieht sich die Stiche gegenseitig unter dem Entermesser weg. Unter dem Strich ein amüsantes, rassiges und durchaus empfehlenswertes Stichkartenspiel.
Infos zu Skull King
- Titel: Skull Kings
- Verlag: Schmidt Spiele
- Autor: Brent Beck
- Spieleranzahl (von bis): 2-6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8-
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2014
- Video:
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