Infos zu Fette Autos
- Titel: Fette Autos
- Verlag: Edition Erlkönig
- Autor: Heinrich Glumpler
- Spieleranzahl (von bis): 1 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 45
- Jahrgang: 2002
Sieben Autos fahren um die Wette. Wer am Ende des Spiels vorne liegt, gewinnt. Klingt nach einem typischen Rennspiel, ist aber komplett anders. Wie also funktioniert dieses Spiel, das sich alleine übrigens nicht schlechter spielt, als mit mehreren Fahrern?
Anfangs liegt eine Kartenstrecke aus, die eine komplette Übersicht über die zu fahrende Strecke zeigt. Mit allen Kurven und Geschwindigkeitsbegrenzungen.Dann geht das Gerangel um die Positionen schon los. Drei Tempokarten zeigen die Geschwindigkeit des eigenen Autos an. Zusätzlich können später Chips zum minimalen Korrigieren des Speeds (pro Chip 10 km/h) genutzt werden. Fünf Karten auf der Hand geben an, was noch im Motor steckt. Je nach Warnschild auf dem gerade durchfahrenen Streckenabschnitt muss mit einer nachgezogenen Karte die Fahrweise der Strecke angepasst werden (ein kleines bisschen Glück gibt es auch in diesem Spiel). Anschließend darf man Chips nachtanken, wenn man zum aktuellen Warnschild passende Tempokarten vor sich liegen hat. Erst dann gibt man Gas und versucht mit einer eingesetzten Handkarten, die eine ausliegende Tempokarte ersetzt, nach vorne zu fahren.
Genau: nach vorne. Das Spiel spielt sich von hinten nach vorne ab. Der letzte beginnt. Alle, die er überholen kann (ja, man muss nur schneller sein, Chips dürfen aber zusätzlich geheim eingesetzt werden), müssen auf die nächste Runde warten. Die schnelleren dürfen dann ihrerseits versuchen, weiter nach vorne zu kommen. Bei weniger als sieben Spielern steuert der Spielmechanismus die übrigen Autos (die alten Hasen) selbst, was ein weiters eigenwilliges Feature ist. Jeder Überholversuch kostet natürlich etwas Tempo, deshalb wird man langsamer, je weiter man nach vorne fährt. Das ist mitunter aber auch gut, denn eine gerade „Vollgas-Strecke“ kann schon einmal ganz plötzlich in eine Kurve mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h übergehen. Und dann? Dann muss man bremsen, das kostet Chips und mit etwas Pech eine der wichtigen Handkarten.
Fette Autos ist anders. Es ist absolut eigenwillig und zunächst schwer zugänglich. Hat man den Mechanismus erst einmal verinnerlicht, offenbart sich ein Spiel, dessen Bestehen weit weniger vom Glück abhängt, als es zunächst scheint. Wie lernt man schon in der Fahrschule: Vorausschauend fahren! Nimmt man möglichst viele Chips (für übereinstimmende Symbole) mit und passt die Geschwindigkeit rechtzeitig der kommenden Strecke an, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Da gibt man gerne den Bleifuß und riskiert auch einmal ein gewagtes Überholmanöver. Aber nicht das rechtzeitige Abbremsen vergessen, sonst macht der Motor schlapp.
Die Komplexität des Spiels schließt vermutlich unerfahrene Spieler etwas aus, aber im großen und ganzen kann man das übrigens schön ausgestattete Fette Autos empfehlen. Nicht verschwiegen werden soll hier, dass einige Mit-Tester sich von dem eigenwilligen Mechanismus frustriert zu keinem weiteren Rennen überreden lassen wollten. Aber es haben halt auch nicht alle einen Führerschein. Die alten Hasen kann man aber eigentlich nicht warten lassen. „Harry, fahr‘ schon mal den Wagen vor.“
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