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Tschu-Tschu, kleine Eisenbahn

Tschu-Tschu, kleine Eisenbahn - Foto von Haba

„Vorsicht an der Bahnsteinkante!“

„Achtung! Achtung! Alles einsteigen“

„Los geht die Fahrt!

„Tschuu – tschuuuuuuuuh!“

All diese Sätze sind gängige Ausrufe beim Spiel mit Tschu-tschu, kleine Eisenbahn von Felix Beukemann, erschienen bei Haba. Häuptsächlich Kinder im Alter von drei bis acht Jahren lassen bei diesen Rufen die Freude am Spiel frei heraus. Aber auch so mancher Erwachsener soll auch schon bei selbigen „Durchsagen“ am Spieltisch gesehen worden sein. Das Kinderspiel versetzt Groß und Klein sofort in die spielerische Welt der Zugfahrten.

Was ist bei Tschu-tschu, kleine Eisenbahn alles dabei?

Haba versteht es einfach Kinderherzen mit tollem Material höher Schlagen zu lassen. Zunächst sticht einmal der riesige Spielplan ins Auge. Die ohnehin schon große Spielbox enthüllt ein Riesenpuzzle, bei dem alleine Kinder schon spielerisch ihr Können zeigen dürfen. Der Spielplan aus fünf großen Teilen wird zusammengesteckt und wird so zum Spielfeld. Sollte der Tisch nicht groß genug sein, kann auch gerne mit dem Boden Vorlieb genommen werden (was den Kindern absolut entgegen kommt, den rückengeplagten Papa jedoch gleichzeitig dem Hexenschuss wieder näher bringt).
Der Plan besteht aus doppeltem Karton, so dass mehrere Spurrinnen für die Eisenbahn entstehen. Die Eisenbahn selbst ist aus Habas Lieblingsmaterial: Holz. Die restlichen Marker sind aus dickem Karton; auch die Schranken, die sich in Vertiefungen im Spielplan stecken lassen, so dass sie beweglich sind. Auf dem Spielfeld mit kinderfreundlichen Zeichnungen gibt es ähnlich eines Wimmelbildes viel zu entdecken, was wir sozusagen als Spiel im Spiel genutzt haben.

Wie wird Tschu-tschu, kleine Eisenbahn gespielt?

Jeder Mitspieler möchte möglichst viele Kinder zu der eigenen Haltestelle bringen. Das kann der Zoo (Gelb), der Spielplatz (Rot), das Eiscafé (Grün) oder das Schwimmbad (Blau) sein. Dazu muss man an den vier verschiedenen Bahnsteigen Kinder einsammeln. Diese haben allerdings nur für bestimmte Haltestellen farbliche Tickets, um mitzufahren. Dem Glück hilft möglicherweise der Weichenwürfel auf die Sprünge. Denn insgesamt drei Weichen können umgestellt werden und der Würfelwurf gibt vor jedem Zug an, welche Weiche tatsächlich umgestellt wird. Anschließend fährt der Spieler an der Reihe die Bahnstrecke zum freien Gleis. Die anderen drei Gleise sind versperrt. Auf einer der mittleren Strecken hat man mehr Auswahl, denn dort kann man gleich von jeweils zwei Bahnsteigen Kinder einladen. Aber nun muss geschaut werden, ob das Kind am Bahnsteig (in Form eines Markers) auch die passende Ticketfarbe hat. Falls ja, darf das Kind aufgeladen werden. Die Marker passen perfekt in einen Schlitz auf der Eisenbahn. Mitsamt des Markers wird nun unter lautem Gerufe die Bahnstrecke befahren und an der eigenen Haltestelle angehalten, um den Marker dort auszuladen. Falls das Ticket nicht gepasst hat oder der Bahnsteig gar leer war, hat der Mitspieler leider Pech gehabt und muss auf die nächste Runde hoffen. Weiter geht es mit dem Mitspieler im Uhrzeigersinn.

Sobald das Spielsystem verstanden wurde oder für etwas ältere Kinder können auch Spielvarianten eingeführt werden. Zum Beispiel fällt hier der Weichenwürfel weg und die Kinder dürfen frei entscheiden welche Weiche umgestellt werden soll. Noch mal kniffliger wird es, wenn nur EINE Weiche verstellt werden darf, diese allerdings nach Wunsch des Spielers.

Wie gut ist das Kinderspiel Tschu-tschu, kleine Eisenbahn?

Mein dreijähriger Sohn liebt Tschu-tschu, kleine Eisenbahn. Es vergeht kaum ein Tag, an der er nicht zumindest den Spielplan zusammen puzzelt. Dabei sind ihm die Spielregeln fast egal. Er hat allein beim Befahren der Bahnstrecke mit der Holzbahn großen Spaß. Eifrig werden die Weichen umgestellt und der Zug fährt Runde um Runde. Ähnlich geht es ihm, wenn wir zum Beispiel die Enten oder den Eisbär auf dem liebevoll gezeichneten Spielplan suchen. Es ist alles da, was Kinder anspricht: Holz, großes Material, Farben, Würfel.

A propos Würfel: Bei einem Spiel mit Regeln hält der Faktor Zufall alle Fäden in der Hand. So wie die Weichen stehen, so werden die Bahnsteige angefahren. Glück entscheidet, was für ein Marker dort liegt und ob er zur eigenen Farbe passt. Bei diesem hohen Glücksfaktor ist das Alter der Mitspieler nahezu egal. Der Sieg ist demnach ebenfalls Zufall. Somit haben Kinder wie mitspielende Erwachsene die gleichen Chancen.

Ab und an führen die Spielregeln allerdings bei meinem Sohn auch zu Verwirrung. „Das Kind soll auch ein Eis essen, nicht nur in den Zoo“, höre ich ihn sagen. Recht hat er eigentlich 😉 Abgesehen von dieser Verwirrung kindlichen Gerechtigkeitssinnes ist das Spiel fabelhaft für Kleinkinder geeignet. Die Komponenten laden zum Spielen ein und die Regeln sind überschaubar, leicht und gleichen verschiedene Erfahrungsstufen aus. So kann auch die sechsjährige Schwester mit ihrem Bruder mithalten und auch umgekehrt. Beim Alter ist zu erwähnen, dass die ältere Schwester sich nach ein oder zwei Partien nicht mehr so sehr von dem Spiel fesseln lässt, wie der jüngere Bruder, welchem es genügt die Bahn über die Gleise zu schieben.

Lohnt sich also das Spiel Tschu-tschu, kleine Eisenbahn? Ich formuliere es mal so: Für unseren dreijährigen Sohn ist es aktuell DAS Spiel im Kinderspielregal.

Spielanleitung als PDF

Infos zu Tschu-Tschu, kleine Eisenbahn

  • Titel: Tschu-tschu
  • Verlag: Haba
  • Autor: Felix Beukemann
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 3-8
  • Dauer in Minuten: 10
  • Jahrgang: 2018

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