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Echoes: Die Violine

Echoes: Die Violine - Ausschnitt - Foto von Ravensburger

Dave Neale und Mattew Dunstan haben bei Ravensburger inzwischen eine ganze Reihe geschaffen: Echoes. Diese Audio-Mystery-Spiele sind Soundpuzzles, bei denen Klangfetzen in Bezug zueinander zu setzen sind. Echoes: Die Violine beinhaltet den gleichen Ablauf, aber dieser Fall hat es in sich.blank

Warum ist Echoes: Die Violine so schwierig?

Ich bin ein Mensch, der Musik mag. Aber ich bin zugleich völlig unmusikalisch. Klassik ist zudem ebenfalls nicht das Gebiet, in dem ich mich besonders gut auskenne. Das erschwert den Zugang.

Der Fall verlangt genaues Hinhören und dabei kommt es stellenweise auch auf die Musik an. Für mich war Echoes: Die Violine daher nicht so einstiegsfreundlich wie zum Beispiel Echoes: Der Mikrochip oder die anderen Ausgaben der Reihe.

Aber irgendwie kann man sich dann doch durchschlagen. Denn die Geschichte ist spannend und animiert zum Dranbleiben. Sie hat übrigens vier von fünf Punkten auf der verlagseigenen Schwierigkeitsgradsskala.

Worum geht es bei dieser Ausgabe?

Echoes: Die Violine - Karten - Foto von Ravensburger

Die Hintergrundgeschichte verleiht den Titeln bei sonst identischen Mechanismen eine eigenständige Note. In diesem Fall geht es in das Jahr 1788. Am Burgtheater in Wien ist ein General tot aufgefunden worden. Nicht weit davon lag eine Frauenleiche. Die Aufgabe besteht nun darin, zu ermitteln, was genau passiert ist.

Eine tolle Geschichte

Im Laufe der Geschichte ergibt sich ein Gesamtbild, das zum einen eine übergeordnete Ebene hat: Die Feuerraben, eine Rebellengruppe, intrigieren gegen das Kaiserreich. Zugleich gibt es irgendwo einen Spion. Auf der anderen Ebene geht es um den Komponisten Stefan Balsano und eine Aufführung seiner Musik. Beides fließt irgendwann sinnvoll zusammen. Auf dem Weg hilft es, ganz genau hinzuhören, denn schon unscheinbare Geräusche können wichtige Indizien sein.

echoes - Die Violine - Kapitelkarten - Foto von Michael Weber
echoes – Die Violine – Kapitelkarten – Foto von Michael Weber

Wie funktioniert der Ablauf bei Echoe: Die Violine?

Mechanisch gibt es keinen Unterschied zu anderen Ausgaben. Es gibt 6 Kapitelkarte und 18 Objektkarten. Allen ist ein Soundschnipsel zugeordnet. Es gilt,

  • zuerst jeweils drei Objektkarten einer passenden Kapitelkarte zuzuordnen
  • danach alle Kapitel in die korrekte Reihenfolge zu bringen.

Als Belohnung gibt es jeweils zusätzliche Hörsequenzen, die weitere Informationen bieten und die Hintergrundgeschichte weiterspinnen. Am Ende folgt noch ein Epilog, der die Auflösung erläutert.

Nicht ohne App

Echoes: Die Violine - App im Einsatz - Foto von Ravensburger

Die Echoes-Reihe funktioniert nur per App. Diese ist kostenlos aus den Stores herunterladbar. Inzwischen ist die Handhabung noch etwas verbessert.

Nach einem Intro lassen sich Karten einscannen, um die – übrigens erstklassig produzierten – Soundfiles abzurufen. Scheint eine Lösung auf der Hand zu liegen, folgt nach Umstellen auf Auflösung die Kapitelkarte mit den Objektkarten einscannen. Es folgt ein Hinweis, ob die Lösung falsch ist, oder ein erweiterter Soundschnipsel steht bereit.

Es ist nur ein Soundpuzzle …

Echoes: Die Violine ist „nur“ ein Hörpuzzle. Da aber die Sequenzen nicht lückenlos zusammenpassen, ist etwas Fantasie gefragt: Welche Objekte passen zu welchen Kapiteln? Welche Klangfetzen könnten irgendwie zusammenpassen? Was passierte in den „Lücken“? Das sind die wichtigen Fragen, die sich bei diesem Fall nur im Zusammenhang und nach intensivem und genauem Zuhören beantworten lassen.

echoes - Die Violine - Objektkarten - Foto von Michael Weber
echoes – Die Violine – Objektkarten – Foto von Michael Weber

… aber ein gutes!

Obwohl der Ablauf sehr monoton ist und das Zuhören teilweise anstrengend, macht das Audio-Mystery-Spiel Spaß. Das liegt an der guten Geschichte, die sich nach und nach zusammenfügt. Sie animiert, „endlich“ die Lösung zu finden. Echoes: Die Violine ist für mich trotz der Schwierigkeiten beim Zuhören einer der besten Fälle der Reihe.

Kritikwürdige Verlagsangaben

Nach wie vor hadere ich mit den Verlagsangaben zu Alter und Gruppengröße. Klar, die Ausgabe lässt sich sicher zu viert spielen. Der Verlag hat die Anzahl bereits von sechs Personen bei den ersten Ausgaben herabkorrigiert. Aber das konzentrierte Zuhören legt eine Solopartie oder ein Spiel für 2 nahe. Mit mehr Leuten würde ich einen Echoes-Fall nicht lösen wollen.

Gleiches gilt für die Altersempfehlung ab 14 Jahren. Der Ablauf ist auch für Zehnjährige machbar. Die Geschichte ist so, dass vielleicht ab zwölf Jahren eine gute Angabe wäre. Aber 14? Das ist aus meiner Sicht zu hoch.

Klare Empfehlung

Echoes: Die Violine - Ausschnitt schachtel und Karten - Foto von Ravensburger

Insgesamt ist Echoes: Die Violine eine echte Kopfnuss. Die akustischen Teile sind schwer zusammenzuführen und fordern gutes Zuhören. Das mag einigen deutlich leichter fallen als mir, aber ich halte den Umgang mit den teilweise sehr ähnlichen Soundfiles für schwierig. Zusätzlich treibt die gute Geschichte die Motivation nach oben. Auch wenn diese Reihe für mich weniger Gesellschaftsspiel als viel mehr Logikaufgabe ist, bleibt diese Ausgabe am Ende ein klarer Tipp.

Infos zu Echoes: Die Violine

  • Titel: Echoes: Die Violine
  • Verlag: Ravensburger
  • Autor: Dave Neale, Matthew Dunstan
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 14
  • Dauer in Minuten: 60
  • Jahrgang: 2022

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1 Kommentar

Axel Bungart
Axel Bungart 3. Juli 2023 at 13:26

Wir haben auch bereits zwei Echoes-Abenteuer gespielt (Der Ring, Der Cocktail). Alle waren sehr gut gemacht, durchaus anspruchsvoll und erfordern Phantasie. Technisch sind beide hervorragend aufbereitet. Ein sehr gelungene Variante von Deduktionsspielen.

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