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Killer Cruise: Das Würfelspiel

Killer Cruise: Das Würfelspiel - Ausschnitt - Foto von moses.Verlag

Sebastian Fitzeks Killer Cruise (von Marco Teubner im moses.Verlag) ist im Original ein kooperatives Deduktionsspiel mit auffälliger 3D-Ausstattung. Bei der vorliegenden Würfelversion (selber Autor und Verlag) spielen die 2-4 Spieler immer noch gemeinsam und versuchen, den Psychopathen auf dem Schiff zu finden – so sich nicht einer allein daran versucht. Auf Deduktion und den üppigen, mehrschichtigen Schiffsaufbau in der Spieleschachtel muss man allerdings verzichten.blank

So wird Killer Cruise – Das Würfelspiel gespielt

Dafür hat jetzt jeder Spieler einen kleinen Spielplan mit einem Quadratraster vor sich (Deckplan), der das Schiff symbolisiert. Er ist eingeteilt in Ober- und Unterdeck sowie in Heck, Mittelschiff und Bug. Außerdem finden sich auf dem Plan verteilt zwölf Schiffsräume wie Shop, Wäscherei oder Kino, aufgeteilt in Blau und Rot. Diese Aufteilung ist später wichtig für die Identifizierung des Ortes, an dem sich der Psychopath aufhält.

Killer Cruise: Das Würfelspiel - Spielplandetails - Foto von Axel Bungart
Killer Cruise: Das Würfelspiel – Spielplandetails – Foto von Axel Bungart

Alle gemeinsam nutzen einen zusätzlichen Spielplan, auf dem die Fortschritte vermerkt werden. Wie unschwer zu vermuten ist, gibt es noch Würfel. Doch damit ist die Spielmechanik nur halb beschrieben, denn das Würfelspiel ist in Wahrheit ein Roll & Write.

Der aktive Spieler würfelt je zwei schwarze und weiße Würfel; das Team entscheidet sich dann für das schwarze oder weiße Würfelpaar. Damit zeichnet jeder auf seinem Spielplan den Weg ein, den er über das Schiff geht. Führt sein Weg ihn dabei über auf dem Plan verteilte Symbole, sammelt er diese ein: Sie werden auf dem gemeinsamen Spielplan in einem vorher festgelegten Block abgestrichen. Wurden alle Symbole dieses Blocks abgestrichen, ist die erste Hürde bereits genommen und das Team erhält als Belohnung einen Hinweis, wo sich der Psychopath NICHT befindet (bestimmter Schiffsteil oder Räume einer Farbe). Außerdem erhält es mehr Zeit für die Suche nach dem Mörder. Dies in Form von zusätzlichen Feldern, die bei jedem Spielzug abzustreichen sind. Gehen dem Team diese Felder aus, hat es sofort verloren. Daher dürfen die Spieler beim Sammeln der Symbole nicht trödeln.

Passagiere als dankbare Helfer

Passagiere, die die Spieler ebenfalls als Symbole einsammeln und somit vor dem Psycho retten, können die Spieler einsetzen, um sich auf dem Schiff besser zu bewegen. Entweder kann man damit die Würfelzahlen beeinflussen oder man darf ein Feld, das man bereits betreten hatte, noch mal betreten, was normalerweise verboten ist.

Killer Cruise: Das Würfelspiel - Aufgabenblatt - Foto von Axel Bungart
Killer Cruise: Das Würfelspiel – Aufgabenblatt – Foto von Axel Bungart

Nach dem ersten Hinweis kommt ein weiterer Würfel ins Spiel, der es den Spielern schwerer macht. Er wird mit den anderen vieren geworfen und „killt“, wenn ein bestimmtes Symbol gewürfelt wird, einen der Passagiere. Nach den beiden weiteren Hinweisen wird der Würfel jeweils gegen einen anderen ausgetauscht, der das Killersymbol häufiger trägt.

Nach dem vierten Hinweis wissen die Spieler, wo sich der Psychopath nicht befindet – und damit durch Ausschluss auch, wo er sich befindet. Dann müssen sie sich nur noch dort treffen und haben, wenn sie das schaffen, gewonnen.

Nomen non omen est

Nur ansatzweise erkennt man in Killer Cruise – Das Würfelspiel noch das originäre Brettspiel. Die Idee hat Ähnlichkeiten, aber die Vereinfachung ist doch so stark, dass nur der Name und das Thema daran erinnern.

Killer Cruise: Das Würfelspiel - Spielszene - Foto von Axel Bungart

Macht aber nichts. Killer Cruise – Das Würfelspiel läuft auch ohne den Vergleich recht rund. Das Thema ist dabei allein dem Marketinggedanken geschuldet, wirkt aufgesetzt und irgendwie auch schlecht gewählt. Abstrahiert auf die Spielmechanik bleibt jedoch ein kooperatives Roll and Write, bei dem sich die Spieler gut absprechen müssen, um nicht vorzeitig zu scheitern. In manchen Blocks muss das Team (rein rechnerisch) zwei Symbole pro Spieler sammeln, in anderen drei. Das Nadelöhr ist dabei aber immer die Anzahl der Züge, die ihnen dafür verbleiben. In zwei Spielzügen zwei bis drei – benötigte! – Symbole einzusammeln, scheint nicht immer auf Anhieb jedem Spieler möglich. Deswegen plant man zusammen, wer was bekommen kann und am besten schon im Voraus, wo man nach dem Zug stehen wird und was man danach erhalten könnte.

Mit Teamwork gegen den Psycho

In einem guten Team macht das am meisten Spaß. Es ist ein bisschen wie eine Rätselaufgabe, denn über Treppen gelangt man schnell von einem Ende des Spielplans zum anderen, was die Möglichkeiten zu ziehen enorm vergrößert. Wer geschickt plant, kann so, mit ein bisschen Unterstützung der Würfel, erstaunliche Züge machen und damit eine verfahren geglaubte Situation noch retten. Gut umgesetzt ist der Zeitfaktor: Die abzustreichenden Felder auf der Zeitleiste erzeugen ein bisschen Stress. Anders wäre es auch reizlos.

Die kurzen Spielregeln führen schnell und sicher ins Spiel ein. Die Blöcke (in vier Schwierigkeitsstufen) und Würfel sind von guter Qualität. Ein paar Bleistiftchen für die Spieler hätten dem Materialangebot gutgetan.

Killer Cruise: Das Würfelspiel - Schachtel - Foto von moses.Verlag

Wie der Untertitel des Spiels verrät, eignet es sich aufgrund des geringen Platzbedarfs gut für unterwegs, macht sich aber ebenso gut als Dessert eines Spieleabendmenus. Das Spiel funktioniert bereits in der Soloversion oder mit zwei Spielern. Dabei geht jedoch das aus meiner Sicht Reizvollste, die Absprachen unter den Spielern, verloren. Insofern ist Killer Cruise – Das Würfelspiel gerade mit drei oder vier Spielern empfehlenswerter. Weil auch das Würfelglück einen gewichtigen Anteil einnimmt, verlaufen die Partien sehr variabel, was es mal schwieriger, mal einfacher, aber dadurch auch interessant macht, es erneut zu spielen.

Infos zu Killer Cruise: Das Würfelspiel

  • Titel: Sebastian Fitzek Killer Cruise - Das Würfelspiel
  • Verlag: moses. Verlag
  • Autor: Marco Teubner
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 12
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2023

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1 Kommentar

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Basti 12. Juli 2023 at 12:03

Als Fitzek-Fan war ich enttäuscht. Das Brettspiel ist viel cooler. Noch besser ist Safehouse.

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