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Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert

Dreamquest - Episode 1 - Logo - Foto von Elixeer/SpaceCow

Ist es ein Buch? Ist es ein Spiel? Nein, es ist Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert! Nach einer Legende der amerikanischen Ureinwohner reist man in Träumen in eine magische Welt mit wundersamen Wesen und gefährlichen Monstern. Genau auf diese Reise habe ich mich begeben und möchte nun meinen Eindruck von Dreamquest wiedergeben.blank

Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert – Spiel oder Buch?

Umgangssprachlich würde ich sagen: Dreamquest von Fabien Vincourt (Elixeer/Spacecow) ist nicht Fleisch und nicht Fisch. Das ist jedoch keinesfalls negativ gemeint. Ich hatte als Kind viel Freude an Mitmachbüchern mit Käpt’n Blaubär, in denen man am Ende des Kapitels entscheiden durfte, was gemacht werden soll, und dann an entsprechender Stelle weiterlesen musste. Genau hier setzt Dreamquest ebenfalls an und hebt das ganze aber auf eine Spielebene.

Wir haben es also mit einem Mitmachbuch gepaart mit Elementen aus Pen-&-Paper-Spielen zu tun. Bevor ich nun erläutere, wie das ganze funktioniert und ob es am Ende ein gelungener Hybrid ist, schiebe ich noch schnell die Zielgruppe von Dreamquest voran. Es sind Kinder ab sechs Jahren. Warum ich das bereits hier erwähne? Weil die Zielgruppe ziemlich exklusiv verstanden werden sollte.

Es ist ein wirklich reiner Kinder-Spiel-Buch-Hybrid.

Jugendliche oder gar Erwachsene werden aufgrund fehlender Komplexität schnell gelangweilt sein. Aber der Reihe nach.

Wie funktioniert das Kinderspiel Dreamquest?

 

Im Kern besteht das Kinderspiel Dreamquest aus einer kurzen aber guten Anleitung und zwei Abenteuerbüchern (eher Heften). Ergänzt durch zwei doppelseitige Heldentableaus, verschiedenste Plättchen, zwei Würfel, sieben Abenteuer- und 16 Schatzkarten sowie einen Aufkleberbogen ist Dreamquest auch schon vollständig und spielbar.

Dreamquest wird ausschließlich zu zweit gespielt. Wie bereits gesagt liegt das Hauptaugenmerk auf dem träumenden Kind. Dieses Kind wird auf seiner magischen Reise im Traumland von einem mächtigen Tierwesen (kurz Wächter) begleitet. Eltern sind also prädestiniert für die Rolle des Wächters. Sowohl das träumende Kind, als auch das Tierwesen hat jeweils ein Tableau mit einer männlichen, sowie einer weiblichen Version.

Aufbau

Dreamquest - Episode 1 - Material - Foto von Elixeer/SpaceCow

Auf das Träumertableau werden die drei Alptraumplättchen platziert. Der Wächter erhält die Schildplättchen. Mit Hilfe des Traumpunkmarkers werden auf beiden Tableaus nun sieben Traumpunkte markiert. Beide erhalten jeweils einen Würfel, die Schatzkarten werden gut gemischt. Es bleiben noch die Abendeuterkarten übrig. Diese werden in Reichweite gelegt, ohne sie sich zuvor genauer anzusehen. Die Vorbereitungen sind somit  abgeschlossen.

Die Geschichte von Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert

Nun kann das eigentliche Abenteuer starten. Der Wächter schlägt das Abendeuterbuch auf und beginnt zu lesen. Nach einer kurzen Einführung ist klar, worum es geht. Ganelor, der König war einst ein mächtiger Krieger. Heute ist nicht mehr viel Energie in dem alten Luchs und er braucht Hilfe, um sein Königreich zu beschützen.

Kurzerhand teleportiert euch Meister Soho, der Hüter des Portals, also in das Königreich Pantheryon. Mit Hilfe des Traumschwerts sollt ihr gegen einen mächtigen Nachtalb, genannt die  Vogelscheuche, kämpfen. Diese hat sich selbst zum Herrscher von Lalaland ausgerufen und muss zurück ins Verlies der bösen Träume gesperrt werden. Nicht mehr und nicht weniger lastet auf unseren Schultern.

Das Abenteuer beginnt

Nach dieser kurzen Einführung werden wir nun in Mitten eines Waldes teleportiert. Noch bevor wir die Zeit finden, uns umzugucken, wird die trügerische Stille durch einen Schrei unterbrochen. Eine panische Farfallina rast auf uns zu. Zeit für unsere erste Entscheidung. Deuten wir ihr an, sich bei uns verstecken zu dürfen oder springen wir selbst aus unserem Versteck und stellen uns ihren Verfolgern?

Egal wie wir uns entscheiden, fortan folgt Dreamquest nun immer dem selben Schema. Mit Hilfe unseres Würfels müssen wir gewisse Symbole erwürfeln (oder auch genau nicht würfeln). Dann heißt es, eine Probe ablegen. Dazu sind ebenfalls Symbole zu erwürfeln. Gelingt dies ist die Probe bestanden, gelingt dies nicht, muss entsprechend der Gefahrenstufe der Traumpunktemarker reduziert werden. Immer wieder gilt es, Entscheidungen aus zwei Optionen zu wählen und letztliche eine Probe zu bestehen.

