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Werwörter

Werwörter - Ausschnitt - Foto von Ravensburger

Mit Werwörter wird dem erfolgreichen Prinzip von Mafia und Werwölfe von Düsterwald ein neuer unabhängiger Teil hinzugefügt. Bekannte Elemente aus der Werwolf-Reihe treffen hierbei auf Begrifferaten und verschmelzen zu einem Social-Deduction-Spiel, das es dieses Jahr zu einer Spiel-des-Jahres-Nominierung gebracht hat. Ach ja, App-Unterstützung gibt es auch.

Bis(s) zum Zauberwort

Fast kein Spiel ohne Geschichte, so auch bei Werwörter: Der Bürgermeister von Ravensborough hat Kenntnis über ein Zauberwort erlangt, das die Werwölfe ein für alle Mal aus dem Ort verbannt. Vor Freude hat es ihm die Sprache verschlagen, sodass er die Fragen nach dem Zauberwort nur mit Zeichen (Antwortmarkern) beantworten kann. Unterstützung erhalten die Dorfbewohner von der Seherin, die das Zauberwort auch kennt, aber nicht von den Werwölfen entdeckt werden darf. Die Werwölfe kennen das Zauberwort auch und versuchen die Entdeckung des Zauberworts mit allen Mitteln zu verhindern.

Werwörter: Dingsda meets Roleplay

Werwörter - Ausschnitt vom Material - Foto von Ravensburger

Auch bei Werwörter nehmen alle Spieler eine bestimmte Rolle ein. So gibt es die Dorfbewohner, die Werwölfe, die Seherin und in fortgeschrittener Variante auch noch die Freimaurer und die Wahrsagerin. Und natürlich den Bürgermeister, der hier das Spiel leitet. Jeder Spieler hält seine Rolle vor den anderen Spielern geheim, nur der Bürgermeister ist allen bekannt, hat aber immer noch eine zweite Rolle. D. h., er könnte z. B. einfacher Dorfbewohner, aber auch Werwolf oder Seherin sein.

Sobald man die App gestartet hat, führt diese durch das Spiel: Alle schließen die Augen. Der Bürgermeister erwacht, wählt sein geheimes Zauberwort und schließt die Augen. Die Seherin erwacht, erfährt das geheime Zauberwort und schließt die Augen. Die Werwölfe erwachen, erfahren das geheime Zauberwort und schließen die Augen. Alle erwachen und los geht die fröhliche Fragerunde. Fragen beantwortet der Bürgermeister dabei mit „Ja“-, „Nein“-, „Vielleicht“-Chips. Rateversuchen wird mit „Richtig“-, „Falsch“- oder „Nah dran“-Chips begegnet. Um das Wort zu erraten bzw. das Raten zu verhindern, haben die Spieler vier Minuten Zeit.

Erraten die Dorfbewohner das Wort richtig, können die Werwölfe das Spiel noch gewinnen, wenn sie die Seherin enttarnen. Raten die Spieler nicht richtig, können sie noch gewinnen, indem sie die geheime Identität der Werwölfe aufdecken.

Werwörter: Das Spiel steckt in der App

Wie das original Werwölfe-Spiel kommt auch Werwörter mit wenig Material daher. Es gibt die Charakterkarten und die Antwortchips. Und natürlich eine gut formulierte Anleitung. Das Spiel selbst steckt mit dem Spielablauf und um die 10.000 Suchbegriffen in der kostenlosen App. Und die funktioniert richtig gut. Dass Ravensburger so etwas kann, haben sie ja schon bei Kinderspielen wie Wer war‘s oder Schnappt Hubi! demonstriert. So gibt die App auch den einen oder anderen launischen Kommentar von sich.

Richtig Laune kommt erst ab einer Spielerzahl von mindestens vier, aber besser noch fünf Spielern auf. Kann aber auch mit nur zwei Spielern gespielt werden. Maximum-Verwirrung und Spaß wird aber sicherlich bei der maximalen Anzahl von zehn Spielern erreicht, allerdings muss man dann dafür sorgen, dass alle zehn Spieler ohne verdächtige Bewegung (nach vorne beugen!) auf die App schauen können, wenn sie in ihrer Rolle dazu aufgefordert werden. Das kann bei einem Smartphone aufgrund der Bildschirmgröße knifflig werden.

Berechtigte SdJ-Nominierung?

Werwörter - Foto von RavensburgerWerwörter als Spiel des Jahres 2019? Warum nicht! Klar, Social Deduction- und Kommunikationsspiele gibt es inzwischen zahlreiche und Werwörter greift auch nur bekannte Mechanismen auf. Allerdings macht es dies sehr gut und kann große Gruppen von Spielern, aber auch Nicht-Spielern an einen Tisch bringen. Gerade mit der App-Unterstützung bekommt man auch Kids an den Tisch, bei denen der Kreislauf ohne Technik gar nicht erst ins Rollen kommt. Werwölfe von Düsterwald wird ja auch von nicht-spielaffinen Jugendlichen auf Jugendfreizeiten gespielt. Vielleicht schlägt Werwörter hier eine Brücke, um diese Gruppe an andere Social Deduction-, Kommunikations- oder Partyspiele heranzuführen und damit eventuell sogar den Weg für andere Spielgenres zu öffnen. Dass mit Just One ein ähnliches Spiel auf der Nominierten-Liste gelandet ist und dieses Jahr das klassische, thematisch-bunte Brettspiel fehlt, dafür kann Werwörter ja nichts. Und auch wenn Just One momentan im öffentlichen Voting vorne liegt, empfinde ich Werwörter aufgrund des Gegen- statt Miteinanders auf der zweiten Ebene, dass man nicht nur Begriffe raten, sondern auch Verhalten beobachten und Spieler enttarnen muss, als spannenderen Kandidaten für das Spiel des Jahres.

Spielanleitung zu Werwörter

Infos zu Werwörter

  • Titel: Werwörter
  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Ted Alspach
  • Spieleranzahl (von bis): 4-10
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 9
  • Dauer in Minuten: 10
  • Jahrgang: 2019

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