Die Waldlande

Die Waldlande ist ein kooperatives Spiel für ein bis vier Personen. Es stammt von Geoffrey Wood und ist in Deutsch bei Mirakulus erschienen.

Jeder spielt ein Waldwesen mit besonderen Fähigkeiten, die gegen Monster und Geister in ihrem Wald kämpfen. Das Ziel ist der Endgegner oder alternativ je nach Mission ein festgelegtes Ziel. Jede Figur hat ihre festgelegten Fähigkeiten, die über festgelegte Optionen im Laufe des Spiels noch freigeschaltet werden können. Dazu kommt kaufbare Ausrüstung.

Gemeinsam werden die zufällig gezogenen Waldwege Runde für Runde erweitert. Dazwischen sind alle Figuren einmal dran. Jeder darf vier Würfel werfen, um seine Aktionen gemäß Tabelle zu bestimmen. Die Reihenfolge der so erwürfelten Aktionen legt der Spieler individuell fest.

Die Waldland – nur gemeinsam sind wir stark

Nomen est omen. Positiv wie negativ. Zum Kämpfen muss der Angriffswürfel einen Mindestwert erreichen, um Schaden zu erzeugen. Für jeden Punkt Lebensenergie des Gegners muss ein weiterer Würfel diesen Mindestwert erreichen. Standardmäßig hat eine Figur einen Angriffswürfel ggf. erweitert um einen zweiten durch die Aktionswürfel und/oder durch Ausrüstung. Spezialfähigkeiten geben dann z.B. noch einen +1-Bonus. Wenn der Gegner zwei Lebenspunkte und einen Mindestwurf von 5 erfordert, benötigt der Spieler entsprechend viel Glück.

Endgegner haben dann gerne drei bis fünf Lebenspunkte und einen Mindestwurf von 4 oder 5. Hier ist Zusammenarbeit gefragt, insbesondere da die Gegner ebenfalls Spezialfähigkeiten besitzen. Zusätzlich läuft ein Zeitlimit beim Endgegner ab.

Die Waldlande sind gefährlich

Gegner, die nicht sofort besiegt werden, sind danach sofort wieder fit. Die Zusammenarbeit der Helden ist eingeschränkt. So kann der helfende Spieler nicht oder nur eingeschränkt Spezialfähigkeiten und Ausrüstung einsetzen und ansonsten mit einem Würfel unterstützen. Ein geschicktes Geländedesign kann die Waldlande deutlich entschärfen.

Gut würfeln, um dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen

Wer schlecht würfelt, macht auch mal eine Runde gar nichts. Beispiel: Meine Figur steht beim Gegner und es wird nur die Aktion „Gehen“ gewürfelt. Die wichtige Spezialfähigkeit zum Kampf benötigt leider die 6. Der Kampf ist nur mit viel Glück oder auch gar nicht zu gewinnen. Oder ich muss ein Feld gehen, um den Gegner zu bekämpfen, erwürfel alle Spezialfähigkeiten zum Kampf, kann aber keinen Schritt gehen. Frustrierend und inhaltlich nicht zu erklären. Warum sollte der Kämpfer seine Rüstung vergessen oder nicht nutzen wollen, wohingegen er diese im Kampf davor genutzt hat. Warum kann meine Figur in diese Runde nicht mal gehen?

• Verbesserungsvorschlag 1: Gehen bei 1 – 6, davon max. drei Würfel mit 4 bis 6, Rest muss 1 bis 3 sein. Frage: Wieviele Kämpfe darf ich in einer Runde durchführen? Ist leider nicht erklärt. Auch bei Kämpfen gegen Monstergruppen nicht.
• Verbesserungsvorschlag 2: Für jeden Kampf nach dem ersten eine Aktion Bewegung (Würfelwurf 1-3) nutzen. Frage: Monstergruppe: Muss ich gegen das zweite Monster kämpfen, wenn ich den ersten Kampf verloren habe? Bekomme ich von beiden Monstern Schaden beim Rückzug? Vorschlag: Hausregel nutzen, die den Spielspaß fördert.

Von wegen niedlich

Der Gruppenkampf kann anstrengend sein, insbesondere beim Endgegner. Der erste Spieler geht hin, muss kämpfen, verliert, bekommt Schaden und wartet auf den Zug des nächsten. Der zweiter Spieler, geht hin, muss kämpfen mit der regelbedingten eingeschränkten Hilfe von Spieler 1, verliert oft, bekommt Schaden, … Der Endgegner nimmt derweil keinen. (Klethor könnte helfen.)

Bis genügend Spieler beim Endgegner sind, die dann auch noch alle gut würfeln müssen, vergeht Zeit, die Figuren bluten und verlieren nicht ganz selten dann das Spiel. In der vorgeschlagenen Kampagne gibt es nicht in jedem Abschnitt einen Endgegner, sodass sich dies hier relativiert und sich die Figuren von Runde zu Runde verbessern können.

Fazit: Durchhalten bis zur Spannung

Die Waldlande bereist man nicht mal eben nebenbei. Geschicktes Vorgehen und Würfelglück werden benötigt, sonst steigen die eigenen Frustwerte an. Und gegen Würfelpech hilft die beste Vorbereitung nicht.

Dies dämpfte den „Beim-nächsten-Mal-klappt-es-besser-Faktor“ zwischendurch enorm. Wer dies tolerieren kann (oder kleinere Anpassungen vornimmt), hat ein paar spannende Abenteuer vor sich, die gleich mit optionalen Regeln und Erweiterungen mitgeliefert werden. Für einen leichteren Start würde ich die Kampagne beginnen, da hier erstmal der Endgegner fehlt.