Reduzieren sich die Traumpunkte auf null, wird beim träumenden Kind jeweils ein Alptraumplättchen umgedreht und es stehen sieben neue Punkte zu Verfügung. Wird das letzte Alptraumplättchen umgedreht, wacht das Kind auf, das Spiel ist verloren.

Das Fazit für die Rezension zu Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert

Dreamquest - Episode 1 - Ausschnitt der Titelfrafik - Foto von Elixeer/SpaceCow

Ich habe versucht, möglichst unkonkret bezüglich des Inhalts zu bleiben, um niemanden die Spielfreude durch „Spoilern“ zu verderben. Selbiges werde ich auch hier im Fazit beibehalten. Was kann ich nun aber konkretes zu Dreamquest sagen? Vieles!

Zuallererst, Dreamquest steckt voller Liebe fürs Detail. Jede Seite des Abendeuterbuchs ist handgezeichnet, immer wieder sind auch Skizzen liebevoll eingebaut. Generell ist das Material sehr wertig und gezielt auf die Altersgruppe angepasst. Ebenso verhält es sich mit der Geschichte. Diese ist spannend geschrieben und kann gut von Kindern erfasst und verfolgt werden. Gerade durch die durchgehende Bebilderung bleiben die Kinder gut am Ball.

Dies wird nochmal bestärkt durch die simple Mechanik des Spiels. Wir haben es mit keiner tiefgreifenden Charakterentwicklung eines Rollenspielsystems zu tun. Insofern sind die Möglichkeiten der Anpassung durch den Aufkleberbogen eher als nettes Gimmick zu bezeichnen. Jedoch passt es einfach ins Gesamtbild.

Zielgruppe

Denn letztlich scheint mir das Spiel zwei Zielgruppen anzusprechen. Zum einen jüngere Kinder, die sich für Fantasy-Geschichten interessieren, und zum anderen Eltern, die ihren Kindern gerne erste solcher Erfahrungen schenken wollen.

Dreamquest ist nämlich einfach ein Spiel, das eine gute Zeit in einer spannenden Welt ermöglicht.

Und diese Zeit findet durchgehend zu zweit statt. Es geht also hinter den Kulissen viel mehr um die gute alte „Quality-Time“ mit dem eigenen Kind. Setzt man hier seinen Fokus, lassen sich die Schwächen des Buch-Spiel-Hybriden auch gut aushalten.

Schwächen

Da ich hier rezensiere, kann ich eben jene Schwächen aber nicht einfach außen vor lassen. Die wirklich toll geschriebene Geschichte ermöglicht uns, auf beinah jeder Seite Entscheidungen zu treffen. Klingt erst einmal sehr umfangreich. Am Ende sind diese Entscheidungen aber nicht wirklich weitreichend und führen häufig zum selben Ziel. Dieses Ziel ist überproportional häufig eine kämpferische Handlung. Hier muss nun jeder für sich selbst entscheiden, wie er damit umgeht. Beim klassischen Pen & Paper können charismatische Helden eine gesamte Karriere ohne einen einzelnen Kampf hinlegen. Auch hier muss jeder für sich entscheiden ob er das toll oder langweilig findet. Ich empfinde den Umstand der häufigen Kämpfe jedoch zu mindestens erwähnenswert.

Ebenso darf bei Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert kein Buch-Spiel-Hybrid mit enormen Tiefgang erwartet werden. Wir halten ein Spiel für Kinder ab sechs Jahren in den Händen. Dafür ist die Geschichte geschrieben und darin hat sie ihre Stärken. Eine immense Charakterentwicklung oder ähnliches gibt es nicht, es würde die Zielgruppe wohl auch schlicht überfordern. Wenn wir es also runterbrechen, bleibt ein Mitmachbuch mit Würfeln übrig. Aber ist das schlecht? Tatsächlich nicht, denn …

Zusammenfassend: Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert bietet eine spannende Mitmachgeschichte

Dreamquest - Episode 1 - Schachtel - Foto von Elixeer/SpaceCow

Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert gelingt es eine spannende Mitmachgeschichte mit Spielelementen aus dem Pen-and-Paper-Bereich zu kombinieren. Kinder die hier noch gar keine Erfahrung haben, können mit ihren Eltern gemeinsam eine wundervoll, aufregende Geschichten-Vorlese-Zeit erleben. Es ist mal „mehr“ als „nur“ Vorlesen und überfordert zu keinem Zeitpunkt. Und wenn das Interesse erst einmal geweckt ist, stehen sicherlich bald neue Kapitel und Abenteuer zur Verfügung. Außerdem kann hier ein erster Schritt in die schier unendliche Welt der Fantasy-Abendeuter-Spiele gegangen werden. Wer weiß, vielleicht findet ihr euch bald im Wonderbook wieder, was in eine ähnliche, aber deutlich reifere Kerbe schlägt. Und wenn dann alles gut läuft steht den ersten Spieleabenden auf der Jagd nach dem Demogorgon à la „Stranger Things“ oder den Adventure Games von Kosmos wohl nichts mehr im Weg.

Infos zu Dreamquest – Episode 1: Das Traumschwert

  • Titel: Dreamquest - Episode 1- Das Traumschwert
  • Verlag: Elixeer, Spacecow
  • Autor: Fabien Vincourt
  • Spieleranzahl (von bis): 2
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2023
  • Video:
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